Briefe, die ich nie schreiben wollte - Seongjoong

Brief 4

Hey Seonghwa,
ja richtig gelesen. Ich bin mir nun endgültig sicher, dass du es bist.
Meine Mutter hat sich immer noch nicht abgewöhnt Frühstück für dich mit einzupacken.
Der Brief wird kurz. Bitte komm auf's Schuldach. Ich will mit dir reden.
Ich weiß du hast Angst. Ich sehe es in deinen Augen, aber tu mir diesen gefallen und komm hoch. Ich warte hier auf dich.

Ich liebe dich, dein Hong Joong❤

Lächelnd gebe ich den Brief Seonghwa.

"Ich warte auf dich", flüstere ich und gehe zum Treffpunkt rauf. Minuten vergehen und ich überfliege den Hof mit meinem Blick.
Seonghwa steht bei WinWin und Jungwoo. Sie scheinen zu Diskutieren. Winnie scheint aufgebracht zu sein. Jungwoo hingegen tippt auf seinem Handy rum. Nur kurze Zeit später klingelt meins. Verwirrt nehme ich Jungwoos Anruf an.

"Gott, Seonghwa jetzt schwing deinen Arsch da hoch oder ich schleif dich da hoch. Er liebt dich und gibt dir die Chance dich selbst zu stellen, wenn du es nicht machst zwing ich dich dazu", schmipft WinWin. "Ich kann nicht", haucht Seonghwa. "Du frustierst mich", seufzt Winnie.

Langsam laufe ich die Treppen runter zu unserem Stamplatz, wo die Jungs stehen. Mein Handy halte ich immer noch bei mir. WinWin versucht mit aller Macht Seonghwa auf's Dach zu bekommen, aber ich wusste, dass er nicht kommen wird. Ich hatte einfach nur gehofft eine Bestätigung zu bekommen. Zu meinem Glück lag ich richtig.

Jungwoo erblickt mich und nickt mir zu. Wir beide legen auf und ich schleiche mich an Seonghwa ran. "Versteht mich doch einfach. Ich kann es nicht. Es geht nicht", schluchzt Seonghwa und ich merke wie mein Herz bricht. "Wenn du nicht zu mir kommst, komm ich zu dir", hauche ich und ziehe ihn an mich. "Ich lass dich jetzt bestimmt nicht mehr gehen", flüstere ich. "Hong...Hong Joong", schluchzt Seonghwa und krallt sich an mich. Immer mehr Tränen durchnässen mein Shirt.

"Ich bin bei dir", flüster ich und streiche über sein Rücken. Zufrieden sieht WinWin uns an und Jungwoos Lippen ziehrt ein Grinsen. "Wie?", haucht Seonghwa völlig aufgelöst. "Deine Stimme. Sie war in den Erinnernungen und wir haben mit einander geredet. Ich hab zwar etwas gebraucht, aber irgendwas in mir wusste die ganze Zeit, dass du es bist. Dein ständiges zusammenzucken, die Tränenspuren auf deinen Wangen, die Angst in deinen Augen und die Tatsache, dass du ständig dünner wurdest und dass du immer in meiner Nähe bist. Es hat alles gepasst. Ich hab nur etwas länger gebraucht um alles zu verstehen", erkläre ich ihm.

"Du hast es aber verstanden und das ist was zählt", schmunzelt WinWin. "Lieber spät als nie", füge ich lachend hinzu. Seonghwa sackt vor mir auf die Kniee. Immer mehr Tränen rollen über seine Wangen. Behutsam nehme ich ihn in meinen Arm.
'"Kommst du?", fragt mich Seonghwa lachend. "Ich bin doch direkt hinter dir", schmunzle ich. "Sorry, aber du musst das einfach sehen", meint er aufgeregt. Lächelnd gehen wir weiter bis wir an einer Klippe ankommen. "Ich hab den perfekten Platz gefunden", staune ich und sehe mich um. "Was?", fragt mich Seonghwa verwirrt. "Erfährst du noch", antworte ich nur. Ich kann wirklich verstehen warum er so begeistert ist. Es ist wunderschön hier. Die Aussicht und einfach alles. Hier werde ich ihn fragen.

"Ich hab was für dich", schmunzle ich. Verwirrt sieht Seonghwa mich an. "Den Pulli wolltest du doch ewig haben", sage ich und hole den besagten Pulli aus meinem Rucksack. "Wie?", fragt mcih Seonghwa erstaunt. "Geheimnis", schmunzle ich.
Eine ganze Weile stehen wir schweigend da bis sich Schritte uns nähern. Ein Mann taucht aus dem Grün hinter uns auf und rennt grade wegs auf Seonghwa zu. "Weg da", ruft er, doch Seonghwa bleibt wie versteinert stehen. So schnell ich kann schubse ich ihn weg und der Mann reißt mich mit die Klippe runter. Ich merke noch wie ich ins Wasser falle und mir den Kopf anschlage danach wird alles schwarz.'