Unsere Reise - Sakura und Sasuke (Part 2)

𝐼𝓃 𝒹𝑒𝓇 𝒵𝓌𝒾𝒸𝓀𝓂𝓊𝑒𝒽𝓁𝑒

𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

༻❀༺

„Du brauchst mich nicht zu tragen", wiederholte Sakura nachdrücklich. „Wirklich nicht. Mir geht es gut." Mit hoch rotem Kopf lag sie in Sasukes Arm und strampelte mit den Beinen, während er Richtung Ausgang marschierte. Den an ihn gerichteten Protest ignorierte er gekonnt und lässig. Er hielt es nicht mal für nötig, zu ihr hinabzusehen. Schmollend schürzte sie deshalb die Lippen und verschränkte die Arme vor der Brust.

Zugegeben, vor lauter Aufregung, was Katos Sturz betraf und dem, was Sasuke zu ihr sagte und anschließend tat, war Sakura im ersten Moment noch ein wenig wackelig auf den Beinen unterwegs. Da hatte Sasuke einfach über ihren Kopf hinweg entschieden, sie zu tragen. Ohne sie zu fragen und mit einem einzigen Ruck hatte er sie hochgehoben. Über ihren verzweifelten Versuch, ihm einreden zu wollen, sie sei auf Dauer zu schwer, hatte er nur müde gelächelt.

Sicher. Sie könnte einfach aus seinem Arm springen, aber irgendwie genoss sie die Situation auch ein wenig. Sie vergrub ihr Gesicht nun tiefer in seiner Brust, in der Hoffnung, er würde so den roten Schimmer auf ihren Wangen nicht bemerken. Denn jetzt, wo er sie berührte, wurde ihr wieder schmerzlich bewusst, wie sehr sie doch die Nähe zu ihm vermisste hatte. Gerade in der Zeit, in der sie immer wieder alleine in der kühlen und feuchten Zelle aufgewacht war.

Flüchtig schielte sie jetzt zu ihm hinauf. Er sah müde und blass aus. Wann hatte er wohl das letzte Mal richtig geschlafen? Es war beinahe kitschig, aber irgendwie fühlte sich Sakura wie eine Prinzessin, die von ihrem Prinzen gerettet und aus der finsteren Burg getragen wurde. Innerlich seufze sie leise und ließ seine Heldenaktion nun unweigerlich über sich ergehen.

Als Sasuke endlich mit Sakura ins Freie trat, ließ die blendende Sonne die Landschaft viel zu hell erscheinen. Und dass, obwohl sie nur aus einem Schleier von grauen Wolken hindurchschien. Sakura kniff die Augen zusammen. Es fühlte sich so an, als hätte sie die Sonne seit einer halben Ewigkeit nicht mehr zu Gesicht bekommen. Und als Sakura sich nun neugierig nach dem Gebäude umschaute, in welchem sie gefangen gehalten wurde, gab sie ein erstauntes Glucksen von sich, als sie an den Mauern empor sah. Eine große alte Burg erstreckte sich direkt vor ihnen. Echt jetzt? Sie war ernsthaft in einer Burg eingesperrt? Wie klischeehaft war das denn bitte?

Sasuke folgte ihrem Blick und legte seinen Kopf weit in den Nacken, um bis ganz nach oben sehen zu können. Währenddessen betrachtete Sakura nun erneut besorgt sein Gesicht und registrierte die dunklen Schatten unter seinen Augen. Im Licht der Sonne stachen diese nämlich noch viel deutlicher hervor. Sie schluckte schwer. Vor wenigen Augenblicken erst hatte er ihr einen tiefen Einblick in seine Emotionen und Gefühle gegeben. Noch nie hat er etwas Derartiges in ihrer Gegenwart geäußert. Das Herz schlug ihr bei dieser Erinnerung wieder heftig gegen den Brustkorb. Aber was genau bedeutete das nun für sie? Und was bedeutete es für Sasuke?

Jetzt schien er aber wieder ganz der Alte zu sein. Er schnaufte unzufrieden und setzte sich mit Sakura im Arm in Bewegung. Na ja, er war fast wie immer ... Irgendwie wirkte er schon etwas verändert. Schließlich trug er sie.

Ernst starrte Sakura auf ihre Hände, während Sasuke mit ihr einen abfallenden Weg zum Strand hinunter ging. Sicher freute sie sich, dass er sie erneut geküsst hatte. Dennoch beschäftigte sie es nun mehr als denn je, wie sie nun zueinanderstanden. Schließlich hatte er sie nicht zum ersten Mal geküsst und ... da war noch immer diese Sache mit seinen Geliebten. Meistens fand Sakura es ja selbst albern, sich darüber noch immer den Kopf zu zerbrechen. Aber es beschäftigte sie nun mal – was sollte sie also machen.

„Was ist mit dir?" fragte Sasuke, als er ihr ernstes Gesicht bemerkte.

„Hm?" Blinzelnd sah sie zum ihm auf, während seine dunklen Augen gespannt auf ihren lagen. „W-was. Nichts?", stotterte sie schließlich erschrocken und fuchtelte unsicher mit den Händen.