Kapitel 1

2.6K 104 13
                                    

(Harry)

Kraftlos lag ich in meinem Schrank und versuchte die Augen zu schließen, was mir aber leider nicht gelang. Mein Körper schmerzte überall und meine Rippen waren wahrscheinlich wieder gebrochen. Wer ich überhaupt war? Mein Name war Harry James Potter und ich war zehn Jahre alt. Nur wurde ich hier nicht so genannt. Bei meinem Onkel und meiner Tante bin ich entweder Freak oder Missgeburt. Verletzen tut es mich nach den ganzen Jahren immer noch. Ich meine, habe ich denn nicht auch ein Stück Liebe verdient? Was habe ich getan um so behandelt zu werden? Ich mache den ganzen Haushalt bei meinen Verwandten und wenn etwas nicht zu Ihrer Zufriedenheit ist, bekomme ich entweder Schläge, Essensentzug, oder beides. Was habe ich nur getan, dass die Welt mich so behandelt, so hasst und wie soll es nur weitergehen? Wenn sich bald nichts ändert, werde ich das nächste Jahr wohl nicht mehr überleben. Mit jedem Jahr was ich älter wurde, wurden auch die Schläge und Prügel härter. Doch was könnte ich dagegen nur machen? Von meinen Gedanken geplagt vielen mir letztendlich doch die Augen zu und ich schlief ein. Als ich das nächste mal die Augen öffnete, spürte ich sofort meinen geschundenen Körper und ich konnte mich kaum aufrichten. Ich nahm mir meine kaputte und fast vollkommen zerstörte Brille und sah auf meine kaputte Armbanduhr, nur um festzustellen, dass es gerade einmal 4 Uhr morgends war und ich somit nur 3 Stunden geschlafen habe. Langsam und mit Bedacht meinen Körper etwas zu entlasten, erhob ich mich vorsichtig in meinem Schrank und versuchte diesen leise zu öffnen. Abgeschlossen war er nicht, immerhin wollten meine Verwandten, dass um Punkt sieben das Frühstück auf dem Tisch stand. Früher aufzustehen um mich zu wecken, kam ihnen erst gar nicht ins Gedächtnis. Vorsichtig und so leise wie es ging, öffnete ich meinen Schrank. Doch zu meinem Pech, fing er an zu quietschen. Mit vor Schreck geweiteten Augen erstarrte ich in meiner Bewegung und versuchte meinen panischen Atem zu beruhigen, was mir jedoch kaum gelang. Mir war bewusst, wenn ich sie geweckt haben sollte, würde ich erst recht Prügel bekommen. Als sich nach weiteren fünf Minuten jedoch nichts im Haus regte, atmete ich erleichtert auf, tratt aus meinem Schrank und schloss ihn wieder, dieses Mal aber ohne ein Geräusch zu machen. So schnell wie es mit meinen Verletzungen ging, schlich ich mich aus der Tür und setzte mich in den Garten, um die noch herrschende Stille und Dunkelheit zu genießen. Doch wie ich da so saß kamen auch die Gedanken wieder. Was sollte ich denn bitte noch machen, um endlich ein Stückchen Liebe zu bekommen? Dafür getan habe ich schon alles und nie war es genug. Ich fühle mich, als würde ich in einem Käfig leben. Einem Käfig aus welchen ich mich nicht befreien konnte und gehalten von Menschen, welche mich verachteten. Ich machte mir weiter Gedanken, bis ich einen Sonnenstrahl auf meinen Fuß bemerkte, welcher mich leicht wärmte. Erschrocken sag ich auf meine Uhr. Saß ich hier wirklich schon so lange? Verdammt es war schon 6:30 und ich brach in Panik aus. So schnell es mein Körper zuließ, richtete ich mich auf und humpelte wieder zum Haus, wobei ich feststellen musste, dass die Haustier abgeschlossen war und kein weiterer Weg hineinführte. Mir begannen Tränen die Wange hinunterzulaufen, als mir meine Situation bewusst wurde. Sie würden mich wieder schlagen und mir wieder kein Essen geben, dabei war ich doch schon viel zu dünn und eine weitere Prügelattacke, würde ich auch nicht überstehen. Ich drehte mich von der geschlossenen Tür weg und überlegte, wo ich nun hin sollte. Freunde habe ich keine und meine Lehrer interessierte meine Situation auch nicht. Zu wen könnte ich also? Mir fiel bis auf Miss niemanden ein. Es war zwar gerade einmal 6:45, aber dennoch musste ich es versuchen. Ich wollte nicht mehr geschlagen werden. Langsam ging ich auf das Haus meiner Nachbarin zu, welche schon des öfteren auf mich aufgepasst hatte, wenn meine Verwandten in den Urlaub fuhren und ich alleine zurück blieb.

Warum nur ich?- Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt