7

4 0 0
                                    

Marvin

Als ich aus dem Bus ausstieg ging ich wie immer zu den Motorrädern um mit meinen Freunden zu reden, allerdings ohne Lydia. Sie war nicht mit dem Bus gefahren, stand aber schon an bei den Motorrädern und redete mit Yeri, ihrer besten Freundin. Yeri war schon sehr lange in unserem Freundeskreis und hat auch hier (Jungkook) kennengelernt mit dem sie zusammen ist.
Mit großen Schritten ging ich auf sie zu und umarmte sie von hinten. Sie quietschte panisch, drehte sich um und lächelte. „Ich hab dich vermisst",raunte ich ihr ins Ohr. „Ich dich auch, Baby",flüsterte sie und küsste mich. Schnell packte ich sie an der Hüfte und küsste sie leidenschaftlicher. Inniger.
Auf einmal hörte etwas lautes und schreckte auf. Es war Eddie der mit David auf uns zu kam. Als er abstieg und seinen Helm ablegte, gab er jedem einen Handschlag und umarmte die Mädchen. Bei Lydia dauerte die Umarmung ein wenig länger, was mir Sorgen bereitete, aber das lag bestimmt daran, dass wir auch länger befreundet waren. Schnell holte er eine Kippe raus und zündete sie an. Eddie war unter uns nicht der einzige Raucher. Niklas und ich rauchten auch. Eddie hielt mir die Schachtel und ein Feuerzeug hin, ich zog eine Kippe raus, zündete sie an und zog daran. Plötzlich hob Eduardo seine Hand  und winkte jemand herbei. Als ich mich umdrehte, sah ich wie Juan auf uns zukam. Lydia hatte mich echt abgelenkt. Ich hatte gestern kein einziges Mal an ihn gedacht. Ich glaube auch nicht das ich Gefühle für ihn hatte. Das musste nur ein Reflex gewesen sein.
Auch wenn ich keine Gefühle für ihn hatte, hätte ich freundlicher zu ihm sein müssen. Also beschloss ich ihn ebenfalls mit einem Handschlag zu begrüßen um ihm zu zeigen, dass er dazu gehörte. Ich liebte Lydia und ich wusste das ich ihr nie fremdgehen würde. Ich könnte es einfach nicht.

Eddie bot Juan eine Zigarette an, während er nur den Kopf schüttelte und sagte, dass er nicht rauche. Daraufhin fragte Eddie ob er trinke und er bejahte dies. Zum Glück kein Langweiler.
Juan musterte für einen Augenblick Lydia die wie immer etwas freizügiger war. Sie hatte einen Tanktop unter ihrer Lederjacke was ihr Bauchnabel Piercing zeigte. Dazu noch einen kurzen Rock was meiner Meinung nach zu kurz war. Es war manchmal eine Herausforderung mit ihr zusammen zu sein, da sie viele Typen auf sich aufmerksam machte. Ich vertraute ihr zwar, aber ein wenig Angst hatte ich immer.
„Also Juan, kommst du morgen?", fragte Eddie und zog an seiner Zigarre. Juan nickte. Eddie lächelte kurz und warf die restliche Zigarette auf dem Boden. Niklas war schon fertig und ich hatte nicht mehr viel übrig. Dennoch tat ich es ihm nach und wir gingen alle rein.
Ich hatte jetzt Mathe und das Schlimme war, dass keiner meiner Freunde mit mir Mathe hatte. Alle waren in einen anderen Kurs. Sogar Juan. Ständig musste ich daran denken, wie die anderen aus Lydias Kurs ihr Komplimente machten und deshalb konnte ich mich nie konzentrieren. Ich wusste aber das Eddie sie beschützten würde. Er würde dafür sorgen, dass keiner Lydia zu nahe kommt.

In der Mathestunde wurde es mir schnell langweilig und ich verstand sowieso kein Wort, also meldete ich mich und fragte meine Lehrer ob ich auf die Toilette gehen durfte. Als ich die Klasse verließ, ging ich den Flur entlang und hörte plötzlich ein Mädchen kichern. Die Stimme kam mir verdächtig bekannt vor. Es war Lyidas, aber sie war nicht alleine. Immer wieder hörte ich eine Jungs Stimme die ihr was zuflüsterte. Schnell ging ich in den Raum rein, aus dem ich die Stimmen hörte und sah Eddie und Lydia wie sie am Bücherregal standen. Eddie war an dem Regal gelehnt und Lydia stand vor ihm. „Was macht ihr hier? Habt ihr nicht Mathe?", fragte ich. Eddie schaute mich an und fuhr mit der Hand in seine Haare. „Wir sollen Mathebücher holen!", erklärte Lydia. Sie nahm schnell ein paar Bücher aus dem Regal. Eddie tat es ihr schnell nach und beide kamen auf mich zu. Er verließ den Raum, während mich Lydia küsste und flüsterte: „Baby du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich liebe dich!" „Ich liebe dich auch!"
Sie lächelte was mich auch zum lächeln brachte. Dann verließen wir beide den Raum und gingen in unsere Klassenräume rein.
Ich vertraute ihr zwar, aber ich hatte immer noch ein komisches Gefühl. Es war nicht das erste Mal das ich die beiden so erwische. Ich beschloss ihr aber auch diesmal zu vertrauen, weil ich wusste das sie mir auch vertraute.

In der Pause ging ich wieder auf dem Sportplatz um die anderen zu treffen, aber Lydia war noch nicht da. Wahrscheinlich war sie mit Yeri unterwegs oder sie waren dabei Fotos auf der Toilette zu machen. „Weißt du wo Lydia ist?", fragte ich Eddie. Er beachtete mich erst nicht, schaute aber dann von seinem Handy auf und antwortete: „Ehm ne, aber ich habe was anderes. Am Sonntag wird in der Stadt ein neuer Club eröffnet. Sollen wir da mal hin?" Ich überlegte er, da ich normalerweise nicht ein großer Fan von Clubs war, willigte aber ein, da ich kein Spaßverderber sein wollte. „Ok, dann hole ich dich so gegen neunzehn Uhr ab!"
Ob das so eine gute Idee ist?

Als es endlich klingelte beschlossen Eduardo und ich für die Party Alkohol kaufen zu gehen. Da Lydia Whiskey wollte und ich das nicht kaufen konnte, musste Eddie mit. Wir nahmen von jeder Sorte ein Glas mit, auch wenn das am Ende ziemlich teuer war. Wochenende hieß bei uns immer trinken und es gab bisher kein Wochenende wo keiner am Montag verkatert zur Schule kam. „Sag mal Eddie hat sich Lydia gestern nochmal bei dir gemeldet? Ich habe sie gestern seit sie nach Hause gegangen ist, nicht erreichen können",fragte ich als wir an der Kasse standen. Er zögerte kurz. „Ehm ne wieso auch?", antwortete er mit einer Gegenfrage. „Ich weiß nicht in letzter Zeit verhält sie sich ein wenig anders. Also nicht das ich ihr nicht vertraue, es ist nur das ich Angst habe, dass vielleicht mit anderen Typen was anfängt, weil ich ihr zu langweilig werde oder so", antwortete ich. Er schaute mich an, als hätte ich was komisches gesagt. Was mir aber sorgen bereitete war das seine Augen funkelten und er sich mehrmals durch die Haare fuhr. Das machte er normalerweise wenn er was verheimlichte, aber wahrscheinlich irrte ich mich. „Vertrau ihr einfach. Sie ist echt eine tolle Braut. Mach dir das nicht mit deiner Eifersucht kaputt!", antwortete er ernst. Er hatte Recht. Ich sollte ihr einfach vertrauen.

Can I trust you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt