Chapter 18

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Wie aufs Stichwort betrat Jackson das Zimmer und sah in die Runde. "Wo genau sind denn eure Leute?", fragte er uns dann. "Vielleicht solltest du mit ihm mitfahren!", schlug ich Daryl vor, der mich überrascht ansah. Er beugte sich zu mir runter und flüsterte in mein Ohr. "Wir wissen nicht wieviele Leute hier noch wohnen. Ich würde euch ungern alleine lassen!". Ich sah in Daryls Augen und legte eine Hand auf seinen Arm. "Hab etwas Vertrauen Daryl Dixon!", ich lächelte ihn an. Er hatte einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, und dafür war ich ihm unglaublich dankbar. Aber es hatte keinen Sinn Jackson alleine loszuschicken, wenn doch Daryl genau wusste wo unsere Leute waren. Daryl atmete tief ein und sah von Hershel zu Jackson. "Okay, ich komme mit!", meinte er schlussendlich. Jackson nickte nur und verließ dann den Raum. Daryl nickte mir noch einmal zu und ging dann um das Bett herum. Als er bei Hershel vorbeikam, warf er ihm einen warnenden Blick zu.

Daryl und Jackson waren bereits vor zwei Stunden und noch immer nicht zurück. Hershel hatte mir derweilen eine Salbe auf mein Fußgelenk aufgetragen und dann alles eingebunden. Währenddessen hatte Maggie, Carl und mir etwas zu Essen gebracht. Carl hatte das Essen regelrecht verschlungen, als würde es ihm jemand gleich wieder wegnehmen wollen. Ich war ehrlich verwundert, dass er den Teller nicht auch gleich mitgegessen hatte.

Maggie stellte uns auch die Anderen vor, die hier wohnten. Da war zu einem Beth, sie war so wie Maggie die Tochter von Hershel. Sie hatte lange blonde Haare und war gerade mal sechzehn. Außerdem wohnten noch eine Frau namens Susan und ihr zwanzigjähriger Sohn Nathan hier. Wobei Maggie erwähnte dass Susan Jacksons Schwester war.

Carl saß die ganze Zeit über neben mir auf dem Bett. Ich wusste er wollte mich nicht alleine lassen, falls etwas passieren sollte. Lächelnd lehnte ich meinen Kopf gegen seinen. "Du wirst sehen, bald werden sie alle hier sein!".

Da kam auf einmal Susan herein, sie hatte ein warmes und freundliches Lächeln. Ihre dunklen Haare hatte sie wie ich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. "Seht mal was ich im Keller gefunden habe!". In ihren Händen hielt sie zwei Krüken, die aussahen als würden sie aus dem zweiten Weltkrieg stammen. "Ich wusste gar nicht mehr das die noch hier sind!", murmelte Hershel, als er ebenfalls ins Zimmer kam. "Los aufstehen, probier sie mal!", forderte Susan mich auf. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich mir diese Dinger an. Ich war mir nicht ganz sicher, als mich Carl anstupste und meinte ich solle es doch einfach versuchen. Also gut, was sollte  schon passieren, außer dass ich noch einmal auf die Schnauze fiel. Grinsend schwang ich meine Beine aus dem Bett. Susan stellte sich vor mich hin und half mir hoch, dann gab sie mir die Krüken. Wackelig versuchte ich damit das Gleichgewicht zu halten. Susan trat zur Seite und sah mich auffordernd an. Seufzend versuchte ich mit diesen Dingern vorwärts zu kommen. Einen Schritt nach dem Anderen. "Geht ja", lachte Susan und ich war ehrlich überrascht als ich auf einmal im Wohnzimmer stand, wo Maggie mit Beth auf der Couch saßen.

"Huch wie bin ich denn..", ich stockte mitten im Satz als ich von draußen Motorengeräusche hörte. "Sind sie das?", rief Carl aufgeregt, als er bereits zu einem der Fenster lief. "Sam sie sind da!". Und schon stürmte Carl nach draußen. Ich folgte ihm sofort, brauchte aber etwas länger bis ich endlich die Veranda erreichte. Die Bewohner des Hauses kamen ebenfalls heraus. Sie waren bestimmt neugierig auf unsere Leute.

Und da fuhren schon die vier Autos die Auffahrt entlang, bis sie vor dem Haus stehen blieben. Mein Herz schlug wie verrückt, ich musste kurz die Augen schließen und tief durchatmen. Carl und ich hatten es tatsächlich geschafft. Ich hatte mein Versprechen einhalten können.

"Carl, Carl..", Lori sprang aus dem Wohnwagen und als sie Carl erblickte, lief sie los. Mein kleiner Bruder sprang die Stufen runter und stürmte auf seine Mutter zu. Während sich die Beiden umarmten, stieg auch der Rest unserer Leute aus den Autos. Es schien allen gut zu gehen. Ich war so unglaublich erleichtert.

"Sam!", das war die Stimme meines Vaters. Er stand neben Lori und streichelte Carl über den Kopf, als sein Blick zu mir wanderte. Die Erleichterung war ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Dad begann zu laufen, genau auf mich zu. Er sprang die Stufen rauf, während ich meine Krüken fallen ließ. "Daddy", hauchte ich, als er mich hochhob und einmal herumwirbelte.

Vorsichtig stellte mich Dad wieder auf den Boden. "Ich bin so unglaublich froh, dass es euch gut geht.", er nahm mit beiden Hände mein Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Geh mal zur Seite Rick!", hinter Dad tauchte Shane auf und schubste ihn leicht an. Widerwillig machte Dad etwas Platz und Shane kam auf mich. "Los komm her Kleine!", Shane drückte mich an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Herrgott nochmal wir hatten echt alle eine Scheiß Angst um euch!", sagte Shane als er mich langsam wieder los ließ. Zaghaft lächelte ich von Shane zu Dad. Da reichte mir Maggie lächelnd die Krüken. Ich bedankte mich schnell bei ihr und blickte dann wieder zu Dad. "Ich schätze mal Daryl hat euch alles erzählt!". Ich warf einen kurzen Blick zu den Autos, er lehnte an Jacksons Auto und sah mich an. "Ja, hat er", antwortete Dad nur und blickte dann zu den Leuten die hinter mir standen. "Ich danke ihnen, für alles!", er ging auf Hershel zu und streckte ihm die Hand entgegen. Hershel nahm sie nickend. "Keine Ursache. Ihr könnt euer Lager bei den Bäumen aufschlagen!".

"Danke!", sagte noch einmal mein Dad und wandte sich dann wieder zu uns. "Los helft mir mal die Stufen runter!".

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