Kapitel 14

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Eine Woche vergeht und ich merke wie der Stress langsam an mir nagt. Die Arbeit die Elias nicht schafft und ich machen kann, mache ich neben meinen täglichen Aufgaben auch mit. Meistens heißt das also: doppelt so viel Post und ich mache auch verschiedene Gespräche mit Politikern und ähnliches. Heute ist wieder ein Brief in der Post von Felix. Er schreibt, dass ihm das egal ist und ich das irgendwie einrenken soll. Ich zeige den Brief Charlotte und sie ist auch ratlos. Ich beschließe, nachdem ich auch Lena den Brief gezeigt habe, heute so lange wach zu bleiben, bis Elias ins Bett kommt.

Nach dem Abendessen bringe ich also Mila und Liam zusammen mit Lena ins Bett und wir lassen uns viel Zeit dafür. Nachdem die beiden eingeschlafen sind, geht auch Lena in ihr Zimmer und ich lege mich auch ins Bett. Da es erst gegen neun Uhr ist, fange ich wieder an ein paar Skizzen zu machen. Ein paar Skizzen und Zeichnungen aus meinem Leben momentan. Gegen drei Uhr schlafe ich fast ein, da werde ich wieder munter da ich Elias ins Zimmer kommen höre.

„Du bist noch wach?" Fragt er mich überrascht als er sieht dass mein Nachtlicht noch an ist, zieht sich um und legt sich zu mir ins Bett.

„Ja, ich muss mit dir reden." Sage ich bedrückt, aber Elias schaut mich nicht mal mehr an.

„Können wir das bitte wann anders klären Alisa? Ich bin hundemüde." Damit lehnt er sich sich kurz über mich rüber, macht das Licht aus und schläft dann, als er wieder auf seiner Seite liegt, sofort ein. Seine Reaktion tut mir richtig weh und gefühlt bis es hell wird laufen mir leise die Tränen über die Wangen. Gefühlt eine halbe Stunde nachdem ich mich in den schlaf gequält habe, kommen Marie und Leyla herein um mich für den Tag vorzubereiten. Scheinbar habe ich doch länger geschlafen, denn Elias seine Betthälfte ist leer und es sieht auch nicht so aus als ob er erst vor kurzem gegangen wäre. Trotzdem fühle ich ich als ob ich erst eine halbe Stunde geschlafen hätte.

„Sie sehen ja gar nicht gut aus." Sagt Leyla, als ich mich aus dem Bad quäle und mich an den Schminktisch setze.

„Mila und Liam dürften Ihnen doch keine Sorgen machen, wir haben doch eine Nachtschwester die sich immer um die beiden kümmert, damit Sie gut durchschlafen können."

„An den beiden liegt es nicht, es war einfach keine gute Nacht für mich." Damit sehe ich das Thema als beendet und Leyla und Marie sprechen es nicht mehr an und versuchen meine Horror-Nacht mit etwas Make-Up zu kaschieren. Als ich ins Wohnzimmer komme sitzen nur noch Lena und Charlotte da.

„Noah und Fynn hatten keinen hunger und sind schon runter in die Bibliothek gegangen." erklärt mich Charlotte aufgrund meines fragenden Blickes.

„Du sieht aber gar nicht gut aus? Wann ist Elias denn gekommen?" Frag Charlotte mich nun und stellt ihre Kaffeetasse ab. Ich setze mich hin und nehme mir ein Brötchen und fange es an zu schmieren.

„Gegen um drei."

„Und was hat er gesagt?" Fragt mich Lena aufgeregt und lehnt sich ein wenig vor, genau so wie Charlotte.

Ich bedeute den Zofen uns bitte alleine zu lassen und lehne mich dann auch vor.

„Als ich ihm gesagt habe, dass ich mit ihm reden möchte, hat er einfach gesagt, dass er zu müde ist und wir ein anderes mal darüber reden, dann hat er mein Nachtlicht ausgemacht und ist in sekundenschnelle eingeschlafen. Ich lag noch die halbe Nacht wach, wie man unschwer erkennen kann.." Ich schüttel den Kopf und zwänge mir das eine Brötchen rein, auch wenn ich keinen Hunger habe. Charlotte schüttelt sprachlos den Kopf.

„So sehr Elias auch wegen diesen Handelsabkommen gestresst ist, so kann das nicht weiter gehen." Sie klingt wirklich wütend auf Elias und ich sehe wie sich ihre Hände auf dem Tisch deutlich verspannen.

„Du hast ja recht, aber ich möchte ihn damit jetzt nicht noch mehr belasten. Vielleicht kriegen wir das auch selbst geregelt." Sage ich und schaue meine beiden Freundinnen an.

„Ich stimme dir da irgendwie zu Alisa. Wir können es erst mal alleine versuchen. Sonst stempelt man Alisa doch als nichts Könnerin ab und das wars dann mit der guten Königin." Charlotte nickt widerspenstig und dann machen wir uns alle an die Arbeit.

Die Wochen vergehen und die Erpressung geht weiter. Es dauert immer genau eine Woche, bis ich von Felix Antwort bekomme, aber ich weiß inzwischen nicht mehr was ich ihm antworten soll, außer dass diese Angelegenheit nicht in meinem Aufgabenbereich liegt und ich somit nichts machen kann. All diese Strapazen zehren an mir. Ich schlafe weniger, ich esse weniger, ich arbeite mehr. Charlotte und Lena versuchen mir so viel es geht abzunehmen, aber Elias wälzt immer mehr auf mich ab und ich schaff das alles einfach nicht mehr. Mila und Liam sind die einzigen die mir noch Kraft geben. Die beiden sind jetzt schon anderthalb Jahre alt. Sie laufen durch die Etage und halten die Kindermädchen, die ich inzwischen doch brauche, ganz schön auf trab. Sie fangen auch schon an mit den ersten Wörtern die sie Sprechen. Mama, Tante Lena, Tante Lotte, all so was, bloß Elias oder Papa haben die beiden noch nie gesagt, aber sie sehen Elias auch so gut wie nie, naja eigentlich gar nicht. Ich versuche ihnen ganz einfach immer zu erklären wieso sie Papa immer so selten sehen, wenn sie nachfragen, aber sie verstehen es nicht ganz, sie fragen immer wieder nach ihm und ich kann es den beiden nicht verübeln. Ich würde glaube ich auch immer nach ihm Fragen, wenn ich es nicht verstehen würde. Naja, eigentlich verstehe ich ja auch nicht wirklich, aber nach über einem Jahr habe ich mich damit abgefunden, auch wenn es mich immer noch sehr verletzt und ich täglich mich nur noch wegen meinen Kindern durch den Tag schleppen kann.

Sreća 2 -Die Geschichte geht weiter...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt