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"Ich finde einfach, dass wir viel zu wenig auf das Potenzial eingehen, was diese Art Magie birgt. Mein Konzept beinhaltet Grundlagenforschung an den Zeitumkehrern. Ich möchte im Laufe von fünf Jahren die Möglichkeiten evaluieren, die wir mit ihnen haben. Aktuell können Zeitumkehrer nur wenige Stunden überbrücken. Ich möchte erforschen, ob man diesen Zeitraum vergrößern kann. Das bringt dann natürlich das Problem der Rückkehr mit sich, welches das zweite Grundproblem meiner Forschung darstellt. Wenn mein Projekt erfolgreich ist, könnte man auf Grundlage meiner Ergebnisse weiterforschen und vielleicht sogar eines Tages in die Zukunft reisen. Das liegt jedoch in weiter Ferne. Zunächst geht es mir einfach darum, zu testen, inwieweit man normale Zeitumkehrer sicher und effektiv für größere Sprünge nutzen kann. Vielen Dank."
Hermine Granger sah auf und in eine ganze Menge unbeeindruckter Gesichter. Nun, sie hatte gewusst, was sie tat, als sie beschlossen hatte, ihr Projekt dem Ausschuss für Fördermittel vorzustellen. Die saßen jede Woche in diesem Raum und hörten einer naseweisen Zweiundzwanzigjährigen nach der anderen zu, wie sie ihre völlig utopischen Projekte präsentierten.
Hermine lächelte sie freundlich an. Natürlich unterschied sie sich nicht groß von all den anderen jungen Forschern, die vor der Tür saßen und darauf warteten, von ihren Ideen zu erzählen. Nun, bis auf die Tatsache, dass ihr Projekt eine reale Grundlage und das Potenzial hatte, alles zu verändern. Hermine sah auf die Uhr, die über den Köpfen der Ausschussmitglieder vor sich hin tickte. Sie hatte noch drei Minuten Zeit und nicht vor, die ungenutzt verstreichen zu lassen. Sie hatte nicht vor zwei Jahren eine Stelle im Ministerium abgelehnt und seitdem unermüdlich an dieser Theorie gearbeitet, um heute ohne einen zweiten Blick nach Hause geschickt zu werden.
"Haben Sie noch Fragen?" Ihre Stimme hallte durch den kleinen Hörsaal. Nichts geschah. Dann hob sich hinten eine Hand.
"Sie wollen also versuchen, die Zeitsprünge, die mit den Zeitumkehrern gemacht werden können, zu vergrößern?", fragte ein untersetzter Zauberer mit Spitzhut und Ziegenbart. Hermine nickte.
"Und einen Weg finden, wie man damit auch zurückspringen kann, sodass man nicht Wochen, Monate oder Jahre zweimal durchleben muss.", ergänzte sie. Der Zauberer sah sie nachdenklich an.
"Sie sind sich der hohen Risiken bewusst?", hakte er dann nach. Hermine nickte erneut.
"Ich bin mir bewusst, dass es im Verlauf der Testphase passieren kann, dass Mitglieder meines Teams ungeplant durch die Zeit reisen oder dass wir versehentlich Personen aus der Vergangenheit zu uns holen.", berichtete sie. "Meine Kollegen und ich haben zahlreiche Sicherheitsverfahren ausgearbeitet, damit das nicht passiert. Für den Fall, dass doch etwas schief geht, gibt es diverse Protokolle, wie mit den Situationen umzugehen ist."
"Sie werden verstehen, dass für den Fall, dass wir ihnen Mittel zur Verfügung stellen, wir uns vorbehalten, die Verfahren und Protokolle zu beurteilen und gegebenenfalls anzupassen.", meldete sich nun eine ältere Hexe mit einer riesigen Menge weißer Haare zu Wort.
"Selbstverständlich.", versicherte Hermine ihr schnell.
Der Vorsitzende des Ausschusses räusperte sich.
"Wir werden Ihr Projekt beurteilen und für einen Zuschuss in Erwägung ziehen.", erklärte er und setzte einen Stempel in seine Akte. Seine Stimme klang geleiert und man merkte ihm an, dass er diesen Satz heute schon einige Male gesagt hatte. "Bitte lassen Sie uns eine Abschrift ihrer Unterlagen hier, damit wir sie noch einmal begutachten können."
Hermine nickte erleichtert und trat vom Podest hinunter, um ihre Unterlagen anzugeben. Es war zwar noch keine Zusage, aber ihr Projekt war auch nicht sofort abgelehnt worden. Das war doch schon mal gut.
Sie legte ihren Schwung Papier vor den Vorsitzenden, der das mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.
"Vielen Dank, Sie dürfen gehen.", murmelte er. "Nächster!"
Hermine war schon auf halbem Weg zur Tür, als hinter ihr jemand rief:
"Miss Granger, erlauben Sie noch eine Frage?"
Sie drehte sich um und sah, dass der untersetzte Zauberer von vorhin aufgestanden war. Sie sah ihn aufmerksam an.
"Wie haben Sie vor, mit dem Risiko umzugehen, Paralleluniversen zu kreieren oder Materie mit einem von ihnen auszutauschen?", fragte er. Hermine lächelte schmallippig.
"Seit Jahrtausenden versuchen Zauberer wie Muggel bereits, die Existenz von Parallelwelten zu beweisen.", sagte sie. "Sie fanden nichts." Sie sah dem Zauberer direkt in die Augen. "Mit Verlaub, es gibt keine Paralleluniversen."
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Senkrechtuniversum
FanfictionNatürlich war sich Hermine des Risikos bewusst, als sie begann, mit Zeitumkehrern zu forschen. Sie und ihr Team waren auch auf alles vorbereitet: Zeitreisen, plötzlich auftauchende Personen aus Vergangenheit oder Zukunft, spontanes Erscheinen von Do...