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Juan

In Spanien bin ich immer Abends duschen gegangen, weshalb ich auch hier beschloss kurz zu duschen um für morgen bereit zu sein. Allerdings hatten gab es in dem Badezimmer in meinem Zimmer keine Dusche sondern nur eine Badewanne, aber das war kein Problem. Schnell zog ich mein Tshirt aus, war es aufs Bett und ging ins Badezimmer. Dort machte ich die Tür nur halb zu, da sowieso niemand reinkommen würde. Langsam ließ ich meine Hose und Boxershorts runter und drehte mich um. Auf einmal hörte ich etwas krachen und ging zurück auf mein Zimmer. Die Tür war offen  obwohl ich sie geschlossen hatte. Hier war also jemand. Liane? Das konnte doch nicht sein.. Oder?

Ich ging wieder ins Badezimmers rein und drehte den Wasserhahn auf. Währenddessen stand ich daneben und schrieb mit Julia. Sie vermisste mich und ich fühlte mich schlecht. Sie ist so ein unschuldiges Mädchen und wenn ich ihr fremdgehen würde, würde sie zusammenbrechen. Aber ich konnte nichts dafür. Ich stand nun mal auf beide Geschlechter und Marvin war mir sympathischer als ich dachte. Als wir uns die Hand gaben, merkte ich wie seine Hand immer wärmer wurde. Am Anfang war er nicht besonders begeistert von mir, aber ich muss dafür sorgen, dass er seine Meinung ändert.

Die Wanne war voll, also stieg ich ein und atmete Tief ein und aus. Das war sehr entspannt. Ich tauchte immer wieder ein und versuchte möglichst lange unter Wasser zu bleiben. Dann tauchte ich wieder auf und holte tief Luft. Das half mir klarer zu denken.
Morgen war mein erster Schultag und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hoffe Marvin würde mich morgen nicht im Stich lassen.

Nachdem ich aus der Wanne ausstieg, zog ich den Stöpsel aus und wickelte den Handtuch um meine Hüfte. Ich stellte mich vor den Spiegel und ging mir durch die Haare und betrachtete mein Gesicht. Ich hatte schon wieder stoppel, also ging ich auf mein Zimmer, kramte in meinem Koffer und holte meinen Rasierer raus und fing an die Stoppeln weg zu rasieren. Dann wusch ich mir mein Gesicht, putze mir die Zähne und legte mich schlafen. Es war schon sehr spät, also konnte ich nicht länger wach bleiben, sonst würde ich am nächsten morgen nicht aufwachen können.

Am nächsten morgen wachte ich mit meinem lauten Wecker auf und war definitiv noch zu müde. Aber das war jetzt nicht relevant, ich konnte an meinem ersten Tag nicht zu spät kommen. Ich stand auf, schaute auf meinem Handy und bemerkte das ich acht Nachrichten von Julia hatte. Schnell schrieb ich ihr zurück und legte dann mein Handy weg und ging Zähne putzen. Ich hatte nur eine Jogginghose an und war oberkörperfrei. Sekunden später kam Marvin in mein Zimmer rein, betrachtete mich und teilte mir mit, dass es Frühstück gibt. Ich schüttelte meinen Kopf und signalisierte ihm, das ich nicht mitesse. Ich aß nie Frühstück. Er verschwand wieder und ich putze meine Zähne weiter. Nachdem ich ausspülte, zog ich mich an, nahm mein Rucksack, schmiss ein Heft und ein Kugelschreiber rein und ging nach unten.
„Guten morgen Juan, hast du gut geschlafen?", fragte Frau Winter als sie mich sah. „Buenos Dias, ja vielen Dank", sagte ich schnell und setze mich an den Tisch. „Soll ich dir auch ein Brot für die Schule machen? Marvin sagte mir das du nicht frühstücken würdest", fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. „Nein Danke."
Nachdem Liane und Marvin fertig gegessen hatten, standen sie auf, nahmen ihre Taschen und wir gingen raus. Wir mussten mit dem Bus fahren, woran ich gar nicht gewohnt war. Normalerweise fuhr mich meine Mutter immer zur Schule.

Im Bus setzte ich mich auf einem freien Platz und Liane setzte sich neben mir. Marvin saß alleine. Wahr reservierte er ein Platz für seine Freundin.
Auf der Fahrt sagte Liane kein Wort, bis ich schließlich die Stille unterbrach. „Ähm Liane, es tut mir übrigens leid, dass ich gestern so unhöflich zu dir war. Das passiert immer unbewusst", versuchte ich mich zu entschuldigen. „Es ist alles gut! Es war dein erster Tag, ich habe dich sicher überrumpelt",versicherte sie mir und ich lächelte. Wenigstens etwas habe ich heute erreicht.
Nach zwei Stationen, stieg ein Mädchen mit kurzen braunen Haaren ein die direkt Marvin anlächelte. Sie musste Lydia sein, dachte ich mir. Sie setzte sich zu ihm und sie fingen an sich zu küssen. Währenddessen schaute mich Marvin immer wieder an, was mich sehr wunderte. Ich beschloss einfach weg zuschauen um die Sache nicht noch komplizierter zu machen.

Als wir an der Schule angekommen sind, stupste mich Liane an und stand auf. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihr. Lydia und Marvin folgten uns Hand in Hand und stiegen ebenfalls aus dem Bus aus. Liane ging zum Eingang während Marvin und seine Freundin abbogen und zu den Motorrädern gingen. Dort standen einige Typen und ein Mächen mit einer Biker Jacke und Marvin begrüßte die Jungs mit einem Handschlag, während Lydia die Jungs und das Mädchen nur umarmte. Den einen Jungen umarmte sie länger als die andere, was mich wunder ließ, aber das war bestimmt ihr bester Freund. Er war ein weniger dunkler aks die anderen, hatte sogar die selbe Hautfarbe wie ich und als er anfing zu reden, hörte ich einen leichten spanischen Akzent. Er kam also auch aus Spanien. Interessant.. Vielleicht konnte ich ja zu ihn Anschluss finden.

Liane und ich gingen zusammen zum Raum und ich setzt mich auf dem freien Platz neben ihr. „Was  habe wir jetzt?", fragte ich während ich meine Sachen rausholte. „Englisch",antwortete sie und holte ebenfalls ihre Unterlagen raus. Dann legte sie ihren Ordner auf meinem Tisch und zeigte mir wo sie stehengeblieben waren. Ich hatte das alles schon in Spanien gemacht, wir waren viel weiter. Naja wenigstens musste ich mich nicht so sehr anstrengen.
Wenig später kam eine Frau in den Raum rein, die wie es sich heraus stellte meine Englischlehrerin war. Sie war sehr klein und was sie eigentlich wie eine Schülerin aussehen ließ.
„Guten Morgen", rief sie und der halbe Kurs gab ein „Morgen" zurück. Ich war also nicht der einzige der noch nicht bereit war. „Ah, wie ich sehe sind Sie unser neuer Schüler", sagte sie und richtete sich an mich. Wieso sietze sie mich? In Spanien haben wir sowas nicht gemacht...
Ich nickte. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, Das mochte ich überhaupt nicht.
„Herzlich Willkommen bei uns im Kurs. Ich bin Frau Kühner und Sie müssen bestimmt Juan sein? Richtig?" Ich nickte. „Habe ich Ihren Namen richtig ausgesprochen?", fragte sie weiter. Ich nickte wieder und sie lächelte. „Na dann Juan. Ich weiß nicht wie weit sie im Englischunterricht waren, aber wir sind gerade dabei ein Drama zu lesen. Kennen sie Romeo und Julia?" Ich bejahte dies und sagte ihr, dass wir das in Spanien schon durchgenommen hatten. Sie lächelte wieder und holte ihr Buch raus. Alle anderen taten es ihr nach und schon fing sie an was vorzulesen und nach jedem Abschnitt wurde diskutiert, was mit diesem Abschnitt gemeint war. Ich meldete mich ab und zu mal, damit ich nich gleich am Anfang als Streber angesehen werde und sie nicht viel von mir erwartet.
Und so ging das eine ganze Stunde weiter.

Schließlich klingelte es zur Pause und ich schmiss meine Sachen in meinem Rucksack und folgte wieder Liane. „Wir haben jetzt Spanisch!", teilte sie mir mit und führte mich zum Spanisch Raum. Er war geschmückt mit Sachen die was mit Spanien zu tun hatten, was mir ein wenig Heimatgefühl gab.
Die ganze Pause verbrachten Liane und ich im Raum und redeten über Gott und die Welt bis es schließlich klingelte und die Schüler nach und nach reinkamen. Marvin, seine Freunde und dieser eventuell spanische Freund. Ich würde es gleich herausfinden ob es wirklich aus Spanien kommt.

Can I trust you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt