Gewissen

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Hallo! Freut mich das du zu meiner Fanfiction gestoßen bist. Es würde mich freuen wenn du mir ein Review da lassen könntest. Für Kritik und Vorschläge wie sich die Geschichte weiter entwickeln könnte bin ich immer offen.

Viel spaß beim lesen. :)

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Nachdem Hermine gemeinsam mit Ginny und Harry zu Abend gegessen hatte, machte sie sich auf den Heimweg. Hermine wohnte nicht weit vom Girmmauldplatz entfernt und somit entschied sie sich, zu Fuß nach Hause zu gehen.
Während sie in die Richtung ihrer kleinen Wohnung entlang schlenderte, lies sie ihren Gedanken freien lauf. Hermine dachte an ihre Eltern, die sie viel zu lange nicht mehr gesehen hatte.
An Harry und Ginny, die selbst nach all den Jahren immer noch glücklich verheiratet waren, und auf einmal kam ihr Ron in den Sinn.
Eine Welle von Wehmut überflutete sie. Warum, warum hatte er ihr so sehr weh getan? Ron und Hermine verband so vieles. So viel hatten sie gemeinsam durchgestanden und dann scheiterte es an dieser einen Sache zwischen ihm und Lavender. Es war einfach unverzeihlich.
Hermine liebte ihn nicht mehr oder hegte sonst in irgendeiner Weise Gefühle für ihn, trotzdem schmerzte es an manchen Tagen mehr als an anderen.
Dieses Wunde von dem Messer, das Ron ihr mit seinem Betrug in den Rücken gerammt hatte, war zwar verheilt, aber genau dieses eine Sache war der Grund wieso Hermine sich seitdaher nicht mehr Binden konnte.
Jedes Mal wenn sie sich in der Kennlernphase mit einem Mann befand, scheiterte es an den kleinsten Gründen. Es genügte Hermine ein falsches Wort oder eine komische Geste und sofort verschwand ihr sowieso schon geringes Interesse für den armen Kerl.

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Am nächsten Morgen schlug Hermine ihre müden Augen auf. Erschrocken stellte sie fest, das sie nicht wie gewohnt in ihrem quietschendem Doppelbett lag.
Verwirrt schaute sie sich um, sie saß in ihrem Wohnzimmer auf dem Sessel, den sie von ihrer Oma zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Auf ihrem Schoß lag ein Buch mit dem Titel "die Geschichte vom magischen Italien."
Als Hermine feststelle, das sie wohl gestern Abend beim lesen eingenickt war, ließ sie ihren Blick über ihre Muggel-Armbanduhr schweifen und stellte abermals erschrocken fest, das sie schon längst hätte bei der Arbeit im St.- Mungo's hätte sein sollen.
Hermine sprang auf und ignorierte den Schmerz in ihrem Rücken der, der unbequemen Position, in der sie die ganze Nacht verharrte zu verschulden war. Sie hastete ins Badezimmer, für das duschen war keine Zeit mehr. Also band sie sich ihre schulterlangen Haare in einen lockeren Dutt zusammen, putze sich danach schnell die Zähne und schnappte sich frische Kleidung vom Wäscheständer. Der Kaffee, der für Hermine lebensnotwendig am frühen Morgen war, musste wohl flachfallen. Ebenso wie das Frühstück.

Per Flohnetzwerk kam sie anschließend im Hospital an. Hermine rannte auf dem schnellsten Weg zum Schwesternzimmer, dort hoffte sie auf ihre pummelige Kollegin Miss Uliver anzutreffen, um ihre Verspätung zu erklären. Doch dort traf sie nur den schlaksigen Mann Mister Bloom an.

„Guten Morgen, Miss Granger. Ich habe mir schon sorgen um Sie gemacht, sonst kommen Sie nie so spät hier an. Ist etwas passiert?" fragte er mit besorgter Stimme nach.

Hermine versaute ihre Handtasche in einem der leeren Schließfächer und nickte ihm dann lächelnd zu „Oh Guten Morgen. Ach quatsch, Sie brauchen sich doch keine Sorgen zu machen. Ich habe nur verschlafen." beruhigte sie ihn.

