6.Kapitel

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Ihm stockt der Atem. Er sieht mich aus seinen blauen Augen an, sein Blick gleitet über meinen Mund, meinen Körper und kehrt nach dieser kurzen Reise zurück. Er beißt sich auf die Lippe, aber ein Wort sagt er nicht. Was hatte ich erwartet? Dass er mir in die Arme springt und einen Heiratsantrag macht? Ich lächle über meine Naivität, so etwas dummes. Mit entspannten Gliedern stehe ich von seinem Schoß auf, er sieht mich währenddessen nur schief an. Ich strecke mich und meine Gelenke knacken ein wenig. Alexander richtet sich auf und zieht sich vollständig an, im Inneren bin ich enttäuscht. Sowohl von ihm, da er keine Erwiederung gegeben hat, als auch von mir da ich so dämlich war und ihm großkotzig meine Liebe bekunden musste.

"Komm, wir gehen wieder hinunter." Er sieht mich mit einem gebieterischem Blick an. Helles Licht strahlt in dieses Zimmer als Alexander die Tür geöffnet hat. Ich kneife meine Augen ein wenig zusammen da es gerade wirklich zu hell ist. Von unten war Gelächter zu hören, Xenia war also nicht mehr in ihren Fesseln. Während wir die Treppen hinunter gehen erinnere ich mich wieder daran den Blick zu senken. Wir kommen bei den Herrschaften an, meiner Meinung nach können alle dorthin wo der Pfeffer wächst. Wieso kann Alexander nicht wie ein normaler Mann sein? Ein kurzer Blick nach oben sagt mir dass auf der Bühne nun zehn Blondinen stehen. Was sollte das nun wieder?

"Wir bitten nun alle Sklaven in den Aufenthaltsraum. Es werden gleich ein paar Herren folgen die sich gerne bedienen können. Die werten Herren die eine von diesen wunderschönen Frauen dort oben besitzen wollen, bleiben hier." Die Blondinen räkeln sich wie auf Kommando und streicheln sich selbst. Xenia bedeutet mir mit einem Kopfnicken dass ich rausgehen soll. Rasch wende ich mich um und ernte einen festen Blick von Alexander. Wieso sieht er mich so ernst an? Aber mir bleibt nicht genug Zeit ihn anzuschauen, da ich weitergehen muss. Außen lasse ich einem Glatzköpfigen Sklaven den Vorrang, schließlich habe ich keinen blassen Schimmer wohin wir müssen. Der Mann eilt voran in einen großen Raum, er ist hauptsächlich mit Gemälden geschmückt und wird nur wenig beleuchtet. Xenia zieht mich in eine Ecke und wir setzen uns in zwei Leder Sessel. Eine Gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus, da der Sessel kühl ist.

"In diesem Teil der Feier musst du dich präsentieren. Männer werden kommen und dich bestrafen. Es ist nur ein wenig Spaß." Spaß, für sie. Ein Fremder sieht mich windend vor Schmerzen. Ich soll nur für Alexander bestimmt sein. Und doch sitze ich hier auf diesem Sessel mit überschlagenen Beinen. Einige Männer, acht an der Zahl, treten in den Raum hinein Alexander ist nicht dabei. Lassen die Blicke schweifen und rasch sehe ich mit einem Lächeln nach unten.  Wie amüsant das hier doch ist, wie Martpferde im 18.Jahrhundert werden wir vorgeführt. Lächerlich. Der Parkettboden blitzt zwischen meinen Beinen auf und plötzlich liegt eine warme Hand mit einem sehr festen Griff um meinem Arm und reißt mich hoch. Sollte ich mich wehren? Nein, aber ich werde mich auch nicht ficken lassen. Das steht fest. Der Fremde zieht mich die Treppen hinauf, von dem Raum in denen die Blondinen sind tönen Stimmen hinauf.

"An Leonard für diesen Abend!" schreit jemand laut. Doch ich kann dem weiteren Verlauf keine Aufmerksamkeit schenken, da der Fremde mich immer weiter hoch zieht. Wie soll ich reagieren wenn er mich direkt anfassen will? Das Problem ist, dass das hier direkt eine Veranstaltung ist um die Sklaven zu tauschen. Der Mann läuft in ein Zimmer, in dem nur wenig Licht ist er dreht mich grob herum.

"Sieh mich an!" befehlt er mir. Langsam lasse ich den Blick nach oben schweifen, ich zittere ein wenig. Vor mir steht ein junger Mann mit bronzefarbenen Haaren und grünen Augen. Er ist hässlich, einfach nur verdammt hässlich.

"Du siehst schön aus. Leg dich auf das Bett." Ich sehe ihm fest in die Augen. Sollte ich ihm jetzt widersprechen?

"Ehm...mein Meister möchte nicht dass ich mit jemanden hier schlafe." Der Mann sieht mich lächelnd an. Es ist so ein Lächeln wie es Erwachsene bei Kindern tun, die sie für Dumm halten. Schwache Wut entfackelt sich in mir.

Suddenly  Slave.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt