Sreća 2 -Die Geschichte geht weiter...

Kapitel 18

Ich weiß nicht wie lange ich „geschlafen" habe, aber als ich aufwache befinde ich mich noch in dem gleichen zustand wie vorher. Ich liege jetzt, glaube ich, in einem Bett. Ich höre das Piepen einer Maschine und jemand hält meine Hand.

„Sag mir, was ist alles passiert?" Höre ich eine Männerstimme, ich glaube es ist die von Elias. Er klingt wirklich besorgt. Ich möchte ihm sagen das es mir gut geht, obwohl... eigentlich geht es mir gar nicht gut. Ich fühle mich schwach, ich bin müde und ich habe das Gefühl ich wäre Blutleer.

„Jetzt interessierst du dich dafür Elias?" Ich höre eine Mädchenstimme. Ich glaube es ist Charlotte, es könnte aber aus Lenas sein. Ich kann mich nicht entscheiden... Sie ist leiser als die von Elias, sie muss am anderen Ende des Raumes stehen. Ich höre aber trotzdem den Hass in ihrer Stimme.

„Ich habe mich immer dafür interessiert was meine Familie angeht." Sagt Elias ernst und ich höre, glaube ich, Charlotte lachen.

„Du hast dich für deine Familie interessiert?! Das ich nicht lache Elias. Sag mir, was war das erste Wort von Liam?" Elias antwortet nicht. Ich weiß es noch genau! Es war Lotte.

„Sag mir, wann hat Mila ihren ersten Zahn bekommen?" Elias antwortet wieder nicht. Mila hat ihren ersten Zahn ein paar Tage bekommen, bevor sie sechs Monate alt wurde. Liam war ein paar Tage später dann auch so weit. Die beiden haben die Tage die ganze Zeit geweint, dass war echt nicht einfach.

„Sag mir, weißt du..." Fängt Charlotte wieder an, aber Elias unterbricht sie.

„Ist ok... Ich habe es kapiert, aber du weißt doch wie wichtig die Sache war. Das Handelsabkommen, wir standen kurz vor einem Krieg, da konnte ich nicht einfach so mal eine Woche in den Urlaub..."

„Daran zweifle ich auch nicht, dass es wirklich wichtig war. Aber beantworte jetzt mal für dich selbst. War es das wert deine Familie für über anderthalb Jahre so zu vernachlässigen?" Sie schweigt und auch Elias schweigt. Elias antwortet auf die Frage nicht, er atmet nur zitternd aus.

„Erzählst du mir was alles die letzten anderthalb Jahre passiert ist?" Auf diese Frage antwortet Charlotte erst mal nicht, sie atmet nur einmal frustriert aus.

„Du weißt, dass das die letzten anderthalb Jahre nicht weck macht oder?" Sie schweigen kurz und dann spricht die Mädchenstimme weiter, inzwischen bin ich mir sicher, dass es Charlotte ist.

„Es ist viel passiert Elias.... Als du dich immer mehr zurückgezogen hast, hat Alisa neben ihren eigentlichen Aufgaben, die schon einen kompletten Tag füllen, auch noch deine Aufgaben gemacht. Die, die sie natürlich machen konnte. Sie hat sich mit deinen Beratern getroffen mit ihnen geredet, mit Politikern geredet, verhandelt, Politik gemacht. Es war über das doppelte was sie den ganzen Tag gemacht hat und das fast anderthalb Jahre lang und trotzdem hat sie noch Zeit für Mila und Liam gefunden. Sie hatte nie ein richtiges Wochenende frei. Sie hat sich ab und zu mal eins Freigeschaufelt. Zu Weihnachten, Ostern, Geburtstagen, um mal zu Annett zu fahren, aber das war keine Entspannung. Sie hat dort so viel Zeit mit Mila und Liam verbracht wie es geht, damit sie sich nicht vernachlässigt fühlen. Und du kannst mir glauben die beiden sind echte Wirbelwinde, die bleiben nicht länger als eine halbe Stunde sitzen. Weißt du wie sie geackert hat dafür?"

„Sie hätte das nicht alles machen müssen..." Elias Stimme ist gebrochen, ich glaube er weint.

„Vieles davon hätte sie nicht machen müssen, eigentlich nur den Teil um den ganzen Laden hier am laufen zu lassen. Aber sie hat es trotzdem gemacht und zwar für dich! Sie wollte nicht das es an die Öffentlichkeit kommt, dass du dich in deinem Büro verbarrikadierst und nichts außer das Handelsabkommen bearbeitest. SIE wollte nicht das DU ins schlechte Licht rückst und das hat sie so was von zerstört..."

„Ihr hättet doch immer mit mir reden können..."

„Ach ja? Hätten wir das? Wir haben es doch versucht! ALLE. Alisa, Ich, Noah, Fynn, Annett. Wir haben sogar Mutter und Vater gefragt, ob sie es versuchen wollen, aber die hat es natürlich nicht interessiert. Alisa ist am Anfang sogar für dich ein paar mal Nachts wach geblieben, obwohl sie todmüde war. Du bist neben ihr ins Bett gefallen und hast sie jedes mal auf ein anderes mal vertröstet. Du hast keinem von uns zugehört. Irgendwann haben wir aufgegeben dir wichtige Sachen erzählen zu wollen. Das die Krankheit wiedergekommen ist, dass...."

„Bitte WAS?! Sagt Elias nun lauter und total fassungslos.

„Du hast schon richtig gehört. Alisas Krankheit ist wiedergekommen und das nicht gerade langsam. Sie hat so lange wie es geht ohne Maschine durchgehalten, bis sie dann doch dran musste. Sie hat sich trotzdem nicht zurück genommen. Wir konnten ihr nicht mehr abnehmen und dadurch hat sie bis zum letzten Augenblick gekämpft. Mit allem. Es ist nicht nur die Krankheit die ihr zu schaffen gemacht hat, es war immer wieder noch so viel mehr. Sie hat sich Psychisch so kaputt gearbeitet und sie hat es sich fast bei niemanden anmerken lassen. Es gab nur eine Hand voll male wo sie vor mir geweint hat, weil sie nicht mehr konnte. Sie hat immer geschienenen nach außen hin. Vor der Presse, vor ihren Kindern und auch überwiegend vor uns. Ich will gar nicht wissen wie sie sich innerlich gefühlt haben muss... Ich schätze sie war immer nur einen hauch davon dicht zu machen und einfach um zu fallen"

„Was.. Was war denn noch?"

„Eigentlich darf ich es dir nicht erzählen, aber ich glaube da es jetzt eh schon zu spät ist...."

„Was. War. Noch?!" Elias klingt langsam echt mit den nerven am Ende.

„Sie wurde anderthalb Jahre lang von Felix erpresst. Er hat gefordert das sie die Verbannung aufhebt, damit er wieder ins Land kann. Alisa hat dagegen gehalten, naja es versucht. Immer wieder kamen Briefe, bis Felix dann einmal im Zimmer von Mila und Liam stand. Alisa hat angeordnet ihn zu fangen, aber unsere Wachen waren dafür zu schlecht aufgestellt, also mussten wir ihn laufen lassen. Vor ein paar Monaten fing er dann an, zu fordern das Mila und Liam zu ihm sollen, dass sie so ein Leben im Palast nicht verdienen und so weiter. Er hat immer gesagt, dass er es der Welt sagt, dass es nicht deine Kinder sind, sondern von irgendeinem anderen. Er wollte es allen so verklickern, dass Alisa kurz vor eurer Ehe noch einen Seitensprung hatte und außversehen Schwanger geworden ist dadurch..." Charlotte und Elias schweigen. Langsam dämmere ich wieder weg. Trotzdem höre ich, hinter Watte, wie Charlotte noch etwas sagt:

„Ich hoffe das Alisa sich nicht komplett zu Tode gearbeitet hat. Sie hat das nicht verdient, ihre Kinder haben es nicht verdient. Auch wenn ich deine Schwester bin Elias. Ich weiß nicht, ob sie dir jemals verzeihen wird, wenn sie jemals wieder aufwacht..." Damit dämmere ich völlig weg, aber ich glaube sie haben sich nicht weiter unterhalten. Charlotte hatte mit so viel recht und ich wünschte ich könnte ihr danken, dass sie das alles so auf den Punkt gebracht hat.