Mister Bloom lehnte sich lässig gegen die Wand hinter sich. „Ein Kaffee gefällig? Ich habe für alle einen mitgebracht." Er hielt Hermine einen mittelgroßen Pappbecher mit der Aufschrift "Starbucks" entgegen.

„Sie sind mein Lebensretter, Dankeschön." Ehe Hermine einen Schluck davon nahm, begutachtete sie den Pappbecher neugierig. „Ist das nicht eine Muggel-Marke?"

Der schlaksige Mann grinste und nickte bestätigend. „Jap. Die machen einfach großartigen Kaffee, Miss Granger."

„Also ich kenne da noch ein Café, das dieses Starbucks übertrifft...-" entgegnete Hermine ihrem Kollegen scherzhaft.

Die beiden befanden sich gerade in einer hitzigen Diskussion über den besten Kaffeeladen, als sie von lautem Geschrei, das aus dem Flur drang, gestört wurden.

„Wehe das sind wieder diese nervigen Fans von Malfoy." Fauchte sie leise und schritt aus dem Schwesternzimmer, dicht gefolgt von Mister Bloom.

Aus der Ferne konnte Hermine, eine ihr bekannte männliche Stimme identifizieren die gerade lauthals herumbrüllte.

„Ich warne dich Astoria, du weißt wozu ich fähig bin!"

Als Hermine und Mister Bloom nur noch einige Meter entfernt von dem Lärm waren, blieben die zwei stehen und linsten unauffällig um die Ecke.
Was sich nun vor Hermines Augen in dem Krankenflur abspielte, waren Definitiv nicht die dümmlichen Groupies.

Es handelte sich um Draco Malfoy der in einem grauen Jogginganzug, wild mit den Händen gestikulierte. „Wenn du mich weiterhin von meinem Sohn fernhältst dann schwöre ich dir...-"

Die dunkelhaarige Frau vor ihm muss wohl Astoria Greengrass sein, zumindest deutete alles daraufhin. „Das ich nicht lache Draco. Soll das eine Drohung sein? Tzz, Wie auch immer. Wir sehen uns vorm Zaubergamot wieder. Bye, bye." Astoria war gerade im Begriff, sich von dem platinblonden Mann zu entfernen, als dieser Sie grob am Arm festhielt.

„Jetzt hör mir mal ganz genau zu, ich werde dich das nicht durchgehen lassen, du hinterhältiges Miststück." dann flüsterte Draco Astoria noch etwas in ihr Ohr, was Hermine aber nicht mehr verstehen konnte.

Es sah ganz danach aus als ob diese ganze Situation gleich völlig zu eskalieren drohte.
Ein Mann der eine Frau so offensichtlich bedrohte und dann auch noch gegen ihren Willen festhielt, konnte sich Hermine nicht seelenruhig mit anschauen und dann passierte alles ganz schnell.

Hermine raste auf auf den platinblonden Mann zu und schubste ihn von Astoria fort.
Folglich taumelte Draco, der einen ganzen Kopf größer als Hermine war, einige Schritte zurück und blickte sie rasend vor Wut an.

„Sag mal spinnst du jetzt völlig, Granger?!" brüllte er perplex.

Daraufhin haute Astoria, ohne ein Wort zu sagen ab.
Hermine, die erst jetzt bemerkte, wie angsteinflößen Draco sich unmittelbar vor ihr aufbaute, brachte kein Wort heraus. Er guckte sie mit so einem aggressiv Gesichtsausdruck an, dass Hermine am ganzen Körper Gänsehaut bekam.
Unerwartet drängelte sich Mister Bloom schützend vor Hermine. Das war wohl nett gemeint von ihrem Kollegen aber es dauerte nur einige Augenblicke, da hatte sich Mister Bloom schon einen Faustschlag von Draco eingehandelt.
Vor Schmerz aufstöhnend klappte der schlaksige Mann vor Hermine zu Boden, sein Gesicht voller Blut.

