KAPITEL 31

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POV: Jayden

Erneut greife ich nach meinem Glas voller Whiskey und nehme einen weiteren Schluck. Das Tagebuch von Carolins Mutter ist unglaublich emotional. Ihre Mutter erzählt viel von Carolins Leben und ihren eigenen traumatischen Ereignissen. Wenn ich hier lese, was dieser Franz Diaz ihr alles Angetanen hat... Solch ein Mann ist es nicht würdig eine Frau zu haben! Man sollte so jemanden wegsperren oder gar umlegen!

Vorsichtig stelle ich mein Glas wieder auf den gläsernen Tisch neben der Couch ab. Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass es bereits 23:00 Uhr ist. Ein Kapitel geht noch!

Ungeduldig blättere ich auf die nächste Seite-

23.03.2000

Liebes Tagebuch,

heute ist etwas schreckliches passiert! Meine beste Freundin Sarah ist verstorben, sie wurde bei einem Überfall auf ihr Zuhause erschossen. Gott seid Dank geht es ihren Kindern Jayden und Nikolas gut! Da sie beide noch sehr jung sind haben wir ihnen erzählt, dass Sarah angeblich an Krebs gestorben sei. Die zwei hätten es sonst nicht verkraftet! Schließlich wurde ihnen ihre Mutter genommen... und das in so frühen Jahren.

Nun werde ich mich etwas um die Kleinen kümmern müssen. Jayden, der ältere von beiden mit 7 Jahren sorgt schon sehr gut für seinen 3 Jahre jüngeren Bruder Nikolas. Ich verstehe immer noch nicht wie Don Carlos die Kinder alleine lassen konnte! Klar ist seine Arbeit wichtig, aber Familie sollte immer vor gehen. Das ist zumindest meine Meinung.

Mein Herz schmerzt immer noch wegen ihres Verlustes. Aber ich muss kühl im Kopf bleiben, einerseits weil Franz nichts von ihr weiß. Andererseits weil ich eine Mission von ihre bekommen habe: „Diana, du musst das Gold verschwinden lassen! Werfe es ins Meer oder vergrabe es. Es bringt uns allen schreckliches Unglück."

Den Koffer mit Gold konnte ich noch vor ihrem Tod abholen, diesen bewahrte ich aktuell bei mir zu Hause auf. Morgen werde ich nach Argentinien fliegen und dort jeden einzelnen Goldbarren ins Meer werfen. Da Franz und Carolin nichts davon wissen, werde ich sie anlügen müssen...

-Diana D.

Ich kann es nicht fassen. Das Gold, es ist weg! Der ganze Aufwand umsonst. Vor Wut schlage ich mit meiner Faust auf den Glastisch! Dieser zerspringt in viele keine Teilchen und meine Hand wird mit rotem Blut gefärbt. Jedoch interessiert mich das nicht! Wofür habe ich ein Mädchen aus ihrem Leben gerissen? Wofür habe ich sie gefoltert, angeschossen und angeschrien? All das Leid umsonst!

Was mache ich jetzt mit ihr, sollte ich sie wirklich frei lassen? Aber was, wenn sie mich verrät, schließlich ist sie auch schon von mir geflohen. Das Risiko wäre viel zu hoch. Nein, das geht nicht.

Und um ehrlich zu sein, um sie Umzulegen empfinde ich mittlerweile zu viel für sie.... Sie muss einfach lernen hier zu leben, dann ist nun mal das jetzt ihr Leben. Jetzt kann ich es leider auch nicht mehr ändern...

Bei dem Gedanken, dass ihr Miststück von Mutter mich und meinen Bruder auch noch angelogen hat, ballen sich meine Hände wieder zu Fäusten. Krebs. Sie haben uns wirklich gesagt sie hätte Krebs gehabt!

Wir haben um sie trauert, haben gedacht sie hätte es uns verheimlicht! Ich werde den Mörder meiner Mutter finden, nur einen Plan muss ich mir noch überlegen. Wie konnte Diana es uns verschweigen! Sie war wie eine zweite Mutter für uns!!

Voller Wut werfe ich die teure Vase neben mir gegen die nächste Wand. Ein Schrei ertönt, vermutlich war es Carolin, weil sie sich erschrocken hat. Jedoch ist das für mich kein Grund aufzuhören. Meine Beine führen mich zu meinem Schreibtisch, welchen ich umwerfe. Bilder an der Wand schleudere ich durch das Zimmer. Ich kann einfach nicht mehr, ich habe zu viele Fehler gemacht! Fehler die nicht passieren hätten sollen.

Kidnapped from HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt