Kapitel 8 || Einladung

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Shoto Todoroki pov.

Nachdem ich über Nacht bei Midoriya geblieben bin, hatte ich gemischte Gefühle. Ich meine, zuerst war da das Kribbeln im Bauch, jedes Mal, wenn wir und angesehen haben oder auch das, wo ich ihn ‚süß' genannt habe. In dieser Situation hätte ich gerne gewusst, was er gerade dachte. Das er rot wurde, war deutlich sichtbar. Es war ihm bestimmt unangenehm. Warum muss auch immer genau das sagen was ich denke.

Und dann habe ich ihn auch noch beim Umziehen gesehen. In seiner enganliegenden All Might Boxershorts. Das war ihm definitiv mega peinlich. Ich fühlte mich ihm nachhinein auch mega schlecht, da es eine schwere Verletzung seiner Privatsphäre war. Ich wollte eigentlich auch nicht respektlos sein und mich bei ihm wenigstens entschuldigen. Doch jedes Mal, wenn ich mir eine Entschuldigung im Kopf zusammenreimte, kam es irgendwie falsch und komisch rüber. Den ganzen Weg zur UA wollte ich immer wieder versuchen ein Gespräch aufzubauen. Kein Wort verließ jedoch meinen Mund. Schlussendlich waren wir dann in der Schule angekommen und ich habe meine Chance vertan.  Als er mich, dann vor dem Eingang des Gebäudes fragte, ob wir das was heute Morgen passiert ist, vergessen könnten, fiel mir ein großer Stein vom Herzen. Aber was tat ich ... ich nickte einfach ... es wäre die perfekte Situation gewesen, um mich bei ihm zu entschuldigen. Aber ich tat es nicht. Dafür könnte ich mir wirklich selbst eine Backpfeife geben.

Bis zur Mittagspause befürchtete ich ihn etwas zu verlieren, indem er mich ignoriert oder er sich distanziert. Jedoch wollte ich das nicht. Ich verbringe wirklich gerne Zeit mit ihm. Er ist nett, hört mir zu, ist verständnisvoll und sein Lächeln lässt eine angenehme Wärme in mir aufsteigen.

Meine Befürchtungen waren aber komplett sinnlos, da er mich nach dem Untericht direkt fragte ob wir gemeinsam essen wollen. Ich stimmte natürlich zu und so saßen wir nun gemeinsam mit Uraraka, Iida und Midoriya am Tisch. Mein Soba hatte ich bereits aufgegessen, weswegen ich einfach in mein Tagebuch schrieb ... Ja ich führe Tagebuch ... Irgendwo muss ich meine Gedanken hin schweifen lassen. Ich kann halt nicht mit meinen Eltern über solche Dinge reden. Schreiben hilft mir dabei einen klaren Kopf zu bekommen. 

Nur am Rande bekam ich mit, dass  anscheinend eine Party bei Uraraka stattfinden wird, da ihre Eltern beruflich unterwegs waren. Sie fragte Midoriya ob er auch kommen will. Mit einem breiten Lächeln ihm Gesicht bejahte er die Einladung ... Dieses Lächeln ... So verdammt nochmal süß ... 'süß'? ... Da ist dieses Wort schon wieder ... Aber wie kann man ihn denn eigentlich nicht 'süß' finden. Ich meine diese wuscheligen grünen Haare ... Seine dezenten Sommersprossen ... seine wiesegrünen Augen ... Er war einfach zum anbeißen. Ich könnte mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Mitten in meinen Gedanken, vernahm ich ein "Todoroki", was wohl Urarakas Stimme war. Ich schaute auf und blickte ihr tatsächlich mitten in die Augen. "Möchtest du vielleicht auch kommen?", vervollständigte sie ihren Satz. Ich bräuchte nicht lange zu überlegen und antwortete mit einem monotonen: "Ja"

Mehr Optionen hatte ich nicht, aus ganz einfach Gründen:

1. Jede Möglichkeit um nicht mit meinem Vater in einem Haus sein zu müssen, müsste ich einfach ergreifen.

2. Die Party wäre an einem Freitag, wenn ich das richtig mitbekommen habe, was bedeutet, dass ich das restliche Wochenende, trotzdem für lernen opfern konnte.

und dann ...

