New Orleans- Home of the Mikaelson's

10. The Shadow of my Heart

"Sky, könntest du Nik wecken? Er soll endlich mal aufstehen und frühstücken und wenn ich ihn aufwecke, ist er nur mies drauf und droht mir noch mit dem Dolch.", erklärte mir Bekah genervt und deckte gerade den Frühstückstisch. Ich fand es äußerst interessant, dass sie sich für einen Vampir so menschlich verhält.

"Natürlich mache ich das." Ich wollte ihr auf keinen Fall eine so einfache Bitte abschlagen, aufgrund ihrer Laune. Allerdings war ihre Reaktion gestern auf Nik's Aktion verständlich und natürlich, es gab, wie erwartet, viel Streit und Geschrei. An so viel Familiendrama war ich echt nicht gewöhnt.

Auch wenn ich extrem Hunger hatte und es gerade frische Pancakes auf mein Teller lagen, wusste ich, dass wir nicht ohne Nik anfangen würden, zu essen. Also beeilte ich mich damit, die Treppe hoch zugehen und dann schnell sein Zimmer aufzusuchen. Vor seiner Tür klopfte ich drei Mal an, aber er reagierte nicht. Nachdem ich es zweimal wiederholte, öffnete ich sie leise und ging rein.

Sein Zimmer war wie immer ordentlich und wirkte genau wie die anderen irgendwie leer und kahl. Er lag schlafend auf sein Bett, sein Atem war ruhig und er trug ein dünnes, weißes Hemd. Nik erinnerte mich an einen unschuldigen, süßen Jungen und ich setzte mich vorsichtig auf die Bettkante. Seine vollen Lippen sahen so einladend aus, doch ich schüttelte den sofort Gedanken weg. Dann fiel mir sein Tattoo auf, welches ich davor noch nie an ihm gesehen hatte.

Das Tattoo verlief von seinem linken Oberarm bis zum Schlüsselbein und es war eine Feder, die anfing auseinander zu fallen und aus diesen Teilen Vögel wurden, die davon flogen. Es erinnerte mich irgendwie an Freiheit und Kunst und es sah einfach wunderschön aus. Ich beugte mich ein wenig zu ihm runter, um die Struktur genau zu betrachten, bis er plötzlich seine Augen aufschlug, nach meinem Arm griff und die Position in Vampirgeschwindigkeit wechselte, sodass nun ich auf seinem Bett lag und er über mir.

"Nik! Geh sofort von mir runter!", forderte ich ihn mit rotem Kopf auf und mein Herz fing an zu rasen. Doch ein verspieltes Grinsen lag auf seinen Lippen und er beugte sich tiefer zu mir runter, so tief, dass meine Brust fast seine traf. Er näherte sich meinem rechten Ohr und ich war froh, dass er wenigstens noch eine normale Hose trug.

"Aber Liebes. Das ist doch ungerecht, dass du mich beobachten durftest, bin ich jetzt nicht an der Reihe?", flüsterte er mir verführerisch zu und seine Lippen streiften schon mein Ohr. 'Rot wie eine Tomate' wäre als Beschreibung für mein Gesicht die Untertreibung des Jahres.

Ich atmete schnell ein und aus, denn er entfernte sich kein Stück, sondern näherte sich meinen Lippen. Seine Nasenspitze berührte schon meine und sein Atem lag auf meiner Haut. Seine Hände lagen in meine und alles fühlte sich so intensiv an, als würde er jeden Nerv berühren. Eine riesige Lust verbreitete sich in meinem Körper aus, sie war gewaltig und ich wollte so sehr meine Lippen auf seine pressen, jedoch wurden wir von einem Schrei unterbrochen.

"Was zur Hölle treibt ihr da?!", hörte ich Rebekah an der Tür kreischen und Nik entfernte sich mit einem breiten Grinsen von mir. Ich lief wieder knallrot an. Oh mein Gott, das war wirklich die peinlichste Situation, in die ich je hinein geraten bin.

"Wir amüsieren uns nur, Rebekah.", klärte er seine Schwester auf und verschwand in sein Badezimmer, jedoch nicht ohne mir noch was zu zu rufen. "Es würde mich wirklich freuen, wenn du wieder mein Handtuch benutzen würdest, Sky. Es roch herrlich nach dir."

"Skyler, ich muss mit dir reden! Komm sofort mit!", befahl sie mir harsch und verhielt sich wie eine strenge Mutter. Ich folgte ihr runter ins Wohnzimmer und kaute nervös auf meiner Unterlippe rum. Kaum hatte ich mich auf's Sofa gesetzt, fing sie mit dem Geschrei an.

"Sag mal, bist du auf den Kopf gefallen oder hat mein Bruder von Tyrann einen Weg gefunden, dich zu manipulieren?! Hast du völlig den Verstand verloren?! Allein die Vorstellung, dass ihr... ich könnte mich übergeben! Du hast besseres verdient, Sky!"