Sie kniete sich sofort zu ihm hinunter und blickte erzürnt zu Draco Malfoy auf. „Gehts noch, Malfoy?! Was hast du für ein scheiß Problem. Kein Wunder will dich deine Frau deinen Sohn nicht mehr sehen lassen. Du bist ja gemeingefährlich." brüllte Hermine ihm zu.

Dieser schaute gehässig auf sie hinab. „Ex-Frau. Und pass besser auf was du von dir gibst, Granger. Du hast doch keine Ahnung." Erwiderte er gefährlich ruhig.

Hermine konnte darüber nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Ehe sie noch etwas hätte sagen können, verschwand Draco Malfoy in seinem Krankenzimmer.

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Einige Zeit später war Hermine fertig, sich um den mutigen Mister Bloom zu kümmern. Draco hatte ihrem Kollegen eine gebrochene Nase verpasst. Sie war so dermaßen wütend auf den ehemaligen Slytherin, dass sie all die Gewissensbisse, die sie gestern geplagt hatten, für mehr als lächerlich empfand. Ginny hatte recht, Hermine war viel zu nett gewesen.
Dieser Typ machte sie rasend. Was erlaubt sich dieser Arsch mit Aggressionsproblemen eigentlich?
Den hätte man damals mit samt seinem Vater nach Askaban verfrachten sollen. Es reichte Hermine, sie würde ihn jetzt zur Rede stellen wollen und einige Minuten später stand sie vor dem Krankenzimmer 887. Ihr Herz klopfte wie wild. Hermine wusste nicht genau, was sie Draco gleich sagen würde, aber irgendetwas trieb sie zu ihm. Sie krempelte sich die Ärmel nach oben und öffnete dann wutentbrannt die Türe.

Abrupt blieb Hermine stehen. Wenige Zentimeter vor ihr stand er, Draco Malfoy.
Der unwiderstehlicher Duft seines Parfüms stieg in ihre Nase.

„Was willst du schon wieder, Granger?" stöhnte er genervt aus.

Wie vor den Kopf gestoßen blinzelte Hermine ihn an. Damit hatte sie nun nicht gerechnet.
Ihre Augen schweiften an ihm hinab. Draco hielt in seiner rechten Hand eine schwarze vollgepackte Sporttasche. Offensichtlich wollte er gerade das Krankenzimmer verlassen.
Dann trafen ihre Augen wieder seine. Seine traumhaft grauen Augen. Hermine verlor sich in ihnen, wie paralysiert stand sie wortlos vor ihm.
Bei Merlin, sie wollte ihn doch zur Schnecke machen und nun bringt sie kein einziges Wort heraus.

Draco räusperte sich. „Granger. Bist du nun völlig durchgedreht? Was starrst du mich so an?"

„I-ich..." Stammelte sie wie ein kleines Schulmädchen vor sich hin, das gerade zum allerersten Mal einen Vortrag halten muss.

„Bei Salazar. Verschwende nicht meine Zeit! Ich hau ab." Gerade als Draco sich an Hermine vorbei drängen wollte, schubste sie ihn vor die Brust.

„Du bleibst hier, Malfoy! Und erklärst mir jetzt was dein Verhalten vorher sollte. Du hast Mister Bloom die Nase gebrochen! Sei froh das er dich noch nicht beim Ministerium gemeldet hat." giftete Hermine.

Draco zuckte mit den Schultern. „Und, wenn schon, was soll mir passieren? Schon vergessen? Ich bin ein Malfoy. Dazu noch DER berühmte Sucher der Falmouth Falcons. Wir sind bekannt für unsere, wie du sie nennst "Aggressionsprobleme" denkst du ernsthaft das wäre dann das erste Mal das ich mit der Justiz zutun haben könnte? Außerdem ist der Typ selber Schuld. Was stellt er sich auch zwischen uns?"

Hermine konnte es einfach nicht fassen was Draco da von sich gab. „Ja, es so aussah als ob du..-"

Draco lachte und schnaubte zugleich verächtlich aus. „Ich hätte niemals die Hand gegen dich erhoben, Granger. Für wen hältst du mich?"

Hermine nickte „...was ist das zwischen dir und Astoria? Warum habt ihr euch derartig angeschrien?" Sie wusste das es sie eigentlich nichts anging, aber irgendwie packte Hermine die Neugier.

Draco stellte seine Sporttasche neben sich ab und überkreuze seine Arme vor der Brust. „Wenn du es genau wissen willst. Wir sind seit einem Jahr getrennt. Sie uns ich haben einen neunjährigen Sohn zusammen ... und diesen darf ich seit drei Wochen nicht mehr sehen weil dieses Weibsbild meint, mich so leiden lassen zu können." Erklärte er ihr grimmig.

Hermine beäugte Draco einige Sekunden.
Er sah wirklich verdammt gut aus in seinem Jogginganzug. ... Stop! Hermine, was bei Merlinsbart macht dieser Mann mit ihr.

Sie schüttelte leicht ihren Kopf, um ihre absurden Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. Ohne darüber nachzudenken, wie ihre Worte bei Draco ankamen würden, sprach sie. „... Und weswegen will sie dich leiden lassen? Hast du sie betrogen, mit einer dieser Frauen vor der Türe?" Das würde Hermine ihm durchaus zutrauen. In seinem Beruf hatte er sicherlich viele weibliche Fans, die sofort für ihn die Beine breit machen würden. Keine Zweifel.

Draco machte eine Wegwerfende-Handbewegung „Salazar nein. Ich wüsste außerdem nicht, was es dich angehen würde." Dann lächelte er Hermine süffisant an. „...Doch eifersüchtig, hm? Lass mich jetzt vorbei, Granger. Ich habe es eilig." Antwortete der platinblonde Mann und griff wieder nach seiner Sporttasche.

Sie wollte doch schwäche zeigen ... Nein! Stärke. Ja, Stärke wollte sie zeigen.

„Malfoy!?" Quiekte Hermine.

Draco, der sich bereits an ihr vorbei gedrängelt hatte, blieb einige Meter von ihr im Krankenflur stehen und drehte sich ungeduldig zu der ehemaligen Gryffindor um. „Granger, ich hab wirklich keine Zeit ... Ich und meine Mannschafft geben heute Abend in der Winkelgasse eine Autogrammstunde, den Laden wirst du unschwer ausfindig machen können, komm doch vorbei." Zwinkerte er ihr zu und ging weiter seines Weges.

Hermine blickte Draco solange nach, bis dieser aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.
Merkwürdig, einfach nur merkwürdig. Gerade als sie ihre Fassung wieder gefunden hatte, um ihn zur Schnecke zu machen, lud Draco Hermine zu einer seiner Autogrammstunden ein.

Eine Mischung aus einem kleinen Lächeln und Zornesfalte zierte ihr Gesicht.
Hermine konnte es sich selber nicht leugnen, insgeheim verspürte sie so etwas wie Vorfreude ... Nein! Es kotze sie an. Er ließ sie einfach so stehen als wäre sie Luft. Er behandelte sie wie einer seiner Groupies. Unfassbar.

Hermine drehte ihren Kopf nach links und rechts. Weit und breit niemand, der dieses Szenario mit angesehen hatte.
Dann zog es sie wie magisch in Draco Malfoys Krankenzimmer. Wie eine Motte, die automatisch zum Licht flog, steuerte sie auf das ungemachte Krankenbett zu. Was zum Teufel macht sie gerade?
Dieser Duft, sein Duft lag in der Luft.
Irgendwas in ihr wollte diesen Typen unbedingt wieder treffen.
Die beiden lebten in den unterschiedlichsten Welten. Hermine leitet das Hospital und Draco ist ein berühmter Quidditch-Spieler.
Im Prinzip würden sich die zwei nie wieder sehen, sollte sich Hermine dazu entscheiden, seine "Einladung" nicht wahrzunehmen.

Hermine Granger - the lamb fell in love with the lionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt