Einkaufszentrum

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In dem Moment, als ich das Einkaufszentrum betrat, war mir sofort langweilig. Das würde ich meinen Freunden aber nie sagen. Ich will nicht ihre gute Laune ruinieren. Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht blöd angemacht werde. Aber es ist mir egal. Solange sie Spaß haben, tue ich alles mit ihnen. Sie sind schließlich meine engsten Freunde.
,,(Name), willst du in den Anime Laden gehen~?", ich wurde sofort hellwach bei dem Gedanken.
Wenn wir ins Einkaufszentrum gehen, war es nur fair, wenn wir auch dahin gehen. Wir entdeckten den Laden schnell - jedoch passte eine Sache überhaupt nicht ins Bild.
Es war geschlossen.
,,Oh, verdammt."
,,Das ist blöd."
Ich musste schmollen, als meine Freunde mich von dem Laden wegzogen. Ich glaube ich leide jetzt schon. Als wir durch die verschiedenen Geschäfte gingen, spürte ich bereits, wie das Leben langsam aber sicher, aus mir herauslief. Aber ich konnte nichts sagen. Ich würde einfach meine fröhliche Persönlichkeit beibehalten.
,,Hey, (Name)?"
Ich drehte mich zu Miyuki um, einer engen Freundin, die ich seit der Grundschule kannte.
,,Ja?"
,,Hast du eigentlich jemals alle Liebes-Zettel gelesen?"
Ich musste lächeln.
,,Natürlich! Ich habe sie sogar gerettet. Ich könnte niemals die harte Arbeit von jemanden wegwerfen, gar zerstören. Vor allem, wenn es für mich gemacht wurde!"
Meine Freunde hatten das Gefühl, dass da irgendetwas gewaltig faul war. Eine fremde Person, die dir all diese Liebesbriefe schreibt? Es scheint nicht plausibel. Zumindest schien es deinen Freunden nicht richtig, aber dir? Für dich waren diese Gesten einfach nur niedlich und du warst auch irgendwie glücklich darüber.
Als unsere Magen anfingen zu knurren, beschlossen wir etwas essen zu gehen.
Aber-
In dem Moment, als wir an einem Laden ankamen, bemerkten wir, dass die Volleyballmannschaft unserer Schule, einige der Tische belegten. Zwei meiner Freunde hakten schnell ihre Arme unter meine Achseln und hebten mich leicht an.
,,Es ist Zeit woanders zu essen!"
,,Genau, wir müssen nicht hier essen."
Ich wollte gerade protestieren, als ich Bokuto im Gespräch mit Akaashi sah. Ein feurig rotes Erröten überholte meine Gesichtszüge, als ich mich an meinen letzten Traum erinnerte.

Ich kann ihn jetzt definitiv NICHT sehen.

Leider schien Bokuto einen (Name)-Radar zu haben und sein Kopf schnellte zu mir herüber. Für eine Sekunde fragte ich mich, ob es an seinem Geruchssinn lag. (Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich heute morgen geduscht habe...)

,,(Name)?!"
Meine Freunde zuckten zusammen, als er glücklich zu uns kam. Seine Augen bemerkten die Arme meiner Freunde, aber er zeigte nicht, dass es ihn störte.
,,Ich wusste ja gar nicht, dass du hier bist! Kommt doch her!"
Seine Stimme schien im Einkaufszentrum aus irgendeinem Grund lauter zu sein, aber es machte mir ehrlich gesagt nichts aus. Er zeigte nur wie glücklich er war. Ganz zu schweigen davon, dass ich aufgrund seiner Begeisterung schreien wollte. (Aber nicht in einem Einkaufszentrum-)
Während er redete und mit den Händen wackelte, erinnerte ich mich wieder an den Traum.
,,Hey, hey, hey! Hörst du mir zu, (Name)?"
Er schmollt ein wenig, wobei seine Haarspitzen nach unten fielen.
Und-
Ohne nachzudenken, schaute ich zu Bokuto rauf und lächelte, während ich wahnsinnig rot wurde.
,,Legst du deine Arme um mich?"
Ich war...Überaus verlegen. Das ganze Jahr über, wurde ich auf ihn aufmerksam. Ich konnte nicht anders als den Drittklässler zu mögen. Wahrscheinlich war der Traum etwas, das ich im wirklichen Leben wollte...
Meine Freunde erschauderten, als sie mich wieder packten. Ihre Formen schützten mich regelrecht vor Bokuto. Dieser musste erst noch verarbeiten, was ich gerade gesagt hatte. Ehrlich gesagt sah er so aus, als wäre das Puffersymbol direkt vor ihm, als er mit offenem Mund und großen Augen da stand.
,,Oje, schaut auf die Uhr!", sagte Miyuki. ,,Ciao, Jungs!"
Und einfach so wurde ich wieder mitgezogen, während ich selber verarbeiten musste, was ich gesagt hatte.

Nun, ich werde mir jetzt einfach ein Loch graben und sterben.
Genau...
Wenn ich die Lektion überlebe, die ich von meinen Freunden bekommen werde, bevor ich zu Hause ankomme.

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