136 tage vorher.

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In ein paar Tagen ist es endlich soweit und ich werde auf ein Internat in London gehen, auf dem auch schon mein Vater zu seinen Jugendzeiten war. Ich lebe in Holmes Chapel seitdem ich denken kann, allerdings habe ich hier weder Freunde noch eine glückliche Zeit. Es ist als lebt man nur so vor sich hin. Es hat einige Zeit gedauert aber ich habe es geschafft meine Eltern zu überreden, damit ich von hier weggehen kann.


Leider konnte ich es meinen Eltern nicht nehmen eine ''Abschiedsfeier'' für mich zu organisieren. Ich habe keine Freunde, ich weiß das niemand kommen wird. Aber meiner Mutter zu liebe habe ich einige Leute aus verschiedenen Kursen eingeladen, mit denen ich mal an einem Projekt oder ähnlichem gearbeitet habe.


Meine Mutter sah glücklich dabei aus, wie sie das Wohnzimmer dekorierte und den Kuchen bereitstellte. Allerdings weiß ich auch, dass es schwer für sie sein muss. Ich bin ihr einziger Sohn und gerade mal 16 Jahre alt. Es wird ihr schwer fallen mich aufs Internat gehen zu lassen. Mein Vater hingegen war begeistert. Immerhin war er selbst auf diesem Internat in London und hofft darauf mich im Footballteam zu sehen. Nur war ich leider der unsportlichste Mensch der in ganz Holmes Chapel wohnte.


''Wann kommen die Ersten?'' sie lächelte sanft als sie diese Frage stellt.

''Auf den Einladungen stand so gegen 19:00 Uhr.''


Sie nickte zufrieden und setzte sich neben mich.

Zu meiner Verwunderung tauchten tatsächlich zwei Klassenkameraden auf. Lena und Aron. Ich hatte mit beiden kaum etwas zu tun und sie waren ebenfalls so still wie ich.

So wurde es ein verdammt unangenehmer Abend mit viel Kuchen und alkoholfreiem Sekt. Die beiden blieben zum Glück nicht sonderlich lang, so dass ich um circa 21:00 Uhr meiner Mutter schon wieder beim aufräumen half.


''Ist es weil du in Holmes Chapel keine Freunde hast?''

Ich blickte sie verwirrt an. ''Wie meinst du das?''

''Willst du nach London aufs Internat, weil du hier keine Freunde hast?''

Ich schüttelte schnell meinen Kopf. ''Nein, warte ich erkläre es euch.''


Ich verschwand schnell in meinem Zimmer um eine meiner liebsten Biografien zu suchen. Sie ist von dem Dichter François Rabelais. Es war schon immer meine Leidenschaft Biografien von berühmten Leuten zu lesen. Am liebsten mochte ich ihre letzten Worte bevor sie starben. Viele davon kannte ich auswendig.


Zurück bei meinen Eltern grinste ich sie schon an. ''Ihr wisst doch wie sehr ich Biografien liebe und auch letzte Worte von berühmten Leuten. Die letzten Worte von François Rabelais bevor er starb waren ''Nun mache ich mich auf die Suche nach dem großen Vielleicht.'' und ich möchte mich nun auf die Suche nach meinem großen Vielleicht machen, bevor ich sterbe. Versteht ihr?''


Beide nickten verstehend und so lassen wir den Abend mit einem Dokumentarfilm auslaufen.


Doch in Gedanken bin ich schon in London und bei meinem großen Vielleicht.

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⋙ looking for him ⋘ | l.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt