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Zu meiner rechten gesehen, erkannte ich, wie Jimin abgelenkt wurde. Er wurde natürlich von einer Frau abgelenkt, die ihre Finger nicht von ihm lassen konnte. Das, während er sanft lächelte. Er griff nach ihrem Handgelenk, damit sie ihm die Brust nicht weiter hinauffuhr.

Ja... Das war eine Sache, die Jimin nicht gerne mochte. Er konnte mit Frauen nichts anfangen, die sich regelrecht an ihn warfen. Er stand eher drauf die Frauen zu erobern, anstelle sich erobern zu lassen.

Aber zumindest warfen sie sich an ihn, sprach der Teufel in mir.

Den Gedanken versuchte ich jedoch wieder abzuschütteln. Einfach, weil ich nicht so denken wollte. Nur leider konnte ich es nicht vermeiden.

Y/N war nicht so... Sie schmiss sich nicht an Jimin, wie es 50% Prozent der Frauen taten, wenn er nicht von selbst das Interesse zeigte. Sie verhielt sich stattdessen, als wäre es ihr egal, ob Jimin sie anbaggerte oder nicht. Das bedeutete, das wäre meine Chance, oder? Meine Chance, um zu testen, ob eine Frau, die nicht erblindet ist vom Charme des Park Jimins, auch mal mit mir ausgehen würde, obwohl sie ihn kannte. Ich musste das wissen. Ich musste, ansonsten könnte ich nicht ruhig schlafen.

Schließlich konnte es nicht sein, dass nicht wenigstens einmal etwas alleine auf mich zukam.

Oder?

„Bist du noch bei mir?", sprach Y/N zu mir.

Ihre Stimme ließ mich wieder zu ihr sehen. Ich schmunzelte und nickte. Daraufhin sah ich auf ihre Hand. Ein weiteres Glas, an welchem sie nippte. Für meine Verhältnisse trank sie eindeutig zu viel. Tat sie das absichtlich? Wollte sie damit Aufmerksamkeit erlangen oder wollte sie einfach nur lockerer werden?

„Jin?", hob sie fragend die Augenbrauen.

„Ja", lächelte ich. „Alles gut."

Sie fragte sogar zweimal nach...

Bei ihr hatte ich wenigstens das Gefühl, dass sie mit mir sprechen wollte. Das sie meine Stimme gerne reden hörte. Das empfand ich nun mal nicht bei jedem. So traurig das auch klang.

„Trinkst du nicht ein wenig zu viel?", fragte ich sie, weil ich nicht mehr an meine Gedanken gebunden sein wollte.

„Ausnahmsweise", kicherte sie. „Ich will nicht spießig wirken."

„Kenne ich zu gut!"

Das kannte ich viel zu gut, ja. Mein ganzes Leben, um genau zu sein.

„Ach, echt?", hob sie überrascht die Augenbrauen, als hätte sie das nicht erwartet.

Ehrlicherweise gefiel mir, dass sie das nicht erwartete.

„Ja. Ständig wird man als der abgestempelt, der den Stock im Arsch hat, richtig?"

„Genau! Dabei kann ich auch witzig und sorglos sein. Siehst du!", hielt sie ihr Glas hoch, aus dem beinahe die Flüssigkeit floss.

Eilig griff ich nach ihrem unruhigen Handgelenk, um ihr das Glas abzunehmen. Daraufhin kicherten wir.

„Vermutlich sollten wir doch weniger Energie aufbringen, damit solche Dinge nicht passieren.", schlug ich vor, was sie den Kopf schütteln ließ.

„Quatsch!", griff sie wieder nach dem Glas, das ich abgestellt hatte. „Und wenns kippt, na und?"

Ohne zu zögern, schüttete sie etwas davon aus, was mich die Augen groß machen ließ.

„Dann denkt man wenigstens, ich sei tollpatschig, anstelle, ich sei viel zu vorsichtig."

Fri- end - FF, Kim Seokjin (Jin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt