Can I trust you?

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Juan

Heute war es in der Schule ein wenig angespannt. Vielleicht lag es an der Gruppe. Oder an dieser Lehrerin die mich von Anfang an nicht leiden konnte. Aber ich glaube es war die Gruppe. Marvin und Lydia waren wie immer zusammen und währenddessen haben Lydia und Eddie wie immer Blicke ausgetauscht. Ich hatte das Gefühl, dass Lydia etwas schlimmes machen würde, aber mein Gefühl könnte mich auch täuschen. Ich kannte diese Menschen ja nicht mal.

An der Bushaltestelle stand Liane mit ihrer Freundin an einer Ecke und lachte über etwas was ihre Freundin ihr erzählte. Ich mochte ihr Lachen. Sie ist warmherzig und süß.
Etwas weiter Weg stand Marvin alleine in seinem Handy vertieft und schnell tippend.
Ich stellte mich zu ihm und rempelte ihn leicht an. „Morgen ist doch die Party von Eduardo?! Könntest du mich vielleicht mitnehmen, ich weiß nicht wo er wohnt", sagte ich.
Er schaute auf und sah mich an. „Ja ist okay, ich sag dir bescheid wenn ich losgehe. Kannst einfach mitkommen", antwortete er und widmete sich wieder seinem Handy.
Ich setze mich auf einer der leeren Bänke, und wartete bis der Bus kam. Neben mir saß ein Mädchen mit langen blauen Haaren und schwarzen Klamotten. Ihre Jeans waren durchlöchert und passten gut zu ihrer schwarzen Lederjacke.
Ich schaute sie noch eine Weile an, was ein wohl ein wenig zu auffällig war, denn schnell wendete sie sich zu mir. „Ist was?", fragte sie genervt. Sie hatte einen Schnitt in ihrer Augenbraue und einen Nasenpiercing. „Ne ich finde nur deinen Style interessant", antwortete ich schnell. „Ahja, interessant also... So läuft doch fast jedes Mädchen hier rum", erwiderte sie schnell. Ich schaute sie weiter an und überlegte genau was ich antworten könnte. Ich fand sie irgendwie interessant, aber das konnte ich ihr doch nicht sagen. Ich könnte sie doch nicht einfach so nach ihrer Nummer fragen.
Sie lächelte kurz legte aber ihr Handy weg, holte einen Stift raus, einen Schnipsel aus ihrer Jackentasche und schrieb schnell was auf. Dann faltete sie es unordentlich zusammen und drückte es mir in die Hand. „Kannst mich ja später anschreiben, wenn dir eingefallen ist, was du sagen sollst", lächelte sie, stand auf und stieg in den Bus ein.
Ich entfaltete den Schnipsel und entdeckte eine Telefonnummer die offensichtlich von ihr war.
Schnell packte ich sie in meiner Tasche und wartete weiter auf den Bus.

Als wir endlich zuhause angekommen sind, ging ich sofort auf mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Zum Glück gab es heute keine Aufgaben zu erledigen, also konnte ich mich heute etwas entspannen. Ich stand aber sofort wieder auf weil mir noch einfiel das ich Liane was fragen wollte. Ihr Zimmer war am Ende des Flurs direkt neben Marvins. Ich klopfte erst und dann trat ich ein. Ihr Zimmer war groß und aufgeräumt. Die weißen Wände ließen es sehr geräumig aussehen. Am Fenster stand ihr Schreibtisch der perfekt dekoriert war. In der Ecke hatte sie ihr Bett mit mehr als fünf weiche Kissen und mindestens zwei Decken und ein riesigen Stoffbären. Über ihrem Bett hingen unzählige Bilder von ihren Freunden und anderen Sachen. Ein typisches Mädchenzimmer. Sie saß auf ihrem Bett und hatte ihren Handy in der Hand.
„Hey Juan", sagte sie und legte das Handy weg.
„Hey. Du, ich wollte dich was fragen. Es geht um Lydia", sagte ich etwas leiser. „Ok schieß los", lächelte sie und sah mich weiter an. „Wie gut kennst du sie?", fragte ich als erstes. „Wie meinst du das?", antwortete sie mit einer Gegenfrage. „Na würdest du sagen, dass man ihr vertrauen kann?"
„Ich weiß nicht ich denke schon. Ich habe nicht so viel mit ihr zutun. Wenn du genaueres wissen willst musst du Marvin fragen."
Ich fuhr mir durch die Haare. „Ich kann ihn diesbezüglich nicht fragen, weil ich mir nicht sicher bin. Ich habe Lydia die zwei Tage ein wenig beobachtet und jedes Mal wenn sie Marvin küsst, sieht sie zu Eddie rüber. Vielleicht bedeutet das auch nichts, aber irgendwie ist das trotzdem merkwürdig. findest du nicht", fragte ich.
Sie schaute auf ihre Decke und überlegte. „Naja ich weiß nicht. Ein wenig merkwürdig ist das schon, da hast du Recht, aber vielleicht ist das alles viel harmloser. Eddie und Lydia sind auch sehr eng und lange miteinander befreundet. Vielleicht hat sie ihn auch nur zufällig angeschaut, weil er eben gerade dastand", erwiderte sie. Ich seufzte. Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht sollte ich es einfach dabei belassen.

Schweigend stand ich noch ein paar Sekunden da, bis ich Liane mich aus meinen Gedanken riss und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich nickte schnell und antwortete: „ Ja ich war nur in Gedanken. Aber noch eine Frage, weißt du wo hier ein Starbucks ist? Ich habe lange keinen mehr getrunken." Sie lächelte:" Ja wir haben einen Starbucks in der Stadt, wollen wir zusammen hingehen?" Ich nickte und teilte ihr mit das ich mich nur kurz umziehen würde.
Schnell ging ich auf meinem Zimmer wechselte meinen T-shirt da ein Kaffee Fleck drauf war und ging mit einem fünfzig Euro Schein und meinem Handy nach unten. Ich beschloss sie einzuladen, da ich ja nicht besonders freundlich zu ihr war, seit meiner Ankunft.

Als sie endlich auch runter kam, gingen wir raus und spazierten zur Stadt. Sie hatte sich ebenfalls umgezogen, aber etwas mehr aufgehübscht. Süß.
Ihre kurzen braunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie hatte einen beigen Mantel an der gut ihre Figur betonte.
Liane war süß, sehe süß sogar, aber irgendwie gar nicht mein Typ. Sie war zu positiv, zu aufgeschlossen und abgesehen davon war ich mit Julia zusammen.

Der Starbucks in der Stadt war groß. Sehr groß sogar. Man konnte sich also richtig reinsetzen ohne alle zwei Sekunden von irgendwelchen Menschen berührt zu werden, die sich anstellten.
Als wir an den Laden betraten, war sie halbwegs voll. Es waren nur zwei Tische frei. Wir hatten also noch Glück. Ich stellte mich mit ihr an die Kasse und ließ sie bestellen. Dann bat ich sie schnell ein Platz zu reservieren. Daraufhin bestellte ich noch schnell was und setzte mich zu Liane.
Es dauerte fast eine halbe Stunde bis eine Frau mit unsere Bestellung kam und sie auf den Tisch legte.
„Also gut Liane, erzähl mal ein bisschen über dich",sagte ich und nippte an meinem Kaffee.