REPLACE - TodoDeku

Kapitel 7 || Rosaroter Morgen

Izuku Midoriya pov.

Müde schlug ich meine Augen auf. Es war noch ziemlich früh ... Das merkte ich daran, dass ich von meinen Fenster sehen konnte, dass die Sonne noch nicht einmal aufgegangen war. Der Blick auf die Uhr, die 5:36 zeigte, bestätigte meine Vermutung. Ich war jedoch schon viel zu munter um weiter zu schlafen weshalb ich aufstehen wollte ...

... die Betonung liegt auf 'wollte' ...

denn ich merkte wie mich zwei starke Arme im Bett festhalten ... Mein Blick schweifte zu dem rot-weiß-harigen Jungen, der sein Gesicht in meinen Rücken vergraben hatte.

Was ist gestern passiert? Wir hatten doch einen Film gesehen oder? ... Aber, was dann? ... Scheiße ich kann mich nicht erinnern ... War ich vielleicht eingeschlafen? ... Bestimmt ... So müde wie ich bereits war als der Film angefangen hat. Aber was soll ich jetzt tun? ... Ich will ihn nicht aufwecken ... Er sieht einfach zu niedlich aus wenn er schläft ... Niedlich? ... Hab ich gerade im ernst gesagt, dass ich Todoroki 'niedlich' finde? ... Und warum hat er sich dann nicht einfach in sein eigenes Bett gelegt. Bei meinem tiefen Schlaf wäre mir das sowieso nicht aufgefallen ... Wollte er mit mir gemeinsam in einem Bett schlafen? ... Jetzt knurrt auch noch mein Magen ... Ich muss aus dem Bett kommen ... Aber wie?

Plötzlich bewegten sich die Arme um mich und ein leises tiefes Grummeln war zu hören. Er ist doch jetzt nicht wegen meinem Magenknurren aufgewacht oder? Ich drehte meinen Kopf zu ihm. Seine Augenlider flatterten und ehe ich mich versah öffnete er seine Augen. Und wiedermal verlohr ich mich in ihnen. Diese Augen, die diese unglaubliche Unendlichkeit ausstrahlen. Diese Augen wo ich mich am liebsten für immer verlieren will. Ich würde alles dafür geben, jeden Tag aufzuwachen und in solche Augen zu blicken. Ich erstarrte ... Und ihm ging es anscheinend nicht anders ... Wir starrten uns gegenseitig an und vergaßen alles um uns herum.

Erst als ein weiteres Magenknurren die Stille durchbrach, lösten wir unseren Blick. Er setzte sich auf und ich tat es ihm gleich. Er rieb sich die Augen und raunte mir ein "Guten Morgen" zu. Seine Morgenstimme war so rau und tief und doch so liebevoll. "Morgen" antwortete ich mit meiner, im Vergleich, piepsigen Stimme. Ich war nicht wirklich eine Person die in der Früh große Reden schwingt. "Du hast anscheinend Hunger", fing er wieder ein Gespräch an. Ich nickte. Mehr brachte ich in meiner Müdigkeit einfach nicht zustande. "Wir haben Zeit ... Soll ich uns Eier und Speck machen?", fragte er mich. Ich strahlte. Er wollte wirklich für uns kochen? Normalerweise esse ich nicht viel bis gar nichts in der Früh. Aber so ein Angebot kann ich unmöglich auf mir sitzen lassen. Ich nickte fast etwas zu aufgedreht. Er schmunzelte: "Du sprichst in der Früh nicht viel, oder?" Ich verneinte mit einem Köpfschütteln.

Er stand auf und ich tat es ihm gleich. Wir gingen sofort in die Küche und er holte sich bereits alle Utensilien und Zutaten aus den Schränken. Er musste sich wohl gestern gemerkt haben wo alles ist.

"Ich geh mal schnell ins Bad ... dann kannst du dich im Anschluss auch gleich fertig machen" - "Schön endlich wieder deine süße Stimme zu hören", antwortete er. Ich wurde rot. Und nicht dieses schimmernde rosarot ... Nein ... Ich wurde knallrot ... Ich könnte es bestimmt mit einer Tomate aufnehmen und sogar gewinnen. Aber auch er wurde rot, als ihm wohl bewusst wurde, was er da gerade sagte ... 'Er ist aber auch süß', sagte ich mir in Gedanken. Aber ich wollte die Situation nicht noch ungemütlicher machen, als sie eh schon ist, weshalb ich mich mit direktem Weg ins Bad aufmachte.

Ich schloss die Tür und ließ mich auf direktem Weg an ihr herunterfallen. Mein Herz pochte. Ich nahm meine Hand und legte sie auf die Brust um sicherzugehen, das mein Herz in meinem Körper bleibt.

Er hatte mich wirklich 'süß' genannt? ... Ach ... Das ist ihm bestimmt nur rausgerutscht ... Oder doch nicht? ... Ist er vielleicht schwul? ... Über was denke ich da nach? ... Ich bin ja selbst auch nicht schwul ... Ich meine ich finde doch Mädchen auch sehr attraktiv ... Bin ich vielleicht bi? ... Also stehe ich auf beide Geschlechter ... So weit hergeholt wäre das gar nicht ... Aber warum wünsche ich mir, dass er genauso denkt? ... Kann es sein, dass ich ... dass ich mich ...

*Klopf, Klopf* - "Hey Midoriya, dass essen ist bereits auf den Tellern, bist du fertig?" Ich zuckte zusammen. Nicht weil ich es nicht mag seine Stimme zu hören, aber ich war gerade einfach nicht darauf vorbereitet. "Ich komme gleich", antwortete ich schnell. Ich hörte Schritte die sich entfernen. Er ist also wieder in die Küche gegangen.

Ich putzte mir noch schnell die Zähne und ging dann runter in die Küche. Umziehen würde ich mich dann in meinem Zimmer wenn er im Bad ist. Das Essen war echt lecker. Er hat ein gutes Gespür für Gewürze.

Nach dem Essen zeigte ich ihm das Bad und ich verschwand in meinem Zimmer. Ich musste mich so schnell wie möglich umziehen, damit er mich nicht auch noch nackt oder so sieht. Jedoch war ich zu langsam (oder er zu schnell), denn gerade nachdem ich meine Boxershorts angezogen habe, kam er in mein Zimmer. Ich wünschte ich könnte im Erdboden versinken. Wir standen uns gegenüber. Er hatte seine Sachen vom Vortag an, da es ja nicht geplant war, dass er bei mir schläft und ich stand da, ausgerechnet in meiner All Might Boxer ... Wie peinlich ... Wir beide wurden rot. Nach ein paar Minuten des durchgehenden Anstarren, löste ich meinen Blick und verkroch mich in meinen Kleiderschrank. Das Glück war, dass ich einen begehbaren habe, weshalb ich mich auch dort in Ruhe umziehen konnte.

Als ich aus dem Kleiderschrank rausging, saß er gerade auf meinem Bett und starrte in sein Handy. Ich bekam nicht mehr als ein "Gehen wir?" aus meiner Kehle. Ihm ging es anscheinend nicht anders, da er mir einfach nur zunickte.

Den ganzen Schulweg hatten wir kein Wort gewechselt ... und es war total unangenehm ... Wir gingen einfach nur nebeneinander her. Bevor wir jedoch in das Schulgebäude eintraten, bat ich ihn etwas: "K...Könntest du...du, dass was du h...heute morgen geseh...hen hast ... ähm ... viel...leicht vergessen?" Er nickte und ich strahlte in dankend an.

Dann atmete ich nochmal ein und aus und wir gingen gemeinsam in unsere Klasse.