Kapitel 1

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Eléana atmete den salzigen Meeresluft ein. Der Wind war heute auf ihrer Seite, denn auch wenn er in dieser Nacht fast vollständig verschwunden gewesen war, trieb er das Schiff heute mit stetiger Geschwindigkeit weiter. Die hohen Segel beauschten sich im Wind beträchtlich auf und die Wellen warfen weißen Schaum umher, der sich springend im Wasser verlor. Eléana strich sich eine Strähne ihres roten Haares hinter die spitzen Ohren, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte. Die zwölf Seemänner, die das vergleichsweise winzige Schiff besatzten, lagen nun Faul in der brütenden Sonne. Die drückende Hitze lastete schwer auf der Elfe, die die belaubten Wälder Du Weldenvardens oder die kalten Felsen Farthen Dûrs zu schätzen wusste, wo sie gleichermaßen aufgewachsen war. Alles war ihr lieber als die brennende Sonne, die sich tagtäglich über den wolkenlosen Himmel schob. Sie blinzelte und hielt sich die Hand über die Stirn, um in den Krähenmast spähen zu können. Sie fragte sich ob Fineal dort oben saß und Wache schob. Wenn ja, hätte es genauso gut der Koch tun können. Sie mochte den jungen Zwerg ja, mit seinen kurzen Beinen und dem noch kürzeren Bart, der einfach nicht wachsen wollte. Sie hätte ihm gerne mit Magie nachgeholfen, fürchtete aber Fineal dadurch in seiner Ehre zu kränken. Sie runzelte die Stirn und überlegte was sie tun sollte. Die Seemänner würden ihr keine gute Gesellschaft sein. Die ganze, windstille Nacht hindurch hatten sie rudern müssen. Sie waren erschöpft und bestimmt nicht zu Gesprächen aufgelegt. Kurzerhand beschloss sie, Fineal einen Besuch abzustatten. Er langweilte sich bestimmt zu Tode. Eléana suchte das Deck nach einem der, zu seinem sorgfältig zu einem Netz verknoteten Taue, um hinauf zu klettern. Es war ein Trauerspiel. Nur ein paar Meter vom Boden weggekommen hörte sie schon das markerschütternde Schnarchen des Zwerges, und wunderte sich, dass es nicht jeder von drei Meilen gegen den Wind hören konnte. Sie kletterte weiter, in der Absicht ihn aufzuwecken, damit er seinen Job erledigen könnte, oder jedenfalls so tun könnte als ob. Sie zog sich elegant die letzten Knoten hinauf und landete im Krähenmast. Das sie nicht aus voller Kehle anfing zu Lachen, verwunderte sie doch sehr. Fineal saß im Korb, die kurzen Beine auf dem Rand des Krähennestes verschränkt und das Gesicht so rot, wie die Krebse in der Bucht. Nein, wie die Blüten im Frühling. Nein, wie, ach egal. Denkt an etwas rotes. Etwas sehr rotes. Ein Röschen entrang sich seiner Kehle, das sie dachte, er würde sterben.

"Fineal!"

Der Zwerg bewegte sich kein Stück und schlief weiter, stur als würde ers mit Absicht tun.

"Fineal!", sie zupfte an seinem Wams herum und piekte mit dem Finger in seine Wange. Er reagierte nicht. Kein Stückchen bewegte sich der fette Kerl! Sie seufzte und starrte weiter auf die immergleichen Wellen, bevor sie sich, neben ihrem Freund, träge zu Boden gleiten ließ.

Also Leute, das war auf jedenfall das erste Kapitel. Ich würde mich extrem über Kommis oder Votes freuen wenn es euch gefallen hat. Ich versuche aber morgen oder vlt heute Abend noch ein Kapitel zu schaffen, damit ihr nicht so lange warten müsst.
Danke fürs lesen ❤

Eragon, Rückkehr der KönigreicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt