Kapitel 2

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Sicht Ben:
Soeben teilte mir Julia mit,dass sie schwanger ist,was mich einerseits freuen,aber andererseits auch erstarren lässt. Ausgerechnet in diesem Augenblick schaue ich zur Seite und sehe meine Leyla im Gang stehen. Julia folgt meinem Blick und verabschiedet sich mit „ich muss dann jetzt auch los"hektisch von mir und verschwindet. „Hey Sonnenschein",ich gehe auf sie zu und hoffe,dass sie noch nicht allzu lange dort steht. „Hey,Ben", begrüßt sie mich niedergeschlagen. „Wollen wir?",frage ich,worauf sie nickt. Ich will einen Arm um sie legen,aber sofort weicht sie mir aus,nur warum? Die gesamte Autofahrt versuche ich ein Gespräch aufzubauen,bekomme aber immer nur kurze Antworten: Ja,Nein, Vielleicht,Keine Ahnung,Ich auch usw.. Zu Hause angekommen,halte ich ihr wie immer die Haus- und Wohnungstür auf, ernte dafür aber sofort komische Blicke. Was ist nur mit meiner Leyla los? Ist sie mir etwa immernoch böse,weil ich in letzter Zeit kaum zu Hause war? Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Ich nahm mir ein Glas Wasser und als ich Leyla auch eins anbot,bekam ich nur ein genervtes „Nein" zurück. Ich setze mich zu ihr aufs Sofa: „Leyla,du hast doch was." „Nein,alles gut." Ehrlich gesagt habe ich nicht wirklich eine andere Antwort erwartet. Ich lege meine Finger unter ihr Kinn und drehe so ihren Kopf zu mir. „Leyla,bitte schau mich an. Was ist los? Ich merke doch,dass etwas nicht stimmt. Bist du noch sauer,weil wir in letzter Zeit so wenig Zeit zusammen hatten?",lasse ich nicht locker. „Nein, Ben. Alles gut",wie gezwungen schaut sie zu mir und steht auf. „Ich bin einfach nur müde",mit diesen Worten geht sie in unser Schlafzimmer und lässt mich allein auf der Couch zurück. Wieder frage ich mich,was sie so sehr beschäftigt,dass sie es nicht einmal mir erzählt. Ich darf nicht einmal meinen Arm um sie legen,was ist denn nur los? Verzweifelt reibe ich mir die Augen und beschließe zu ihr zu gehen. Vorsichtig öffne ich die Tür unseren Schlafzimmers. Leyla liegt eingewickelt in ihrer Decke in unserem Bett und hat sich von meiner Seite angewendet. Ich mache mich Bett fertig und lege mich zu ihr. „Leyla?",frage ich leise und ziehe ihre Decke ein Stück zurück. Ich bekomme keine Antwort,spüre aber,dass sie noch nicht schläft und fange an zu reden: „Leyla,ich weiß,dass du noch nicht schläfst,sag mir bitte was du hast. Wir können doch über alles reden. Bitte überleg es dir und antworte mir. Schlaf gut mein Sonnenschein." Kurz sehe ich,wie Leyla ein Lächeln über die Lippen huscht. Dann knippse ich mein Nachttischlicht aus und lege mich richtig hin. Wie gewohnt wollte ich meinen Arm um sie legen,ziehe ihn aber angesichts der Situation doch zurück.

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