2

65 3 2
                                    

Die Überlebenden in Hogwarts hatten die letzten Wochen damit verbracht das Schloss so gut es ging wieder aufzubauen. Außerdem wurden die Schüler, die geblieben waren auf das, was noch kommen würde, so gut es ging vorbereitet. Sie waren alle stärker geworden. Dennoch hätten sie keine Chance gegen die dunkle Armee, doch niemand traute sich das auszusprechen. Harry saß nachdenklich in seinem Zimmer und starrte in die Leere. Plötzlich stürmten Ron und Hermine in den Raum. „Draco kommt zurück", platzte es aus Ron heraus. „Was?!", Harry traute seinen Ohren nicht. „Er soll wieder zur Schule gehen", setzte Hermine außer Atem hinzu. „Woher wisst ihr das?", fragte Harry ungläubig. „Es wurde eben ein Aushang gemacht", erklärte Hermine. Harry sackte zusammen, er dachte er hätte mehr Zeit, bevor er wieder mit dem Todesser konfrontiert würde, aber es half alles nichts.

Als sich das Eingangstor öffnete hielten hunderte von Schülern, die noch in Hogwarts waren, die Luft an . Alle hatten die Augen auf den gerichtet, der nun den großen Saal betrat. Tagelang wurden von den Schülern Pläne geschmiedet, wie man den Verräter schnellstmöglich wieder loswerden würde. Doch nun traute sich keiner etwas zu sagen oder sich zu bewegen. Sie beobachteten nur Draco, der völlig verändert durch die Tür trat. Er sah elendig aus. Zwar war er gut trainiert worden, doch machte ihm die Aufgabe, mit dr er den vertrauten Raum betrat, mehr zu schaffen als ihm lieb war. Am liebsten wäre er schnell wieder weggelaufen, doch das hätte ihm auch nicht geholfen. Verzweifelt suchte er die Schüler nach dem vertrauen Gesicht seines besten Freundes ab, doch vergeblich. Kaum ein Slytherin war noch in Hogwarts. Klar, keiner würde sie hier akzeptieren... also noch weniger als sonst. „Der kann einem fast Leid tun", schnaubte Hermine verächtlich. Draco stand noch immer in der Tür und schaute mit leerem Blick nach vorne. „Lass ihn, er hat es auch nicht leicht", einige Augenpaare wanderten zu Harry und schauten ihn ungläubig an. Ron schüttelte den Kopf: „Wie kannst gerade du sowas sagen? Nach allem was er dir über die Jahre angetan hat?!" Harry zuckte mit den Schultern und stand auf. „Das brauche ich mir nicht angucken", mit diesen Worten drehte er sich um und verließ den Raum. Nach und nach wendeten sich die Blicke von Draco ab. Er stand noch immer am selben Fleck. McGonnagal eilte auf ihn zu und begrüßte ihn knapp. Sie hatte übergangsweise die Schulleitung übernommen. Mit einer Kopfbewegung wies sie Draco an ihr zu folgen und brachte ihn zu seinem Zimmer. Immer wieder sah sie ihn mit einem prüfenden Blick an. „Mr. Malfoy, was auch immer Sie vorhaben, Sie wissen, dass Sie hier drin keine Chance haben werden", mit diesen Worten ließ sie ihn allein. Draco schnaubte verächtlich, natürlich wusste er es. Vielleicht würde er es schaffen Harry zu töten, aber in jedem Fall würde er dann Hogwarts nicht lebend verlassen. Niemand im Schloss hätte ernsthaft ein Problem damit, wenn ihm etwas zustieße. In ihm machte sich eine große Leere breit. Voldemort wusste, dass Draco das nicht überleben konnte. Alle wussten es. Niemand machte sich für ihn stark. Ihm war, wie so oft in letzter Zeit, zum Heulen zumute, aber auch das würde ihm nicht helfen, außerdem hatte er in den letzten Wochen all seine Tränen aufgebraucht. Er sackte auf dem Bett in sich zusammen. Angestrengt dachte er nach, wie er der Situation entkommen könnte, doch ihm fiel nichts ein. Er sah seine Eule an, die sich auf den Schrank gesetzt hatte. „Wenigstens hab' ich noch dich", sagte er und musste tatsächlich grinsen. Er hasste dieses Vieh. Er musste sich allerdings eingestehen, dass sie tatsächlich die einzige war die sich, mehr oder weniger freiwillig, noch in seiner Nähe aufhielt. Er beschloss ein wenig im Schloss herumzulaufen, es hatte sich einiges verändert seit er es verlassen hatte. Immer wieder kamen ihm Schüler entgegen, die ihn keines Blickes würdigten. Es überraschte ihn nicht. In einem schmalen Gang sah er eine, ihm sehr bekannte, Person, die ihm entgegenkam. Die beiden schauten sich eindringlich in die Augen. Als sie fast auf einer Höhe waren sagte der kleinere: „Malfoy"-„Potter", erwiderte dieser überrascht darüber, dass er tatsächlich auch nur ein Wort mit ihm sprach. Er war der letzte von dem er das erwartet hatte. Immerhin hatte er jeden Grund Draco zu hassen. Harry hatte es viel Überwindung gekostet, dennoch sah er wenig Sinn darin Draco möglicherweise noch dadurch zu provozieren ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken. Völlig in Gedanken versunken gingen beide weiter ihren Weg. Beide machte der Gedanke an den jeweils anderen nervös. Keine positive Aufregung, sondern furchtgeleitete Nervosität. Man wusste ja nie wann der jeweils andere vor hatte einen Angriff zu unternehmen.

Über Kommentare und Votes würde ich mich sehr freuen ♥️

it's alright; it's okay - DRARRYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt