Kapitel 14 || Küss mich

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Izuku Midoriya pov.

Ich riss meine Augen auf. Er wollte was? Mein Gesicht wurde so heiß, dass ich wahrscheinlich sogar Spiegeleier hätte darauf braten können. Er fragte mich nach einem Kuss. Heißt das etwa, dass er mich auch mag? ... Ja ich hab mir mittlerweile eingestanden, dass ich ihn wohl mehr mag, als nur einen Freund ... Aber er hätte mich ja sonst nicht gefragt. Dieser Gedanke ließ mich noch röter anlaufen.

Er sah mich geduldig an. Stimmt ja, er wartet ja noch immer auf eine Antwort. Wäre ich feige, wenn ich 'Nein' sage? Nein, feige wäre es nicht. Aber ich würde es definitiv nachher bereuen. Ich meine ich will ihn küssen. Ja, ich will ihn. Ich will seine Lippen auf den meinen spüren. Meine Entscheidung steht also fest.

Vorsichtig nickte ich. Er setzte sich, wahrscheinlich unbewusst, genauso hin, wie gestern beim Spiel. So saß der Ältere nun wieder vor mir im Schneidersitz. Auch ich folgte dem Beispiel und setzte mich ebenfalls so hin wie bei der Party. Meine Knie platzierten sich jeweils links und rechts neben seinem Becken. Meine Arme legte ich um seinen Nacken. Unsere Augen trafen sich. Es war wie ein Deja-vu mit der Ausnahme, dass ES diesmal wirklich passieren wird. Ich werde in küssen. Den Jungen, zu dem ich mich seit meinen ersten Tag hingezogen fühle. Den Jungen, der faszinierende zweifärbige Haare besitzt. Der Junge, der mich mit seinen wunderschönen grau-blauen Augen in einen Bann zieht. Den Jungen, der gerade mit seinem Gesicht so nahe an das meine kommt, das ich seinen Atem spüre.

Mein Herz klopfte, mein Atem ging schneller ... Ich merke wie ich ungeduldiger werde ... alles bewegte sich in Zeitlupe ... Und schließlich blieb die Zeit stehen, nachdem ich die letzten Zentimeter zwischen uns überwand und warme, zarte Lippen die meinen berührten.

Ich küsse ihn ... Oh mein Gott ... Ich küsse ihn. Und es fühlt sich so unglaublich an. Es fühlt sich an als würde er meinen ganzen Körper mit Wärme befüllen. Das Kribbeln in meinem Bauch ist so stark, wie noch nie zuvor und mein Herz klopfte so stark an meinen Brustkorb, dass ich mir sicher war, dass es auch mein Gegenüber spüren kann. Viel zu sehr war ich in den Kuss vertieft, sodass ich sich meine Hände selbstständig machten und in seine Haare glitten. Ich krallte mich in die rot-weiße Pracht und drückte den Kopf unbewusst noch näher zu mir. Aber auch seine Hände, die anfangs noch auf meiner Hüfte ruhten, fingen an sich zu bewegen. Langsam und sanft strichen sie meine Seiten entlang und schoben dabei mein Hemd etwas nach oben. Seine linke Hand krallte sich in meinen Rücken und die rechte wanderte wieder nach unten. Jedoch noch tiefer als vorher. So kam es dazu, das seine Hand leicht meinen Arsch knetete. Ich keuchte leicht auf. Ich war wie in einem Rausch. Seine Berührungen und seine warmen Lippen. Gott ... Ich bekomme einfach nicht genug. Ich will mehr. Ich will ihn ... Ich will für immer seine Lippen auf mir spüren.

Je näher ich ihn jedoch zu mir zog, desto schwumriger wurde mir. Mein Körper verlangte nach Sauerstoff aber meine Gefühle wollten ihm dies nicht geben. So kam es, dass mir immer schwindeliger würde, was der ältere wohl mitbekam und mich zögerlich wegdrückte.

Mein Körper danke ihm diese Tat, indem er stark ein und aus atmete. Dem rot-weißhaarigen Jungen ging es jedoch nicht anders. Auch er hächelte nach Luft.

Schon öfter habe ich in Büchern gelesen wie intensiv, der erste Kuss sein kann. Aber DAS ... Das hätte ich mir niemals auch nur zu träumen gewagt. Es war ... Es war einfach ...

"Unglaublich ...", setzte mein Gegenüber meine Gedanken fort. Ich wurde rot, als mir bewusst wurde, was wir gerade getan hatten. Aber ich bereute es nicht. Ganz im Gegenteil. Ich war froh diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich war froh diese Erfahrung MIT IHM gemacht zu haben. Es war die richtige Entscheidung.

"Todoroki, ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich dumm und komisch, aber ... Naja ... Seid meinem ersten Tag auf der UA, hatte ich immer ein Auge auf dir liegen. Dein neutraler Blick mit diesen magischen Funkeln in deinen Augen und deine monotone und direkte Redensweise ... Von Anfang an wollte ich dich kennenlernen. Von Anfang an wollte ich dich als einen Freund nennen ... Aber ich glaube, dass ich sogar noch mehr als nur Freundschaft für dich empfinde ... Das hat mir dieser Kuss gezeigt ... Es ist in Ordnung wenn du nicht so denkst wie ich, aber ich musste es dir jetzt einfach sagen, da es sonst unfair gegenüber dir wäre ..."

Ich habe es gesagt. Ich habe es ihm gesagt. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so stolz auf mich. Ich hab es ihm einfach direkt ins Gesicht gesagt. Ohne Nervösität oder Zweifel. Ich wirkte entschlossen, trotzdem liebevoll.

... und nun wartete ich auf eine Antwort ... von ihm ... von meinem rot-weißen Engel.

"Ich weiß nicht wirklich was ich darauf antworten soll ... Ich weiß das du es zum ersten Mal geschafft hast, mich sprachlos zu machen ... Vor dir hat das noch nie jemand geschafft ... Was ich dir sagen kann ist, dass auch ich nicht ganz kalt von deiner Anwesenheit gelassen wurde. Dein Lächeln, deine dezenten Sommersprossen und dazu noch deine smaragdgrünen Augen, brachten mich dazu, etwas zu fühlen, was ich nicht kannte ... Ich bekam dieses Gefühl noch nie ... Nicht von meinen Erzeugern oder meinen Geschwistern ... Alleine DU löst dieses Gefühl in mir aus. Und das macht es so besonders ... Ich glaube ich kann eins und eins zusammenzählen und sagen:

Izuku Midoriya, ich liebe dich!"

"Ich liebe dich auch, Shoto Todoroki!"

Wir beide hatten leichte Tränen in den Augen. Wir erwiderten gegenseitig unsere Liebe. Wie viel Glück kann man den bitte haben. Ich war so glücklich. Stürmisch begann ich ihn zu umarmen. Da ich noch immer auf seinem Schoß saß und meine Arme noch immer um seinen Nacken hatte, war dies auch nicht wirklich schwer.

"Mido..." - "Nenn mich bitte Izuku!", unterbrach ich ihn. Er wurde leicht rosarot und begann seinen Satz erneut: "Izuku, willst du mit mir zusammen sein? Auch wenn wir uns noch nicht lange kennen." Mein Herz machte tausende Luftsprünge. Er hat mich gefragt. "Ja, ich will. Ich will sogar unbedingt!" Wir lachten beide leicht auf. "Du darfst mich übrigens ebenfalls beim Vornamen nennen", fügte er noch hinzu. Ich strahlte noch mehr, wenn das überhaupt möglich war und umarmte in noch einmal.

Nun überwand ich mich endlich und kletterte von MEINEM Shoto hinunter ... Ja richtig gehört ... Er gehört nun mir ... nur mir ... Und auch ich gehören nur ihm ... Nur ihm.

Danach blieb der rot-weiß-haarige noch das ganze restliche Wochenende bei mir bis er am Sonntagabend, von seiner Schwester abgeholt wurde. Ich war traurig nun wieder alleine in meinem Bett verbringen zu müssen, auch wenn ich weiß, dass ich ihn morgen in der Schule wieder sehen würde. Wir haben uns auch dazu entschieden es offiziell zu machen, da es uns nicht wichtig war es zu verheimlichen. Sollen sie doch wissen, dass der schönste Engel auf der Welt nun mir gehört.

Mit diesem Gedanken huschte ich schnell in mein Bett.

Ich bin glücklich. Ich bin mehr als glücklich. Gemeinsam mit ihm.

...

Aber es wäre auch zu schön gewesen, wenn es nicht einfach für immer so hätte bleiben können.

REPLACE - TodoDekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt