Umwege

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Ich bin verzweifelt. Habe schon fast jede Hoffnung verloren. Zumindest für dieses Jahr.
Ich habe viele neue Leute getroffen. Die meisten sind nett. Keiner ist wie du. Naja, viele Leute... Das ist übertrieben. Vielleicht ist dies das Problem. Hier ist man allein. Jeder lebt für sich. In seiner eigenen Welt. Abgeschottet.
Ich kann mich nicht abschotten. Ich habe keine eigen Welt mehr. Du hast sie mir weggenommen.

Wie konnte das passieren? Ich dachte wirklich hier wäre es perfekt. Perfekt um hier die Freiheit zu spüren. Perfekt dich zu vergessen. In vier Tagen mache ich mich schon wieder auf die Rückreise. Vielleicht auch früher. Zurück nach Deutschland.
Es regnet. Ich liege die meiste Zeit nur auf dem Bett. Ich lese. Ich denke nach. Ich denke über dich nach. Über uns.

Ich sitze im Zug. Der alte Mann an der Rezeption war enttäuscht, als ich ihm sage, ich müsste vorzeitig abreisen. Es sah mich an. Er sah mich traurig an,als wäre ich ein alter Freund der jetzt gehen müsste. Und dann ging ich. Ich ließ ihn zurück. Es Verletzte mich. Es Verletzte mich, sehen zu müssen, wie ich einen Menschen verlassen konnte. so wie du mich verlassen konntest. Doch einen anderen Weg gibt es nicht. Und ein zurück erst recht nicht.

Ich werde nicht sofort nach Hause fahren. Paris. London. Amsterdam. Ich habe das Geld. Ich brauche nicht viel zum Leben. Ich werde schon was billiges finden. Außerhalb.
Meine Mutter kümmern es nicht. Sie kümmerte es noch nie wo ich bin. Sie macht sich keine Sorgen. Solange ich pünktlich zum Schulbeginn wieder zu Hause bin. Das werde ich sein.

Ob ich enttäusch bin? Ja, schon. Ich dachte wirklich, ich könnte meine Freiheit alleine finden. Dort finden. Ich dachte wirklich, es müsste alles anders sein. Der totale Gegensatz. Ich habe mich geirrt.

Allein kann man nicht frei sein. Deswegen sind die meisten auch nicht frei. Sie leben in einer Scheinwelt. Eine Scheinwelt, die jeden einsam macht. In der man sich einsam macht. Einsam und gefangen. Verlassen bin allen. Gefangen von der Gesellschaft. Natürlich gibt es manschen, die es, vielleicht, durch Gewohnheit schaffen alleine ihre Freiheit zu finden. Ich habe einige solcher Menschen schon getroffen. Doch es ist selten.

Ich dachte, ich wäre es gewöhnt. Gewöhnt allein zu sein. Aber mir hätte es sofort bewusst werden sollen, dass ich durch dich, es nicht gewöhnt bin allein zu sein. Ohne dich zu sein. Du hast mit nur gezeigt wie man mit meinem anderen Menschen zusammen glücklich wird. Wie man mit die glücklich wird.

Deshalb auch diese riesigen Metropolen. London. Party. Paris. Liebe. Amsterdam. Drogen. Jeder findet in diesen Städten was er will. Jeder findet seine Freiheit. Auch ich werde dort meine Freiheit finden.

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