Angekommen in Indien, Amritsar, fuhren wir an ein Hotel, draußen im Garten war genug platz für unseren LKW. Für mich und meinen Bruder gab es sogar einen Pool!
Indiens Straßen sind voll, ziemlich gefährlich ist es über die Straße zu kommen, überall sind arme Leute ohne Dach über dem Kopf, aber auch Kühe, Schweine, Ziegen und manchmal sogar Affen lungern herum, die Straßen sind zugepackt mit Rikschas, Fahrradtaxis und Motorrädern. Indien hatte ich mir anders vorgestellt, nicht so traurig, Kinder in meinem alter bettelten um nur ein bisschen Geld, und ich lebte eigentlich, nach saus und Braus.
Wir machten uns auf den weg nach Daramsala, eine Stadt, die hauptsächlich Mönche, und auch den Dalai Lama beherbergte, der aus Tibet geflüchtet war, weil die Chinesen es zerstört hatten. Schon auf den ersten blick, sahen wir das hier alles anders war, die Tiere waren nicht scheu, sondern eher verschmust, und die Leute um einiges netter. Leider fanden wir erst nur platz an einem Straßenrand, aber schon bald entdeckte uns ein netter Mönch namens Tupthen, er nahm uns mit, an einen platz mit einem Mönchs Kloster, viele junge Mönche, so in meinem alter, spielten dort. Überhaupt war alles wunderschön! Wir lernten auch Tupthens Vater kennen, dieser war 100 Jahre alt, (er ist 2013 mit 104 Jahren gestorben). Um in die Stadt zu gelangen, mussten wir aber leider ca. 350 stufen gehen, ein echt mühsamer weg, wenn es auch noch in Schlangenlinien geht, und das jeden Tag! Wir waren auch auf dem 75 Geburtstag des Dalai Lamas, viele Menschenmengen drängten sich in den kleinen Hof, wo dort der Dalai Lama auch dann seine rede hielt.
Le ist ein kleines tibetisches Dorf, das meine Eltern gerne sehen wollten, dazu aber mussten wir über einen 4 000 m hohen Pass. Also los! Schon am Anfang der berge war mir nicht ganz wohl, Petra und Stefan, die uns schon ein ganzes Stück durch Indien begleitet hatten, waren schon vorgefahren. Erst war der weg hoch auf die berge immer schöner, sehr bewaldet und es waren geteerte Straßen, aber mit der zeit und der Höhe wurde es immer schwerer, tiefe Schluchten an der einen Seite und hohe Felsen an der anderen, noch dazu keine richtigen Straßen und dauernd Erdrutsche auf die Straße, wir waren manchmal nur noch 1m von den Schluchten entfernt. Ich rechnete jeden Moment damit abzustürzen und nie mehr aufzuwachen. Ich hatte wirklich richtig angst und diese wurde noch gesteigert, als ich einen LKW in der Schlucht sah, schon älter, aber es war jemand hinunter gestürzt. Als wir ganz oben ankamen, war klar: wir mussten zurück, das würden wir niemals schaffen! Also: wieder runter, und auch das haben wir mit Bravour bestanden!

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Meine Weltreise mit 9
PertualanganDiese Geschichte oder eher Tagebuch ist zu 100% wahr, nichts ist dazu gedacht oder verschmückt. Warum ich das weiß? Nun, ich habe die Reise selbst gemacht, es sind also meine Erlebnisse die ihr in diesem Buch lesen werdet. Meine Eltern hatten schon...