Begegnung

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17 Jahre zuvor
Ich fahre mit meinem Auto Richtung Horizont. Die Sonne strahlt durch mein Fenster. Ich fahre bis ich von Licht umhüllt bin. Plötzlich ist alles dunkel. Finsternis. Ich wache schweißgebadet auf. Es ist nicht das erste Mal das ich diesen Albtraum habe. Schon seit zwei Monaten träume ich nur noch dasselbe, doch das haltet mich nicht davon ab meine Taten zu vollziehen.

Heute ist der Tag der Abreise. Ich muss mal wieder flüchten, weil ich mir mehr Feinde als Freunde gemacht habe. Also steige ich in meinen DKW Baujahr 1920 und versuche mal wieder alles hinter mir zu lassen.

Ich habe noch nie ein normales Leben geführt und ich werde es wohl auch nie können. Als ich 8 Jahre alt war wurde ich von meiner Tante verwandelt, weil sie es nicht mit ansehen konnte wie glücklich ihre Schwester ist. Meine Tante heißt Dalia. Sie ist eine sehr mächtige Hexe. Sie manipulierte mich und band mich an sich. Manipulation funktioniert so: Man schaut einer Person tief in die Augen und sagt ihr das was sie wissen soll. Klar sie ist eine Hexe, aber eine sehr mächtige und nachdem ich der erste Vampir bin den es je gab, habe ich diese Fähigkeit quasi von meiner Tante vererbt bekommen. Sie befahl mir sogar meine eigene Familie umzubringen durch reine Manipulation. Ich schätze das war der Tag an dem ich zum Bastard wurde.

Doch lassen wir meine Vergangenheit hinter mir und leben wir in der Gegenwart. Ich bin also auf den Weg und versuche so weit weg von meiner Vergangenheit zu kommen wie möglich, als plötzlich mitten im nirgendwo ein Auto steht. Ich habe heute den ganzen Tag noch nichts gegessen, also entscheide ich mich dafür anzuhalten. Es ist eine Familie. Wird ja immer besser. Ich gehe zum Auto und frage ob sie Hilfe brauchen. "Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen. ", sagt der Mann. Also schaue ich mir den Motor an. Natürlich habe ich nicht wirklich vor zu helfen. Ich beuge mich ruckartig zum Mann und reiße mit einer schnellen Bewegung seine Halsschlagader auf. Ab jetzt bin ich nicht mehr aufzuhalten. Der Geschmack des Blutes macht mich nur noch süchtiger danach. Als ich mit dem Mann fertig bin mache ich mich auf den Weg zur Frau, dich sie will ich nicht umbringen. Ich brauche immer eine Person die alles weitererzählen kann, damit mein Image nicht kaputt geht.

Ich möchte gerade die Frau manipulieren als ich ein Schreien höre. Doch es ist keine Erwachsene Person sondern ein Baby. Es muss wohl im ganzen Lärm den ich veranstaltet habe aufgewacht sein. In dieser kurzen Sekunde der Ablenkung rennt die Frau los und lässt mich mit dem Baby allein.

Ich bin zwar ein Bastard, aber das heißt nicht das ich kein Herz habe. So bleibe ich also beim Baby, total überfordert mit der Situation. Ich muss schon zugeben Babys haben echt etwas an sich. Also nehme ich es auf meinen Arm. Plötzlich hört es auf zu weinen. Was soll ich nur mit der kleinen tun? Ich nehme es mit und fahre mit ihr in die nächste Stadt.

Sie lächelt mich an als ob ich keine Fremder wäre der gerade versucht hat ihre ganze Familie zu töten. Diese Unbekümmertheit überrascht mich. Ich überlege ob ich das Kind nicht doch behalten kann, doch entscheide mich dagegen. Also wir also in Louisiana ankommen lege ich das Kind in einen Korb und stelle diesen vor die Türen der Kirche. Ich weiß das diese Menschen sich um das Kind kümmern werden. Ich drehe mich schweren Herzens um und gehe davon...

BloodlessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt