Kapitel 14

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„Laura!!!“ schrie mir Finja entgegen und rannte in meine Arme. Ich umarmte sie fest. Ich hatte sie vermisst.

„Ich hab schon gedacht, das du vielleicht noch irgendwie aufgehalten wirst.“

„Ja die Befürchtung hatte ich auch aber zum Glück ist alles gut gegangen. Können wir los?“

„Ja komm. Dad wartet am Ausgang.“

Ihre Familie ist auch immer meine gewesen. Sie haben immer zu mir gehalten und sich manchmal sogar unterstützt und gegen meine Eltern gestellt. Eine Zeit lang haben meine Eltern mir sogar verboten Finja zu treffen nur weil sich unsere Eltern gerade gestritten hatten. Ich war trotzdem bei ihnen. Eine zweite Familie halt.

Wir gingen gemeinsam zum Ausgang, wo ihr Vater wartete. Als er uns sah stieg er aus und begrüßtem ich mit einer herzlichen Umarmung.

„Deine Eltern sind echt verlogen. Sagen sie fahren auf Geschäftsreise und machen dann einfach einen Luxus Urlaub in der Karibik.“ sagte er mir während er mich umarmte. Ich war erstarrt. So hinterhältig können meine Eltern doch nicht sein oder?

Ich war maßlos enttäuscht von ihnen. Ich hätte nie gedacht, das ich so eine Last für sie wäre. Okay vielleicht wäre das mit der Schule ein Problem gewesen, aber ist ja nicht so, dass meine Eltern kein Geld hätten für eine Privatlehrerin oder so. NEIN!!! [ Ironie lässt grüßen ;) ] Nach der Begrüßungs-'Orgie' stiegen wir ins Auto und fuhren los. Mir fiel gerade ein, das ich hätte eigentlich hätte zu der Bäckerei gehen sollen. Ach scheiß drauf!

Wir fuhren noch eine weile. Finja und ich sagen schief bei den Liedern mit und machen faxen. Ihren Vater störte es nicht, was mich ziemlich wunderte, als ich ihn das erste mal traf. Er ist schon immer ziemlich lässig damit umgegangen, wenn er sie von dem Revier abholen musste. Er meinte damals: „Ihr seit Jung ihr wisst noch nicht wo ihr hingehört. In eurem alter war ich zwar nicht so aber meine Besten Freunde.“

Wir fuhren noch eine weile bis wir vor dem Apartment ankamen. Finja und ihre Familie wohnten in einem der vielen vielen Hochhäusern in einem kleinen, aber dennoch groß genug, Apartment. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl ins 10 Stockwerk und ich trat durch die mit meiner Tasche im Schlepptau.

Sofort umgab mich dieses Heimische Gefühl. Ich ging geradewegs in Finjas Zimmer und machte es mir auf ihrem Bett gemütlich. Kurze Zeit später kam Finja auch schon ins Zimmer und stolperte direkt über meinem Tasche, was mich zum lachen brachte. Sie stand auf klopfte ihre Jeans ab und sah mich grimmig an. „So viel zu 'Vergiss nie wenn du fällst, ich werde dir immer wieder aufhelfen'...“

„Nachdem ich dich ausgelacht habe.“ fügte ich noch schadenfroh hinzu. Ich lachte immer weiter, bis sich plötzlich Finja auf mich schmiss. Gemeinsam lachten wir zusammen, bis ihr Vater reinkam: „Na ihr zwei Hühner. Essen ist fertig.“ „Au ja ich hab richtig Kohldampf!“ rief ich aus und schmiss Finja von mir runter, die daraufhin (mal wieder) auf dem Boden landete. Ich half ihr hoch und rannte mit ihr ins Esszimmer.

Auf dem Tisch stand das leckerste Essen der ganzen Welt. Ihr Vater hatte Milchreis gemacht, und nirgends schmeckte es so gut, wie bei ihm. Zu dritt setzten wir uns an den Tisch und genossen das Essen.

Gutes oder Böses Mädchen? (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt