House Of Infinity || BTS Multiship

46 -gang-

"I-ich hab nicht geweint..", leugnete der Schwarzhaarige es und senkte seinen Blick um seine geröteten Augen zu verbergen.
"Doch, na klar hast du das.."
Ohne ein weiteres Wort setzte sich Namjoon neben ihn und legte eine Hand auf Jins Schulter.
"W-wieso hast du mich ignoriert?", brach es nun doch aus dem Jüngeren heraus und sofort fingen die Tränen auch wieder an zu fließen.

"Hey.."
Der Silberhaarige zog ihn nun an sich in eine warme, geborgene Umarmung und strich ein paar Mal sanft über seinen Hinterkopf.
"Ich war.. unsicher. Nachdem wir uns so geküsst hatten, wusste ich nicht mehr, wie ich ein normales Gespräch anfangen sollte. Aber dass dich das so traurig machen würde.."

Jin nickte leicht und vergrub seinen Kopf an der breiten, schützenden Schulter die sich ihm bot.
"Keine Sorge, ich werde dich nicht weiter ignorieren.. Aber ich hoffe doch, der Kuss war zumindest gut?"
Namjoon lachte leicht und entlockte auch dem Schwarzhaarigen ein leises Kichern.
"Ja.. ich mochte ihn."

"Dann bin ich ja zumindest doch in einer Sache gut."
Und da realisierte Jin, wie wenig der Kuss dem Silberhaarigen bedeutet haben musste. Für ihn war das nur ein Test für sein Können gewesen. Er schluckte und versuchte nicht noch weiter zu weinen. Langsam löste er sich wieder von seinem Gegenüber und sah hinunter auf seine Hände.

"Am besten wir machen so weiter, als wäre nie was passiert, hm?", schlug Namjoon vor und schon verspürte Seokjin den nächsten Stich in seinem Herzen. Trotzdem nickte er leicht und zog die Jacke enger um seine Schultern. Sein erster Kuss und die Person mit der er ihn hatte, würde er wahrscheinlich nie wieder küssen können. Aber zumindest hatte er noch ein paar Wochen, die er mit Namjoon verbringen konnte.

"Und wenn es dir wieder schlecht geht, kannst du sofort zu mir kommen. Ich bin für dich da."
Wieder nickte der Jüngere und sah zu den vielen Lichtern in der Ferne.
"Ich.. bin auch für dich da Namjoon..", murmelte er und sah in seinem Augenwinkel, wie der Ältere zu lächeln begann.

"Wollen wir jetzt schlafen gehen? Es ist schon spät."
Jin nickte ein weiteres Mal und folgte Namjoon zurück nach drinnen, wo er dessen Jacke schnell wieder aufhing und sich dann schlafen legte.

~Der zwölfte Tag~

Yoongi war der erste, der an diesem Tag aufwachte. Vielleicht, weil er seit Taehyungs Worten kein Auge zumachen konnte und in Gedanken nur bei diesem war. Aber er würde niemals den ersten Schritt wagen und zu dem Maler gehen, das musste dieser schon selbst machen.

Jetzt sah der Blonde sich also in seinem Zimmer um und merkte, dass seine beiden Zimmernachbarn noch tief und fest schliefen. Er erwischte sich dabei, wie er kurz analysierte, ob Jimin auch wirklich alleine schlief, konnte aber keinen roten Haarschopf dort erkennen.

Yoongi seufzte leise in sich hinein und da er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr schlafen können würde, begab er sich aus seinem Zimmer nach unten. Er wusste nicht wieso, aber er fühlte sich, als ob er nicht ganz alleine im unteren Stockwerk war. Manche sagten ja, dass Menschen einen Sinn hatten, der ihnen verriet wenn sie beobachtet wurden.

Er wollte gerade die Küche betreten, als sich plötzlich ein Arm um seinen Hals schlang. Überrascht wollte er direkt fragen, ob das Taehyung hinter ihm war, als jemand ihm plötzlich ein nasses Tuch ins Gesicht presste. Nun doch panisch geworden wandte der Blonde sich in dem festen Griff und sah, dass die Person hinter ihm nicht allein war.

Dort standen.. die Gangmitglieder, für die er verkauft hatte? Wie zum Teufel waren sie in das Haus gekommen?! Da fiel sein Blick auf die Terassentür, welche sperrangelweit offen stand. Ob sie jemand gestern vergessen hatte zu schließen? Namjoon war erst spät in ihr Zimmer gekommen..

Yoongi klammerte sich mit beiden Händen an den muskulösen Unterarm an seinem Hals und sträubte sich dagegen, einzuatmen. Er wusste genau, was sich an diesem Tuch befand und würde sich keineswegs einfach so geschlagen geben. Auch wenn er sich schon viel zu sehr an dieses Luxusleben gewöhnt hatte, hatte er doch sein Leben auf der Straße nicht vergessen.

Er versuchte, die Person hinter sich zu treten, doch diese zuckte nicht einmal ein Stück weg. Der Blonde merkte, wie langsam sein Hals anfing zu brennen und nur so nach Luft verlangte. Und er wusste auch, dass er diesen Drang nicht mehr lange unterdrücken konnte. Es standen drei Männer um ihn herum und langsam merkte er, dass er dieses Mal wirklich keine Chance hatte. Sie würden ihn umbringen. Er würde Hoseok, Taehyung und die anderen nie wieder zu Gesicht bekommen.

Yoongi kniff die Augen zusammen, aber hielt es einfach nicht mehr aus. Tief atmete er ein, sodass sich seine Brust deutlich hob. Seine Augenlider flatterten und er spürte, dass das Chloroform sofort zu wirken begann. Da sein Körper aber immer noch nach Sauerstoff verlangte, musste er ein weiteres Mal einatmen.

Seine restlichen kläglichen Versuche sich zu wehren ebbten langsam ab und er spürte, wie sein Körper langsam schwächer wurde. Blinzelnd sah er die Gangmitglieder an und sank beim nächsten Einatmen langsam zu Boden.
"Haben wir dich endlich, Verräter.. Denkst du, man kommt einfach so davon, wenn man bei uns aufhört? Dein Vertrag galt noch für fünf Jahre."

Yoongi merkte kaum, dass eines der Mitglieder gegen die Wand gestoßen wurde und eine große Gestalt auf ihn einprügelte. Die Person hinter ihm ließ nicht von ihm ab und so gab er sich beim nächsten Atemzug dem Schlaf hin.