Wieder sah ich auf aber zuckte kurz, als Louis seine Hand nach mir ausstreckte und für einen kleinen Moment dachte ich er würde mir weh tun wollen, doch unerwartet fuhr seine Hand durch meine Haare an meinen Hinterkopf.
Mit offenem Mund sah ich ihn an und er kam mir mit seinem Gesicht noch näher. Doch sollte ich das hier unterbrechen? Es konnte doch nicht sein, dass er die ganze Zeit schwieg und nicht ein Wort sagte. Das alles kam so unglaublich plötzlich. Ich durfte das einfach nicht gut finden! Außerdem waren wir hier auf der Toilette der Schule! Jede Sekunde konnte jemand reingeplatzt kommen. Der Jemand könnte Zayn sein!
Aber diese Gedanken wurden zur Seite geschoben. Zu sehr machte mich das hier gerade an und ein klein wenig hasste ich mich dafür.
Leicht zog er mich an ihn, seine Hand immer noch zwischen meinen Haaren und eigentlich müsste es ziepen aber das interessierte mich kein bisschen. Sein Blick fing mich so sehr, dass ich mich ihm völlig hingab und er mit seinen Lippen zart meine berührte.
Ich spürte, dass sich sein Griff in meinen Haaren verfestigte und ich ein leises Wimmern nicht unterdrücken konnte.
Meine Knie wurden extrem weich, was dazu führte, dass ich vergebens versuchte mich an der Wand hinter mir zu halten, so musste ich mich anstrengen, nicht zu sehr die Knie zu beugen.Er spielte mit mir. Ich drehte meinen Kopf ein klein wenig und wollte mehr, ich wollte seine Lippen aber er ließ immer wieder etwas ab und immer wenn ich versuchte näher zu kommen, hielt er mich an meinen Haaren zurück. Nicht zu doll. Er tat mir nicht weh. Ganz im Gegenteil.
Seine Zunge streifte meine Lippen und endlich begann er mich richtig zu küssen. Und um ehrlich zu sein, wurde es ziemlich eng in meiner Hose. "Lou..."keuchte ich hervor aber anscheinend wollte er nicht, dass einer von uns redete. Er küsste mich nur intensiver, wenn ich ein Wort sagen wollte.
Völlig benebelt von allem schloss ich meine Augen und versuchte nicht laut los zu stöhnen. Das hier war doch völlig verrückt! Erst bließ er mir einen, schubste mich Tage danach zur Seite und lachte über mich und jetzt küsste er mich, als wäre es der letzte Tag auf Erden.
Ich verstand ihn nicht...wie sollte ich das auch? Er redete ja nicht mit mir!
Plötzlich aber wanderte seine Hand, die gerade noch auf meiner Brust lag, zu meinem Hals und ich hatte das Gefühl, dass er begann zuzudrücken. Schluckend öffnete ich also meine Augen und sah auf einmal ein wenig Wut in seinen Augen aufblitzen.
Er biss sich auf die Lippen und so langsam merkte ich, dass es schwerer wurde zu atmen. "Lou. Mein H...hals"versuchte ich ihn drauf hinzuweisen aber er schien mich nicht zu hören.
Seine Stille verwandelte sich in ein plötzliches Knurren und ich bekam etwas Angst. "Ich hasse dich"knurrte er mich leise an. Bitte was? Was hatte ich ihm getan??
Immer stärker drückte er zu und meine Atmungen hörten sich immer hilfloser an. Wollte er mich umbringen??
Ich krallte vor Panik meine Hand in seine Schulter und versuchte ihm deutlich zu machen, dass ich keine Luft mehr bekam.
"Ich hasse dich!"Schrie er immer wieder und das mitten in mein Gesicht, bis er dann endlich abließ.Ich rang nach Luft, sackte etwas zusammen und hielt mir meinen Hals. Ein paar Schritte ging Louis zurück. Er betrachtete mich und ich konnte Unsicherheit und Schock in seinen Augen sehen, bis er dann einfach den Kopf schüttelte und das Bad verließ.
Mich ließ er wieder einmal zurück. Total verwirrt, verängstigt und besorgt zugleich.
Ich saß da, musste erstmal verarbeiten, was gerade passiert war und mir kamen ein paar Tränen. Wieso passierte sowas immer mir? Warum taten mir alle Menschen weh? Was hatten alle gegen mich? Ich hatte doch keinem was getan!
Trotzdem versuchte ich mich jetzt zu sammeln, denn wahrscheinlich war auch gleich die Pause um. Ein paar mal atmete ich also noch tief ein, ehe ich dann aufstand und die Toilette verließ. Es klingelte und die Pause war vorbei.
Gerade lief ich die Treppen hoch zu meinem Raum, doch als ich Louis von weitem sehen konnte, wie er mit Liam und Zayn sprach, wurde mir komisch.
Ich sollte...ich sollte wohl lieber einfach nach Hause gehen. Zu sehr hatte mich die Situation von vorhin überwältigt. Auf der einen Seite habe ich Louis' Nähe extrem gemocht und ich wollte ihn nah bei mir aber auf der anderen Seite hatte ich Angst vor ihm.
Nachdenklich stand ich da, noch ein paar Gänge weiter von meinem Raum aber entschloss mich dann einfach nach Hause zu gehen. Ich schwänzte die Schule, um mir klar zu werden, was passiert war. Ohne hin war es heute ein schlechter Tag gewesen aber diese Sache, hatte alles nur schlimmer gemacht.
Auf dem Weg nach Hause konnte ich nicht mehr anders und die Tränen suchten ihren Weg über meine Wangen. Laut schniefte ich und wischte mir öfter mal die Tränen aus meinem Gesicht. Das war doch alles scheiße!
Wütend trat ich einen Stein zur Seite und lief im schnellen Tempo zu mir nach Hause. Den ganzen Tat also lag ich faul im Bett und war sogar so fertig und müde, dass ich ein kurzes Nickerchen machte.
Erst gegen 18 Uhr wachte ich wieder auf, da Carol vor meinem Bett stand."Wirst du etwa krank Harry?"fragte sie besorgt und ich zuckte mit den Schultern, während ich mir meine verquollenen Augen rieb.
"Ich hab Kopfschmerzen..."murmelte ich leise, dabei hatte ich heute wahrscheinlich einfach nur viel zu wenig getrunken und dazu kam noch das Weinen von vorhin."Oh je. Na dann mache ich dir mal einen Tee und wenn du möchtest, darfst du morgen zu Hause bleiben. Okay mein Schatz?"Lieb lächelte ich ihr zu und nickte etwas. Ja, einen freien Tag könnte ich wohl wirklich gut gebrauchen...
Und so genoss ich auch den nächsten Tag. Ich konnte ausschlafen, endlich mal in Ruhe frühstücken. Wenn auch allein aber mir gefiel es. Mit einem Tee und zwei Toastbroten, bestrichen mit Nutella, saß ich auf dem Sofa und sah mal wieder eine Folge Friends. Diese Serie brachte einen wirklich zum Lachen...
Später dann entschied ich mich sogar dazu mir ein heißes Bad einzulassen. Das hatte ich lange nicht mehr gemacht. So lag ich also wenig später tiefenentspannt, mit einer riesen Ladung Schaum in der Badewanne und ließ meinen Gedanken freien Lauf.
Ich dachte über Louis nach. Wie sollte es auch anders sein. Zwar hatte mich das gestern ziemlich verletzt doch ich wusste ja nicht, was bei ihm im Leben so los war und natürlich würde ich das gerne herausfinden, um ihm vielleicht helfen zu können nur dazu muss ich mit ihm reden! Richtig reden! Klären, was genau das zwischen uns ist und was er fühlt.
Genau genommen kannten wir uns ja auch gar nicht. Wie schon gesagt, miteinander geredet hatten wir noch nie so wirklich. Wir wussten nichts übereinander. Doch aus irgendeinem Grund fühlte es sich so an, als würde ich Louis schon mein ganzes Leben kennen...dieses Gefühl war seltsam, aber es war da.
Mir war auch noch immer bewusst, dass Louis die ganze Zeit unter Zayn's Einfluss stand. Wer weiß, was er sich alles von ihm abgeschaut hat oder geglaubt hat, was Zayn so über mich erzählte.
Gut, ich sollte nun aufhören so viel darüber nachzudenken und meinen freien Nachmittag noch genießen! Aber es stand schon mal fest, dass ich Louis für das, was er mir bereits angetan hatte, nicht hasste. Nicht ein kleines Stück!
Nachdem ich also das Wasser ablaufen ließ und mich dann in Ruhe fertig machte, summte ich irgendwas vor mir hin. Ich hörte, dass Zayn wohl gerade gekommen sein müsste und lief schon in Schlafsachen aus dem Bad.
Zayn kam die Treppe hochgerannt und sah ziemlich, ziemlich glücklich aus. Zu glücklich, also musste wohl irgendwas sein. Er rempelte mich fast um und packte mich an der Schulter"Das wird so geil werden!!"lachte er und ich schaute Zayn verwirrt an.
"Was meinst du?"Zayn grinste über beide Ohren aber ich sah ihn nur weiterhin verdutzt an. "Ach ja, du warst ja in den letzten Stunden gar nicht da. Hast ja geschwänzt, böser Junge"scherzte er und ich verdrehte die Augen.
"Wir fahren auf Klassenfahrt!!"
Bitte was?!
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Stepbrother Troubles •|• Larry Stylinson
FanficDie, in der Harry vor vier Jahren adoptiert wurde und somit nicht nur neue Eltern hat, sondern auch einen Stiefbruder. Zayn, der Draufgänger und Partysüchtige Junge, der in die selbe Klasse ging wie Harry. Harry's Klasse sollte einen neuen Mitschül...