3. Midoriya wird auch hingehen.

... Schlussfolgerung: Es kann nur gut werden.

Es klingelte. Ich stopfte mein Tagebuch in meinen Rucksack und trug mein Tablet zu einem 'Geschirr-fenster', wo mir das Tablett von einer netten Köchin abgenommen wurde. Gemeinsam mit meinen neuen Freunden, gingen wir in unsere Klasse.

Die letzten paar Stunden vergingen wie im Flug. So kam es, dass ich mich von meinen Freunden, eingeschlossen Midoriya, verabredete und meinen Heimweg antrat. Ich hasse es nachhause zu gehen. Ich hasse dieses Haus. Und vor allem hasse ich den Ältesten der dort wohnt. Ich fuhr extra nicht mit dem Bus, um den ganzen Weg zu Fuß zu gehen. So könnte ich wenigstens noch ein bisschen Zeit schinden.

Auch wenn ich zu Fuß zwei volle Stunden unterwegs war, war diese Zeit deutlich zu kurz. Ich überlegte kurz ob ich noch einen weiteren Umweg nehmen soll. Jedoch verwarf ich diese Idee leider schnell wieder, da ich ja noch Hausaufgaben machen musste und ich noch immer meine Uniform an hatte.

So stand ich nun vor meiner Haustür und suchte in meinem Rucksack den Schlüssel. Bevor ich den Schlüssel jedoch in die vorhergesehene Öffnung hinein stecken könnte würde die Tür aufgerissen und mein Erzeuger stand direkt vor mir. Seinen Blick zu urteilen ist er nicht erfreut, dass ich erst so spät gekommen bin. Das ging mir jedoch, nett ausgedrückt, am Arsch vorbei, weshalb ich mich ohne ein ein Wort zu sagen, an ihm vorbei schlängelte. Mit einem sehr schnellen Gang marschierte ich den Flur entlang in mein Zimmer. Bereits nach kurzer Zeit hörte ich meinen Erzeuger mit aufgebrachten Stimme rufen: "Shoto, komm sofort ins Wohnzimmer" Ich wollte ihn eigentlich ignorieren wie immer, jedoch misste ich ihm ja sagen, dass ich Freitag nicht Zuhause bin. Mit schweren Schritten ging ich also ins Wohnzimmer. Dort saßen bereits Fuyumi, Natsuo und mein Erzeuger. Meine Geschwister sahen irgendwie besorgt aus. Beide schauten bedrückt auf den Boden. Der einzig stechende Bloch der auf mir lag, ignorierte ich. Ich setzte mich im Schneidersitz neben Fuyumi. "Was ist los?", fragte ich und fuhr mit einer Hand über ihren Rücken. Statt der lieblichen Stimme meiner Schwester, bekam ich jedoch nur die eiskalte Stimme meines Alten zu hören: "Deiner Mutter geht es wieder schlechter, dass ist alles." Er sagte, dass mit so einer gelangweilten Stimmlage, dass ich ihm am liebsten den Kopf umgedreht hätte. Fuyumi setzte jedoch mit schluchztenten Unterton fort: "Sie verweigert ihre Medikamente. Sie wurde in die geschlossene gebracht. Wir dürfen sie für die nächsten zwei Wochen nicht besuchen."

"Das ist alles deine Schuld!", murmelte ich vor mich hin. Ich dreht mich zu meinem Erzeuger und schrie ihn an: "DAS IST ALLES DEINE SCHULD. Wegen dir ist Mutter krank. Und es ist dir verdammt nochmal  egal. Wie kannst du hier sitzen ohne mit der Wimper zu zucken und keine Schuldgefühle zu haben. Du widerst mich so an. Und so etwas nennt man den ZWEITSTÄRKSTEN Superheld." Das 'zweitstärksten' betonte ich besonders, weil er es hasste so bezeichnet zu werden. Es erinnert in immer daran, dass er All Might niemals übertrumpfen wird.

Wütend und traurig stampfte ich zurück in mein Zimmer. Ich wollte jetzt einfach alleine sein. Ich hoffe Mutter geht es soweit trotzdem gut. Bitte werde wieder gesund Mutter. Kämpfe ... BITTE

REPLACE - TodoDekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt