KAPITEL 20

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POV: Carolin

Das Geschäftsessen ist nun endlich vorbei, war eigentlich gar nicht so schlimm! Aber in bisschen Angstschweiß hatte ich schon, vor allem als dieser Piear angefangen hat über mich zu reden. Ich wusste einfach nicht mehr wie ich mich verhalten sollte, Erleichterung kam erst auf als Niklas und ich nach unten sind.

Ich gehe in ein Bad und entkleide mich komplett, Gott sei Dank kommt man sehr gut aus dem Kleid raus, da links unter der Achsel einen kleinen Reißverschluss ist. Einen BH hatte ich darunter nicht an, weshalb ich auch dieses Problem nicht bewältigen muss.

Ich möchte gerade in die Dusche steigen, als mir etwas einfällt: Wie mache ich das mit der Schusswunde. Seit dem Sturz ins Wasser habe ich nicht mehr geduscht. Schnell ziehe ich mir einen Bademantel an und renne zu Nikolas in die Kabine. Dieses Mal klopfe ich erst bevor ich eintrete, nicht dass er wieder splitterfasernackt vor mir steht.

„Was ist los?"

Er scheint verwirrt zu sein. Klar, wieso sollte ich auch in seine Kabine kommen? Und das mit einem Bademantel? Hoffentlich denkt er nichts Falsches!

„Ich wollte duschen gehen, aber was ist mit meiner Schusswunde? Euer Pflaster würde sich lösen", er nickt. Und erkläret mir, dass ich ein wasserdichtes Pflaster holen müsste, aber er weiß nicht wo ich sie auf dem Schiff finde.

„Geh einfach schnell zu meinem Bruder, er wird dir sicher Eins geben können. Es ist schließlich auch sein Boot, deshalb weiß er sicher wo sie sich befinden."

Ich weiß nicht, ob ich dort alleine hinwill. Vor allem in diesem Outfit, schließlich bin ich nackt unter dem Mantel. Was letztens passiert ist war vermutlich nur der Anfang.

Was würde er wohl machen, wenn ich so zu ihm komme?

Würde er die Chance scharmlos ausnutzen? Ich traue diesem Mann nicht-

„Ich traue mich nicht alleine und das schon gar nicht in diesem Outfit-"

Nikolas hebt seinen Kopf erneut und schaut mich mit großen Augen an. Er hat mich vermutlich nicht richtig beachtet, sein Blick gleitet von meinen langen Beinen nach oben und bleibt kurz am Ausschnitt hängen. Der Mann sammelt sich wieder und gibt mir eine Antwort.

„Er wird nichts machen. Keine Sorge, ich habe mit ihm gesprochen. Würde ja gerne mitgehen, aber ich kann hier jetzt nicht weg. Er ist in seinem Arbeitszimmer. Dieses befindet sich auf dem Oberdeck." Ich schaue ihn viel sagend an und mache kehrt.

Auf dem Weg zu Jayden kommen mir die verschiedensten Horrorszenarien in den Kopf was passieren könnte. Schließlich bin ich mehr oder weniger Nackt.

Ich klopfe an der Tür und warte bis ein „Ja" vom inneren zuhöre ist. So leise wie möglich trete ich in den Raum ein und spüre sofort wie seinen Blick auf mir liegt. Ich schaue etwas verlegen zu Boden und gehe auf Jayden zu. Soweit bis ich kurz vor seinem Schreibtisch stehe, hinter dem er Sitzt.

„Ich wollte gerade duschen gehen, aber was ist mit meiner Verletzung? Nikolas meinte ich würde ein wasserdichtes Pflaster brauchen und soll es bei dir holen, nun stehe ich hier."

Jayden steht von seinem gepolsterten Stuhl auf und geht an mir vorbei. Ich verfolge ihn mit meinem Blick, er öffnet einen Schrank und holt den kleinen Erste-Hilfe Kasten heraus. Aus dem nimmt er dann ein großes blaues Pflaster und kommt auf mich zu.

Ich schaue ihn misstrauisch an und versuche meine Angst herunterzuschlucken. Auch wenn Nikolas meinte, er würde nichts tun und dass er mit ihm geredet hätte, schenke ich der Sache noch keinen richtigen Glauben. Er stellt sich hinter mich, „Kannst du kurz den Mantel etwas runterziehen, dann klebe ich es auf."

Kidnapped from HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt