Später

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(Name)'s Sicht
Den ganzen Tag lang, konnte ich nicht anders, als weiterhin auf meine Tasche zu starren. Die Erinnerungen von heute morgen drangen immer wieder in meinen Kopf ein. Ein Teil von mir konnte noch immer nicht glauben, dass mir jemand Liebeszettel schrieb. Ich hatte bereits einige gelesen und es war offensichtlich, dass es sich bei allen um Liebesbriefe handelte. Ehrlich gesagt machte es mich wirklich glücklich zu wissen, dass jemand mich liebt! Zudem kam mir der Gedanke, dass das alles nur ein Scherz sein könnte, aber...das kann ich einfach nicht glauben! Niemand würde so fies sein, oder...?
Ich lächelte und summte vor mich hin. Meine Füße baumeln hin und her, als ich wieder meine Aufmerksamkeit unserem Lehrer schenkte. Meine Freunde schauten mich die ganze Zeit über mit einem Stirnrunzeln an. Sie lasen sich auch einige der Zettelchen durch, wenn ich einmal nicht auf meine Tasche achtete. Einige der Notizen schienen ihnen wirklich besitzergreifend und besessen zu sein. Sie wussten, dass sie es mir überzeugend auftischen müssten, aber es würde schwierig sein dies zu tun. Hauptsächlich, weil...ich wirklich naiv war und immer das Gute im Menschen sah. Mit anderen Worten, wenn sie mir sagen würden, dass jemand von mir besessen ist, würde ich einfach lächeln und sagen:,,Quatsch. Die Person liebt die Andere nur mehr als alles andere. Seit ihm gegenüber nicht so unhöflich."
Also beschlossen sie gemeinsam den heimlichen Verehrer zu finden und ihm (oder ihr) zu sagen, dass er damit aufhören solle. Während ich versuchte mir zu erklären, dass die Besessenheit über jemanden nicht der richtige Weg ist einen anderen zu lieben. Meine Freunde planten jedoch ihr kleines Schema geheim zu halten, bis sie herausfanden, welcher Übeltäter hinter den Notizen steckt.
Somit endete der Unterricht und meine Freunde waren fest entschlossen. Naja, bis auf eine, die gerade mit ihren Haaren spielte.
,,Leute, wollt ihr mit mir das Volleyballtraining sehen?"
Ich war die Erste, die aufstand und mein Buch, sowie meine Sachen, wegräumte.
,,Sicher!", ich schulterte meine Tasche.
Das war eine Sache, die ich immer getan habe. Ich habe nie etwas gesagt, was ich unternehmen möchte. Ich habe IMMER diese Dinge mitgemacht, was andere tun wollten. Meinem Freundeskreis ist dies aufgefallen, aber alles was ich sagte war:,,Ich möchte eure Zeit nicht mit Dingen verschwenden, die ich tun möchte. Außerdem...machen diese Veranstaltungen viel mehr Spaß!"
Meine Freunde sahen mich als den besten Freund, den jeder immer zu mögen und zu schätzen schien. Allerdings würden sie mit dies nie ins Gesicht sagen, weil sie sich schämen würden. (Also ich weiß nicht wirklich, wie sie über mich denken...)
,,Gehen wir?"
,,Ja!"

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In dem Moment, als wir in der Sporthalle ankamen, wurde meine Nase sofort von Schweiß umhüllt und meine Ohren gefüllt mit dem Geräusch des Volleyballs, der immer wieder auf den Boden schlug.
,,Hey, hey, hey! Ich bin der Beste!"
Meine Augen wanderten zu dem, der gerade einen Punkt geholt hatte und ohne großer Überraschung was es der Drittklässler Bokuto. Ich lächelte ihn sanft an und in dem Moment, als er sich zu uns umdrehte, weiteten sich seine Augen, als er unsere kleine Mädchengruppe entdeckte. Da es allerdings einige von uns waren, habe ich nicht bemerkt, dass er mich direkt anstarrte. Sein Mund war einen kleinen Spalt offen.
,,Bokuto. Noch nie ein Mädchen gesehen?"
Er errötete leicht und drehte sich zu seinen Teamkollegen um. ,,Das ist gemein!"
Ich musste lachen und wieder schaute er zu mir herüber. Meine Freunde haben mich derweil zur Tribüne gezogen.

Sie ist da. Sie ist tatsächlich da.
Sie wird mir beim Spielen zuschauen.
Ich muss gewinnen.
Ich möchte ihr zeigen, wie gut ich bin.

Er grinste, als er seinem Team und den Mädchen auf der Tribüne den Rücken zuwandte. Er griff nach dem Ball und drehte ihn in seiner Hand.

Ich frage mich, ob ich nach dem Training mit ihr sprechen könnte...

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