Ich streckte mich und fühlte die Nebenwirkungen des Alkohols in meinem Kopf. Er fühlte sich schwer an, aber gleichzeitig, als ob nichts darin wäre. Einfachste Gedankengänge konnte ich nicht wie gewohnt beenden, die Kopfschmerzen ließen es nicht zu.
Dies war wohl das erste Mal, dass ich unter der Woche trank und morgens zu einem Kurs musste. Genervt stöhnte ich auf, als mir einfiel, dass ich den Kurs mit Olivia hatte. Olivia die einen förmlich anschrie, während sie normal redete.
Lustlos zog ich mir einen Pullover aus dem Schrank und zog die Hose vom gestrigen Abend an. Sie roch weniger nach Alkohol und Rauch, als ich erwartet hatte. In der Küche suchte ich ein Aspirin in einem kleinen Medizintäschchen und schluckte diese direkt mit Wasser runter.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich auf den Weg zur Bahn machen sollte. Ich zog mir also Schuhe und Jacke an und lief mit mürrischem Gesichtsausdruck los.
"Lauren!" hörte ich eine Stimme hinter mir schreien, ihre Stimme hallte in meinem Kopf wider. "Olivia..." setzte ich leiser an und wollte ihr gerade im nächsten Moment erklären, dass ich Kopfschmerzen hatte. Doch sie kam mir zuvor. "Wie war die Party? Was hattest du an? Waren da heiße Typen? Hast du jemanden kennengelernt?". Ihre Fragen überwältigten meinen ohne hin überforderten Kopf vollkommen. Sie musste mir dies angesehen haben, denn nun fing sie an zu grinsen und danach zu lachen. "Alkohol?" fragte sie nur, die Stimme gesengter als vorher. Ich nickte stumm und fühlte wie meine Kopfschmerzen sich dadurch verschlimmerten.
Sie gab mir einen Moment der Ruhe doch in ihren Augen sah ich, dass ich ihr noch viele Antworten schuldig war. Ihr Fuß zuckte leicht, sie mochte es absolut nicht, wenn man sie warten ließ. "Die Feier war okay, ich habe eine Frau kennengelernt aber ihren Namen habe ich mir nicht gemerkt." gab ich zu und rieb mir leicht den Kopf. Olivia schmunzelte und erzählte mir dann von ihrem Abend und wie das Projekt ihrer Gruppe nun wirklich abläuft. Es war nicht sonderlich spannend, aber ich war froh, dass sie mich nicht weiter mit Fragen durchlöcherte.
Der Tag verging sehr langsam, aber die Kopfschmerzen wurden über die Zeit besser. Auf dem Campus traf ich fast niemanden, nur Olivia sah ich auf dem Zwischenweg zwischen den Hauptgebäuden. Sie hatte einen Block früher Schluss und winkte mir daher frech zu. Ich verdrehte genervt die Augen, warf ihr aber trotzdem noch ein Lächeln hinterher. An der Bahn befanden sich weitaus mehr Menschen als auf dem Campus. Von der Lautstärke belästigt zog ich mich in den hinteren Teil des Wagons zurück und hoffte, dass die Bahn bald anfahren würde. "Lauren!" hörte ich nun zum zweiten Mal an diesem Tag jemanden rufen, jedoch mit einer weitaus tieferen Stimme. Wenige Augenblicke ließ sich Tom auf dem Platz neben mir Fallen. Sein Rucksack nahm er ab wobei er ihn mir fast in mein Gesicht warf. Er entschuldigte sich sofort und wenig später lachten wir darüber.
"Du hast dich gestern gar nicht verabschiedet!" grummelte Tom nach einer kurzen Pause. "Du warst einfach weg!". Mein schlechtes Gewissen wuchs genauso wie der Kloß in meinem Hals. "Ich- Ich..." stammelte ich bis ich kurz mich räusperte und versuchte meine Gedanken von letzter Nacht zu ordnen "Der Alkohol hat mir nicht so gutgetan, Fred hat mich nachhause gebracht.". Toms Augen wurden etwas großer und ein freches Grinsen zog sich über seine Lippen. Es ließ ihn fast wie einen Clown aussehen, zusammen mit seinem lockigen Haaren und den roten Augenringen, die er garantiert wegen letzter Nacht bekommen hat. "Was läuft den dazwischen euch?" säuselte er leicht und machte eine Kreisförmige Handbewegung, während seine Augen meine fixierten. "Gar nichts, mir war nur schwindelig und er wollte mich nicht alleine gehen lassen." rechtfertigte ich mich, wobei ich mich ärgerte auf Toms Sticheleien eingegangen zu sein. "Ja Alkohol lässt einen die Kontrolle verlieren, wenn man ihn nicht gewöhnt ist." lachte Tom und schien kurz in Gedanken zu sein. "Wie hast du den geschlafen?" fragte er nun ernster, wobei der schelmische Gesichtsausdruck nun verschwand. "Ich bin so gut wie tot ins Bett gefallen und direkt eingeschlafen!" gab ich zu und freute mich, dass ich trotz des schlechten Morgens gut geschlafen hatte. "Siehst du Partys helfen." grinste Tom nun von einem Ohr zum anderen. "Du solltest heute wiederkommen! Keine Sorge diesmal sind wir eine kleinere Runde. Die meisten sind fertig von gestern." sagte er und strich sich dabei durch sein Haar. "Nein, ich sollte lieber mich auch ausruhen." murmelte ich und freute mich heute einfach nur einen Film zu sehen. Tom nickte langsam "Du kannst ja kurz nach deinem Spaziergang vorbeischauen." grinste er dann. Gerade als ich meinen Mund für eine Antwort öffnen wollte, kam mir die Durchsage der Bahn zuvor. Ich nickte als Antwort nur, auch wenn ich den Vorschlag nicht in Betracht zog, so gut wie ich heute geschlafen habe, brauche ich sicher keinen Spaziergang.
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Dream vibes
Fantasy"Träume sind die Tore, die unsere Seelen wandern lassen." dies sagte Laurens Mutter zu ihr jede Nacht. Jahre lang glaubte sie, dass der Spruch nur da war um ihr als Kind die Angst vor Albträumen zu nehmen, doch was ist, wenn dieser Spruch mehr Wahrh...