Sich einigen

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Du wischtest dir über den Mund als du ein weiteres Glas in einem Zug herunter kipptest. Die Musik, die gedämpften Stimmen, die stickige Luft. Das alles fügte der besonderen Atmosphäre bei. Du hattest deine Jacke abgelegt und dein Kleid zog bereits Blicke an. 
Die Menschen tanzten, tranken und lachten. Rauch kräuselte sich durch den Raum zur Decke hoch. Du hattest Thomas Plan vervollständigt, und während Kimber sich mit einer Frau vergnügte, war Thomas jetzt bei seinem Berater, machte das ganze schriftlich aus.
Grace war inzwischen nach Hause gefahren worden. Sie hatte dich noch einmal dankbar angesehen ehe sie in den Wagen stieg. 
Du standst an der Bar, sahst träge zu dem Tisch mit den Männern hoch.
Du sahst deinen Bruder über dem Tisch stehen, die Arme darauf gestützt, wie er dem Mann mit Brille auf die Finger sah, während dieser den Vertrag unterzeichnete. 
Und als der Rauch aus Tommys Mund hervor quoll, das goldene Licht sein Gesicht beleuchtete, und er so da stand, da trankst du noch ein Glas. Auf Kimber, der sich freiwillig mit deinem Teufel von Bruder eingelassen hatte. 
Und sich dabei auch noch gerissen vor kam.
Tja das war es wie dein Bruder es tat. Wie er die Menschen überzeugte und einlullte.
Er gaukelte ihnen sie hätten Kontrolle, lies es aussehen als wären es deren Ideen. 
Während in Wirklichkeit Thomas Shelby die Fäden in den Fingern hielt. 
Und was war mit dir? hatte er dich auch ganz und gar in seinem manipulativen Spiel eingesponnen? Familie hin oder her, manchmal sahst du wie selbst Polly ihn ansah. Der kleine Funken Misstrauen der in ihren Augen lauerte, und nur darauf wartete zu gedeihen und in wahre Angst um zu sprießen. 
Du? was war mit dir, hattest du keine Angst.
Du mustertest den attraktiven Mann von weitem. 
Doch du hattest Angst, doch zeugte sie aus etwas anderem. 
Du hattest Angst vor dem was sich in deinem Inneren tat. Dieses Gefühl das schleichend auf schlich wenn er dich ansah.
Ein Gefühl das ein Bruder nicht auslösen dürfte...

Dein Bruder hielt dich, seine Hand um deine geschlossen um dich zu stützen. Du warst noch nicht so betrunken dass du Hilfe gebraucht hättest, aber dennoch lehntest du deinen Körper fester gegen ihn. "Verdammt ich hab dem Barmann gesagt er soll dir nichts ausschenken" murmelte Thomas nun. Du stütztest deinen Kopf gegen seine Schulter und sahst zu ihm auf. Er selbst brauchte kaum was zu sagen, du konntest ihm ansehen dass auch er eine Menge getrunken hatte. 
"Du vergisst das ich auch meine Methoden und Reize habe" 
Tommy hob eine Braue, fing dich gerade noch ab ehe du über einen Stein gestolpert wärst. 
"Und die wären?"
Du rolltest mit den Augen und sahst ihn eindringlich an,
Der Mann schluckte lediglich und riss seinen Blick letzten Endes von dir weg.
Oh ja er wusste wovon du sprachst.
So gingt ihr Beiden eng an eng durch die dunkle Stadt. Der Himmel war klar, die Sterne leuchteten und unter einer dünnen Wolke, kaum mehr als ein Hauch sah man den Mond. 
Außer euch beiden schien die Stadt wie ausgestorben, und nun, als ihr über eine Brücke gingt, unter euch das Wasser im Mondschein leuchtete seufztest du zufrieden. Selbst Tommy war ganz entspannt. Sein Atem ging ruhig, sein Herz schlug rhythmisch in seiner Brust, seine Hand ruhte so weich und warm auf dem nackten Rückenausschnitt. "Wie lange wirst du Kimber glauben lassen er sei einen guten Deal eingegangen?" wolltest du nun wissen. Deine Stimme war etwas uneben, lallte schon fast ein wenig. 
Tommy sah gerade aus, auf den Fluss, "So lange wie es eben nötig ist"
Du gabst dich mit der Antwort zufrieden und bliebst mit einem mal stehen.
Er sah dich verwirrt an, aber du zogst ihn in Richtung Brückengelände, wo du deine Arme darauf lehntest, und auf den Fluss blicktest. "Sieh nur zu das du nicht rein fällst"
Du schütteltest nur den Kopf und deutetest ihn an sich zu dir zu gesellen, "lass uns noch einen Moment bleiben" 
Tommy lies sich darauf ein, und stellte sich neben dich, sah einen Moment mit dir hinaus. Nach einer Weile schon fand er wie sein Blick wie von selbst auf dir ruhte. Auf deinen geröteten Wangen, deinen Lippen, deinem Nacken. Er fühlte das ihm nur zu bekannte Gefühl aufsteigen, und er schluckte trocken. Der Alkohol und die Zufriedenheit des heutigen Abends lies seinen Körper schwermütig werden, und die Hemmungen schienen hinfort zu ziehen. 
"Wir sollten zurück" kündigte der Mann schließlich an.
Du stemmtest dich etwas auf und sahst ihn von der Seite an, betrachtetest ihn eine ganze Weile. 
Dann formte sich ein feines Grinsen auf deinen Lippen, und du liefst einfach weg, zur Mitte der Brücke. Du bliebst stehen, und sprangst auf einem Bein umher, zogst deinen Schuh aus, und dann den Zweiten,
Die Augen des Shelbys weiteten sich im Unglauben.
"Was denkst du was du da tust" 
Seine Stimme schallte scharf über die leere Brücke, aber er konnte dich nicht mehr erreichen, und du sahst nur noch mit an wie er dich ungläubig anstarrte. Und so schwangst du beiden Beine über den Steg, und liest dich mit einem letzten Grinsen herein fallen.
Du hörtest ihn noch fluchen, und kühles Wasser begrüßte dich, durchtränkte dein Kleid, deine Haare, lies sich überrascht aufschreien. Es war ein Kontrast zu der schwülen Sommer Hitze der Nacht. Du tauchtest wieder auf, deine Haare klebten an dir, und du lachtest als du sie dir zurück strichst. Tommy dagegen schien deine Begeisterung nicht zu teilen, er hatte aus gesehen als wär ihm das Herz in die Hose gerutscht, du sahst wie er hinunter gelaufen kam, und nun stand er am Wasserrand, unter der Brücke. Dunkle Schatten in seinem attraktiven Gesicht." ((d.N) fucking Shelby!" 
"Komm sofort da raus", 
Du lachtest und liest dich etwas auf den Rücken treiben. 
"Komm du doch" säuseltest du. 
Der Mann stand da, sichtlich überfordert, er stemmte eine Hand auf sein Jackett, starrte dich an und schüttelte fassungslos den Kopf, 
"Das ist kein Badesee, hier werden die Sünder der Stadt entladen" sprach er scharf zu dir herüber. Ein weitaus milderer Ausdruck für das was es war. Gott weiß wie viele Menschen schon in diesem Fluss ertränkt und beseitigt wurden. 
Er hatte lauter reden müssen um dich zu erreichen, aber du lachtest nur
"Da bist du nicht ganz unschuldig dran, nicht wahr?"
Deine Stimme war laut, und er sah sich um, ob nicht jemand diesen Auftritt mitbekam.
Tommy blieb ernst und sah dich nur an, langsam meintest du auch Wut zu sehen. 
"du kommst also nicht raus, ist das dein ernst?"
Er klang so gelangweilt und so genervt, aber du lachtest nur weiterhin, durch die Nässe konnte man alles durch dein Kleid hindurch sehen, und Thomas bat zu Gott dass keine Herde Betrunkener hier ankommen würden. 
Schließlich fluchte er vor sich hin, und zog seine Schuhe aus, dann sein Jackett.
So kam er also ins Wasser. Er schwamm nicht, sondern stieg durchs Wasser.  Aber anstelle stehen zu blieben, gingst du rückwärts noch tiefer hinein. "komm doch und hol mich wenn du kannst" riefst du munter. 
Du lachtest dich schlapp als du ihn so sahst, und er rollte mit den Augen. Murrte. 
Kurz bevor er dich erreichen hätten können, begannst du mit Wasser nach ihm zu spritzen, ein großer Schwall traf ihn, einer nach dem anderen. Und während du lachtest, packte er schließlich beide deine Handgelenke, er zog dich zu sich ran, so dass du ihm ganz nahe warst. 
Du lachtest noch immer, das Wasser um euch herum platschte und spritzte als du dich wandst. 
Und als du lachtest, starrte er dich nur an, so ruhig und so nachdenklich. Da du noch immer nicht zu lachen aufhörtest, griff er mit einer Hand nach deinem Gesicht. Sein Daumen drückte sich in deinen linken Kiefer, und die restlichen Finger umschlossen dich unter deinem Kinn an deinem Hals. Du hieltst inne, dein Lachen war mittlerweile zu einem Kichern geworden. Tommy war still, sein Gesicht nass und Wassertropfen perlten seine Haut herunter, fielen von seinem Kinn zurück in den Fluss, und als du noch immer kichertest, und er dich nicht zu Sinnen bringen konnte, da tat er es, er zog dein Gesicht so heftig zu sich dass du dich fast verschlucktest, und presste seine nassen Lippen auf die deinen. 
Du zucktest zusammen, wie vom Blitz getroffen standst du da. 
Gefühle spielten verrückt, und etwas wie Panik stieg in dir auf. Tommys Griff wurde fester, und seine linke Hand umgriff deine Taille, zog dich an ihn ran. Du warst zu erschrocken um zu reagieren, und wagtest es dich nicht zu bewegen, du hieltst sogar die Luft an.
Die Hände des Mannes tasteten unter der verdeckenden Schicht des Wassers deinen Körper entlang, und du sogst erschrocken Luft ein als seine Hand deinen Hintern erreichte, dessen Form nachfuhr. Tommys nasse Lippen an den deinen lies dich schwummrig werden, und du fühltest bald schon seine nasse Zunge gegen die weiche Haut deiner Unterlippe gleiten. 
Du quietschtest  auf, dein Herz raste wie verrückt, und deine Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper, sein nasses durchweichtes Hemd gegen deiner Haut. Noch immer meintest du die Fähigkeit verloren zu haben dich zu rühren. Du konntest nur auf das Gefühl achten als seine Hand sich unter dein Kleid schob, dort auf deine nackte Haut traf. Dir wurde heiß, und kalt, du zittertest wie Espenlaub in seinem Griff. Du schaudertest, sein Griff wurde gröber, und die Art wie seine Hand dich hielt, und dich fester zu ihm zog, lies dich Angst fühlen. 
Dies war der Moment als ein leises Stöhnen deine Lippen verließ, und der Shelby von dir zurück wich als hätte er sich verbrannt. 
Er starrte dich an als wärst du eine Geisteserscheinung und du erwidertest den Blick. 
Der Mann wischte sich mit der Hand über das Gesicht und zog dich an den Handgelenken näher, "Verdammt" zischte er, s
"ich hätte das nicht tun dürfen" er fluchte und griff nach deinen Armen, suchte deinen Blick, 
Dein Herz schlug noch immer wie verrückt und du brachtest nicht ein Wort hervor. Noch immer fühltest du den Druck von Tommys Körper  und den Geist seiner Lippen gegen deinen. 
Er übte etwas Druck aus als er dich hielt, mit dem Wunsch eine Reaktion von dir zu bekommen. 
Er hatte einen großen Fehler begonnen. Oh das wusste er. Und Polly würde ihn umbringen.
Und er konnte er es ihr auch nicht verübeln. Sie sollte es wirklich tun, und ihn dann in diesen Fluss werfen...
Er sah das du noch immer nicht sprachst, und umgriff nun mit beiden Händen dein Gesicht um dich anzusehen, "Es tut mir leid (d.N), ich hätte das nicht tun dürfen, etwas ist in mich gefahren"  bei dem letzterem blickte er zur Seite und lies seinen Blick für einen Moment gesenkt. Du wünschtest du konntest ihm sagen was du jetzt fühltest. Das dir ganz heiß war, dass du einen Kuss noch nie so genossen hattest wie jetzt. Aber du warst zu sehr im Schock, also nicktest du nur und räuspertest dich. "Du hast getrunken, ich auch...es war nichts" 
Die Art wie der Mann dich ansah, lies dich vermuten dass es nicht war was er wirklich hören wollte. So wie es auch nicht war was du wirklich sagen wolltest. 
Aber ihr wart die Shelbys. Probleme waren wie Leichen. 
Wenn sie einmal da waren, konntet ihr sie loswerden und ignorieren, eine Leiche mehr im Keller würde niemanden etwas ausmachen.  Gezwungener Maßen liest du dich von ihm aus dem Wasser führen, und er reichte dir sein Jackett. 
Keiner sprach ein Wort. Doch es lag etwas schweres in der Luft. 


mit einem mal erklang ein lautes Platschen.
Tommys Blick schnellte auf, und auch du folgtest ihm.
Du erstarrtest, fühltest wie dir die Farbe aus dem Gesicht wich. Ein Mann stand dort an der Brücke, offenbar war ihm seine Flasche herein gefallen. Er lehnte auf dem Geländer und starrte zu euch hinab, ein schmutziges Grinsen auf den Lippen.
Allem Anschein nach ein Polizist...
Du bewegtest dich nicht, und Tommy nahm schützend einen Arm vor dich, bot dir Schutz vor den gierigen Blicken des Mannes. 
"Guten Abend Offizier" sprach Tommy in nüchterner Höflichkeit. 
Wenn Tommy gestresst war, so lies er sich es nicht anblicken.
Der Polizist grinste und beäugte euch nur, "Ein gemeinsames Bad? Seid ihr Beide nicht zu alt um noch zusammen zu baden?"  rief er nun. Er machte eine Pause ehe sein Ton scharf wurde, " So als Bruder und Schwester"
Du merktest wie Tommy sich ein wenig anspannte. Das du adoptiert warst, war ein Detail dass er den anderen Stadtmitgliedern über die Jahre erspart hatte, im Sinne um dich wie eine Aussätzige dastehen zu lassen. 
"Versuch mir hier nichts weiß zu machen, ich habe es gesehen" rief der Mann nun
"alles..." 
Du bekamst Panik, zwangst dich aber dazu ruhig zu bleiben.
"Ich wusste ja schon das die Shelbys Ratten sind, aber dass du so pervers, bist, das hätte ich nicht vermutet...die eigene Schwester" 
Du sahst hilfesuchend zu Tommy, doch dieser trug eine neutrale Maske auf dem Gesicht, sah dich einen Moment an ehe er ruhig zu dem Polizist sprach.
Tommy hatte einen schnellen Verstand, schnell hatte er verstanden worauf der Offizier hinaus wollte
"Wie viel muss ich hinblättern damit das hier niemals geschehen ist?"
Du bliebst still und sahst deinem Bruder nur zu. Der Offizier grinste zufrieden, beäugte den Shelby. Er kam zu euch herunter. Und du wichst weiter zurück, Tommy jedoch war die Ruhe selbst. Er sah zu dir, "(d.N) Liebes, warte hier, ich werde dem Offizier geben was er verlangt"  Der Mann grunzte und zog seine Jacke zurecht, gaffte dich an. Du sahst mit an wie Tommy seelenruhig seine Schuhe anzog, und sich dann die Hose glatt strich. 
"Mein Büro ist nicht weit von hier" sprach dein Bruder nun zu dem Mann, dann gingen die Beiden tatsächlich hinfort. 
Du standst da, sahst ungläubig hoch zu der Brücke wo sie nun gingen. Zwei Gestalten in der dunklen Nacht. 
Du stießt etwas Luft aus und liest dich langsam gegen die Brücke sinken, auf dem weiche Gras am Wasser Rand. 
So saßt du da, und lauschtest in die Dunkelheit,  und es dauerte nicht lange, bis du entfernt einen Schuss hörtest.

Er hallte durch die Stadt, und Tauben flogen über den schwarzen Himmel. 



Als Tommy zurück kam, reichte er dir eine Hand, und zog dich hoch. 
Keiner von euch Beiden blickte den anderen an,  keiner sprach an was geschehen war.
ihr gingt nur neben einander, durch die dunkeln Gassen, Seite an Seite. 

Und auch wenn ihr beide wusstet was Sache war, spieltet ihr dieses naive Spiel dennoch

"und, was ist mit dem Polizisten?"

Dein Bruder sah nur geradeaus, neigte etwas den Kopf
"Wir konnten uns einigen" 



Und so geschah es wie Tommy gesagt hatte


Heute Nacht?

hatte nie statt gefunden


Und in dem Fluss nährten die Fische nun an einem neuen Opfer. 



Doch es gab Dinge die man nicht einfach zurück lassen konnte.
Und auch ihr würdet merken, dass dieses kleine schmutzige Geheimnis nicht mehr aufzuhalten war. 

Tommy Shelby (Peaky Blinders) x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt