KAPITEL 33

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„Carolin, wach auf!"

„Carolin."

Meine Arme fühlen sich taub und schwer an, ebenso schmerzt mein Nacken. Langsam kommt mein Bewusstsein zurück. Was ist passiert? Warum fühle ich mich so schlaff als wäre ich einen Marathon gelaufen...?

Denk nach Carolin: Du warst beim Frühstücken, danach bist du in den Keller gegangen und hast von der schwangeren Frau erfahren und anschließend bin ich nach oben gerannt... Aber was ist dann passiert? Es fühlt sich an als hätte ich einen Filmriss... Nur bin ich mir sicher, dass ich definitiv keinen Rausch habe. Ich hatte ja schließlich keinen Alkohol-

Mit aller Mühe öffne ich meine Augen und Blicke auf Nikolas seinen hängenden Kopf. Jetzt kommt alles wieder zurück. Schlag auf Schlag! Meine Schreie, wie sie mich gepackt haben und zum Auto schliffen. Alle Schmerzen, die ich währenddessen erlitten habe. Ich habe versuchte mich zu wehren, aber es war zwecklos und dann wie ich Nikolas im Wagen sah... All das ist nach meinem Keller besuch passiert. Aber wo bin ich jetzt?

Ich betrachte seinen Körper genauer, er sitzt gegenüber von mir auf dem kalten Betonboden. Seine Hände baumeln an der Wand runter. An seinen Handgelenken befinden sich dicke, eiserne Stahlfesseln, welche an der Decke befestigt sind. Eine Stahlkette führt zu seinen Handgelenken...

Bei mir ist es das gleiche, das ist auch vermutlich der Grund warum sich meine Arme so taub und schwer anfühlen.

Wie sollen wir hier jemals wieder rauskommen? Und weiß Jayden überhaupt davon? Warum hat man uns überhaupt gefangen genommen, mir kommen so viele Fragen in den Kopf. Und ich habe keine Antworten darauf. Ich hätte wissen müssen, dass es nicht gut ist etwas mit einem Mafiaboss anzufangen. Ich war Naiv, geblendet von meiner eigenen Lust... Aber aktuell scheint es so als wäre auch er, der Einzige der uns retten könnte. Denn Nikolas hängt genauso an der Wand, wie ich...

„Nikolas, wo sind wir hier?", den Tränen nahe spreche ich den Satz leise aus. Erwartungsvoll schaue ich ihm in die Augen, in der Hoffnung er könnte mir eine Antwort gehen, aber er schweigt. Sein Blick gleitet zum Boden. Er schluckt schwer und schüttelt den Kopf.

„Ich weiß es nicht." Seine Stimme ist gekränkt und rau. Wie kann man so jemanden wie Nikolas überwältigen? Er ist schließlich der Bruder eines Mafiabosses... Und vor allem was ist mit der Security? Warum hat die uns nicht geholfen? Von den großen schwarzen Männern war nicht einer in Sichtweite-

Ergeben senke nun auch ich meinen Kopf und denke über die letzten Tage nach. Mein Leben hat sich wahnsinnig verändert! Jayden hatte mich entführt, wollte mit mir Kooperieren, danach waren wir alle gemeinsam auf einer Yacht, ich hatte mein erstes Unwetter mit einem Boot, am Flughafen von der Heimreise floh ich von ihnen, wurde wieder geschnappt, dann haben waren wir bei mir zuhause, haben das Tagebuch meiner Mutter gefunden, wir erfuhren, dass es kein Gold gibt und überall die Zeit habe ich Gefühle für Jayden entwickelt. Wir hatten zum Schluss Sex, der atemberaubend war und nun sitze ich hier. Wieder gefangen!

Ich werde durch das Quietschen der großen Stahltür aus meinen Gedanken gerissen. Sie öffnet sich und ein Mann in Anzug mit Sonnenbrille betritt den Raum. Er hat eine sehr dunkle und furchteinflößende Aura. Mit seinen Lackschuhen tritt er zwischen mich und Nikolas und bleibt mitten im Raum stehen. Erwartungsvoll schaue ich hinauf zu ihm und bemerke, dass dem ca. 35-jährigen sein muss. Einzelne Strähnen von seinen verschwitzten Haaren fallen ihm ins Gesicht. Ein bisschen erinnert mich diese Situation an meine erste Bekanntschaft mit Jayden... Nur weiß ich nicht ob es ein gutes oder eher schlechtes Zeichen ist.

„Herr Perez, schön Sie hier bei mir zu sehen! Die Freude ist ganz meiner Seites. Eine hübsche Begleitung haben sie dabei", sein Blick gleitet kurz zu mir herunter, „Dein Bruder weiß noch gar nichts über euren Besuch auf meinem Anwesen. Aber er wird es schon noch früh genug erfahren. Sitzen Sie bequem?"

Kidnapped from HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt