Die nächsten Tage meldete sich keiner beim anderen.
Als ich am Montag gerade mit Fiona Pause machte, zog sie mich etwas von unseren Kollegen weg und sah mich abwartend an.
Ich verdrehte nur die Augen."Und wie ist es gelaufen?", fragte sie mich mit freudiger Stimme und ein Glitzern trat in ihre blauen Augen.
"Nun ja...es ist etwas anders verlaufen, als ich gedacht hätte. Er gibt mir Zeit...um mir über ein paar Sachen klar zu werden", versuchte ich seine direkten Worte so gut wie möglich zu umschreiben.
"Aber worauf wartest du bitte? Der Typ sieht klasse aus und scheint auch noch Interesse an dir zu haben. Und vielleicht würde dir etwas Lockeres ganz gut tun", pflichtete sie mir bei.
Wenn es doch nur etwas Lockeres wäre. Aber war es das in seinen Augen vielleicht. Nur etwas, um seine Fantasien zu erfüllen.Mein Blick glitt zu ihrem Halsband, was sie immer trug und woran ein kleiner Ring befestigt war. Mir viel erst jetzt auf, wie viel Ähnlichkeit es mit einem Hundehalsband hatte. Automatisch musste ich an das Mädchen denken.
Konnte ich Fiona vielleicht davon erzählen. Unschlüssig knabbert ich auf meiner Unterlippe."Ich schau einfach mal, wie sich alles entwickelt", gab ich als Antwort.
"Aber ich bin die Erste die davon erfährt. Haben wir uns verstanden?!" Drohend zeigte sie mit ihrem lackierten Zeigefinger auf mich und fixierte mich förmlich mit ihrem Blick.
Mit einem Grinsen nickte ich und zusammen machten wir uns wieder an die Arbeit.Zu Hause angekommen duschte ich erst einmal warm, da es draußen ziemlich kalt geworden war, und schlüpfte in eine bequeme Jogginghose und ein weites T-Shirt. Im Schlafzimmer kuschelte ich mich in meine Decke und nahm mir meinen aktuellen Roman zur Hand. Zwischendurch stand ich mal auf und aß die Reste der Pizza, die ich gestern bestellt hatte.
Irgendwann schien ich so in der Geschichte zu versinken, dass ich gar nicht merkte, wie ich einschlief.Ich wurde von einem unsanftem Piepton aus dem Schlaf gerissen. Seufzend griff ich nach meinem Handy und blickte gleichzeitig, auf den Wecker neben meinem Bett. Es war 03.47 Uhr. Anscheinend war ich beim Lesen eingeschlafen.
Ohne auf die Nummer zu schauen nahm ich den Anruf entgegen und bereute es gleich wieder.
"Hey Amber", ertönte die Stimme meines Ex-Freundes. Ich musste hart schlucken.
"Was willst du", entgegnete ich mit kalter Stimme. Wie konnte er allen Ernstes hier, um diese Uhrzeit anrufen, mit den Worten Hey, als wäre nichts gewesen.
"Ich muss die ganze Zeit an dich denken. Das mit Pia war ein riesen Fehler! Das musst du mir glauben", flehte er mich förmlich an. Ich schnaubte verächtlich.
"Tim, du hast mir vor ein paar Tagen noch deutlich gemacht, dass du mich nicht mehr willst und ich nicht gut genug für dich sei. Also was soll das jetzt", brüllte ich schon fast an.
Wie konnte er nur? Hatte er überhaupt eine Ahnung, wie sehr er mich verletzt hatte? Mit einem mal war der ganze Schmerz wieder da und diesmal nur noch schlimmer."Das ist mir klar, aber können wir das nicht einfach Alles vergessen Süße?"
Bei dem Wort Süße zog sich mein Magen zusammen. Vor ein paar Wochen noch, hatten mich diese Worte glücklich gemacht, jetzt hinterließen sie tiefe Wunden."Du kannst es vergessen. Ich...ich hab schon jemand neuen", log ich und hoffte, er würde mich in Ruhe lassen.
"Ach so ist das! Mir machst du die große Szene, aber nach ein paar Tagen hast du schon jemand neuen. Du glaubst doch wohl ernsthaft, dass irgendjemand dich wirklich mögen könnte", lachte er. Im Hintergrund konnte ich hören, wie er einen Schluck aus einer Flasche nahm.
Fuck er trank schon wieder.
"Tim, du bist gerade nicht nüchtern. Ich lege jetzt auf, da ich es nicht einsehe, dieses Gespräch hier weiter zu führen", schnautzte ich ihn an und beendete den Anruf.
Ein Klos hatte sich in meinem Hals gebildet, den ich versuchte zu ignorieren, doch es ging nicht. Es war, als hätte man mir die Kehle zugeschnürt.
Ohne über die Konsequenzen meines Handelns nachzudenken, suchte ich nach Louis Nummer und rief ihn an. Ich brauchte Ablenkung.
Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er abheben würde, doch nach ca einer Minute hob er ab."Hey meine Schöne, was gibt es", erklang seine ruhige Stimme, bei der ich mich sofort entspannte.
"Kannst du so schnell wie möglich herkommen. Ich brauche gerade Ablenkung", gestand ich.
"Bist du dir da sicher? Was ist denn passiert?" Sorge schwang in seiner Stimme mit.
Kümmerte er sich wirklich um mich?"Ja, ich bin mir sicher. Glaube ich zumindest. Es ist egal was passiert ist, bitte komm so schnell wie möglich her", bat ich ihn, worauf hin er meinte, dass er ca eine halbe Stunde hier her bräuchte.
Wir legten auf und dann war es wieder still.
Was hatte ich da gerade bitte gemacht? Frustriert vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und atmete einmal tief ein und aus.
Doch wenn ich gesagt hätte, dass ich mich auf das kommende nicht freue, dann hätte ich gelogen. Vielleicht würde es ja helfen.Langsam stand ich auf und lief ins Bad. Ganz wie eine Vogelschäuche musste ich ja nicht aussehen. Ich kämmte meine Haare und Band sie hoch zu einem Zopf, wusch mein Gesicht und rieb mir den Schlafsand aus den Augen, damit ich wenigstens halbwegs lebendig aussah.
Und morgen, wohl eher heute, würde ich tot sein auf der Arbeit. Naja, man lebt ja nur einmal.Nach einem endlosen Warten, klingelte es endlich und ich ließ ihn eintreten. Er hatte auch lediglich eine Jogginghose und einen übergroßen Pulli an.
"Hier, ich dachte ich bringe dir deinen Pulli mit", begrüßte er mich. Schnell verfrachtete ich das Kleidungsstück in meinem Kleiderschrank und kehrte zu Louis zurück, der auf dem Sofa saß und mich ansah.
"Bevor wir hier mit starten", sein Zeigefinger deutete auf ihn und mich, "Müssen wir erst ein paar Regeln klar stellen", erklärte er mir und deutete mir an, auf seinem Schoß Platz zu nehmen.
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(1000 Wörter)Na, was sind wohl die Regeln, über die gesprochen werden?
Und wie gefällt euch die Geschichte bis jetzt? Wäre schön wenn ihr ein bisschen Feedback und ein Vote dalassen könntet 👉👈
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punished passion
RomanceEines Nachts wird Amber Stuardt von einem geheimnisvollen Mann aus eine brenzligen Situation gerettet. Dieser Mann führt Amber in eine Welt, von der sie nie gedacht hätte, sie eines Tages zu betreten. Denn er will, dass sie ihm gehört. Sie freiwill...