Kapitel 1

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Bahrain, 31. März 2019

„Carlos!", ertönte eine Stimme hinter mir, als ich gerade zum Teambriefing gehen wollte. Natürlich hatte ich die Stimme sofort erkannt, immerhin war es Lando und ich konnte nicht leugnen, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte. Jap, der schüchterne Rookie und gleichzeitig mein neuer Teamkollege hatte mir ziemlich den Kopf verdreht, aber wie könnte er auch nicht? Er war einfach nur unglaublich.

Mein letztes Rennen lief schon ziemlich beschissen, aber er war für mich da gewesen und hatte mir einfach nur zugehört, als ich mich bei ihm regelrecht ausgeheult hatte. Und jetzt war er schon wieder da...

Mit einem vorsichtigen Lächeln drehte ich mich zu ihm, woraufhin er auch schon seine Arme um meinen Nacken schlang. „Ich hoffe, du weißt, dass das nicht deine Schuld war. Wenn du nicht die Probleme gehabt hättest, hättest du bestimmt viele Punkte fürs Team geholt", hauchte er in mein Ohr.

Langsam entspannte ich mich und genoss einfach nur seine Nähe. Es war unfassbar, wie schnell er mich besser fühlen ließ, einfach nur, weil er...eben er selbst war. „Danke, Lando", nuschelte ich undeutlich zurück und vergrub mein Gesicht kurz in seiner Schulter, damit ich seinen Geruch aufnehmen konnte, „Mir geht es jetzt schon viel besser."

Der Jüngere löste sich, wobei sich ein Rotschimmer auf seinen Wangen ausgebreitet hatte, und studierte prüfend mein Gesicht. Auch wenn meine Lippen ein spielerisches Grinsen zierten, schienen meine Worte ihn verlegen zu machen.

„Uhm..." Er wich einen Schritt zurück und schob seine Hände nun in seine Hosentaschen. „Ich wollte mich später noch mit Charles, Max, Alex und George treffen. Wenn du willst, kannst du mitkommen. Die anderen haben sicherlich nichts dagegen."

„Echt?", hakte ich prüfend nach. Ich musste zugeben, dass die Idee wirklich gut klang. Mit Max kam ich sowieso gut klar, neben Lando war er einer meiner engsten Freunde von den Fahrern, Alex und George kannte ich bisher nur flüchtig, weil Lando mir von ihnen erzählt hatte und ich ihnen auch nach dem letzten Rennen in Landos Zimmer kurz begegnet war. Mit Charles hingegen hatte ich nicht so viel zu tun, aber auch der Monegasse war durchaus sympathisch.

„Klar." Nun setzte er seinen besten Hundblick auf und griff nach meiner Hand. „Bitte sag ja."

„Wie könnte ich bei so einem Blick schon nein sagen?", bemerkte ich, woraufhin er abermals rot wurde. Allerdings lächelte er auch glücklich und umarmte mich erneut schnell.

„Gut. Dann hole ich dich um kurz vor acht bei deinem Zimmer ab", beschloss Lando, ehe er an mir vorbei zu den Fahrerzimmern lief. Lächelnd blickte ich ihm hinterher, dann setzte ich meinen Weg zum Teambriefing fort.

Tatsächlich waren Lando und ich die ersten, die um viertel vor acht auf dem Hoteldach saßen. Der Brite hatte bei der Rezeption noch um Decken gebettelt und offenbar konnten die Mitarbeiter seinem Hundeblick genauso wenig widerstehen wie ich, denn er hatte sofort welche - und zusätzlich auch noch eine kleine Lampe - bekommen.

Auf dem Dach standen vier Bänke um einen kleinen Tisch herum. Lando ließ die Sachen auf diesem nieder, bevor er die Lampe anmachte und sich dann mitsamt einer Decke auf eine der Bänke niederließ. Kurz war ich mir nicht so sicher, was ich tun sollte. Sollte ich mich neben ihn setzen, obwohl noch drei andere Bänke frei waren? Denn das würde bedeuten, dass wir uns verdammt nah wären. Natürlich hatte ich nichts dagegen, aber vielleicht ja er?

Diese Entscheidung wurde mir schlussendlich abgenommen, als Lando einladend die Decke hob. Sofort schlüpfte ich neben ihn und lächelte in mich hinein, als ich seinen warmen Körper direkt an meinem spüren konnte.

„Vermisst du eigentlich manchmal deine Familie, seit du in England wohnst?", fragte er mich plötzlich leise. Überrascht drehte ich meinen Kopf zu ihm, bevor ich leicht nickte.

Our story [Carlos Sainz Jr. x Lando Norris]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt