„Hiermit verurteile ich die Angeklagte zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe nach Fox River"
Das war es also... das gesprochene Urteil. Es durchfährt meinen ganzen Körper wie einen Stromschlag, als ich die Worte des Richters höre. Eine lebenslängliche Freiheitsstrafe? Das bedeutet in den USA für den Rest meines Lebens... womit habe ich das verdient? Noch gestern saß ich wie gewohnt auf meiner Couch und habe ein Buch gelesen, bis auf einmal die Polizei am nächsten Morgen vor meiner Tür wartet, um mich festzunehmen. Dem blutigen T-Shirt in meinem Garten zufolge, habe ich die Stiefschwester des Gouverneurs umgebracht. Man sagte mir, ich könne froh sein mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe davon gekommen zu sein. Aber weshalb sollte ich froh sein? Ich war unschuldig. Irgendwer hatte mir einen Mord angehängt und ich kann nichts dagegen tun. Und wäre die ganze Sache nicht genug, werde ich auch noch in ein Männergefängnis gebracht. Die Begründung des Richters war, es gäbe keine Plätze mehr in jeglichen Frauengefängnissen in der Umgebung. Aber sobald mich der erste Mann in Fox River vergewaltigt hat, werden sie schon bemerken, dass es ein Fehler war eine Frau in ein Männergefängnis zu stecken.
Mit einer ruckartigen Bewegung werde ich von meinem Stuhl gezerrt und mit einem Officer aus dem Gerichtssaal geführt. Auf dem Weg zum Wagen, wird mein Arm kein einziges Mal losgelassen und auch als ich auf der Rückbank des Autos sitze, gesellen sich zwei Polizisten zu mir. Ich verdrehe meine Augen und blicke aus dem Fenster, um mir noch einmal die Landschaft von draußen anzusehen. Und gerade in diesem Moment fliegen mir so viele Gedanken durch den Kopf, als würde dieser gleich platzen. Ich hatte nichtmal die Chance meine Familie zu verabschieden. Man sagte mir, meine Familienmitglieder und Freunde können mich im Gefängnis zu bestimmten Zeiten besuchen aber weshalb sollten sie den weiten Weg auf sich nehmen um in ein Männergefängnis zu fahren, in welchem ihre enttäuschende Tochter auf sie wartet.
„Wir sind da." werde ich von einer monotonen Stimme des Officers aus meinen Gedanken gerissen und erneut am Arm gepackt, um aus dem Wagen gezogen zu werden. Als wir vor dem Gefängnis stehen wird mir zum ersten Mal klar, was hier überhaupt passiert. Ich werde nie wieder etwas anderes sehen können als die Innenwände dieses Gebäudes. Ein Schauer läuft mir über den Rücken als ich daran denke aber es gab keinen Ausweg mehr.
Mit langsamen Schritten nähern wir uns immer mehr dem Eingang des Gebäudes und als wir letztendlich durch den Eingang gehen, sehe ich einen Officer welcher mit einem Klemmbrett vor den anderen Häftlingen steht. Ich werde zu der Schlange hingebracht und stelle mich hinter den paar anderen Männern an. Als ich an der Reihe bin, blickt mich der Gefängniswärter verwirrt an aber wird direkt wieder ernst. „Name?" fragt er kalt und starrt auf sein Klemmbrett. „Emely Gap" „wo kommst du her?" „Chicago" „und wieso bist du hier?" „ich wurde für einen Mord beschuldigt, den ich nicht begangen habe." Er blickt von seinem Klemmbrett zu mir und sieht mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Habe ich gefragt ob du schuldig bist oder nicht ? Jetzt geh weiter" gibt er von sich und blickt zurück auf sein Blatt Papier.
Auf dem Weg zum Umkleideraum laufe ich auf einmal gegen einen der anderen Häftlinge. „Oh... tut mir leid" gebe ich von mir und will gerade weitergehen, als er einen Schritt zulegt und anfängt neben mir zu laufen. „Alles gut... darf ich fragen wieso eine Frau wie du hierher gekommen ist?" Flüstert er und guckt mich fragend an. Ich zucke mit den Schultern und gucke ihn dabei etwas genauer an. Seine Haare sind kurz und er trägt ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. Auch die Tattoos auf seinem Oberkörper sind mir nicht entgangen. „Sie hatten keinen Platz mehr bei den Frauen" antworte ich noch schnell hinterher und bekomme einen schrägen Blick zurück. „Und da stecken sie dich lieber zu den Biestern" lacht er leicht und blickt weiter nach vorne. „Sieht so aus."Als ich fertig angezogen vor der Tür stehe, werde ich auch schon von einem Wärter erwartet, welcher mich zu dem Mann bringt, der vorhin meinen Namen wissen wollte. „Bellick! In welche Zelle soll ich sie bringen?" fragt ihn Officer... Geary, wie ich gerade auf dem Schild auf seiner Brust lese. Officer Bellick blättert irgendwas auf seinem Klemmbrett rum und zeigt Geary letztendlich auf eine Zelle. „Bist du verrückt?! Wir können sie doch nicht mit ihm in eine Zelle stecken!!" sagt er entsetzt. „Wieso nicht? Die Zelle ist nunmal gerade frei geworden. Hier kann sich niemand aussuchen in welche Zelle er möchte" „Bellick sie ist eine Frau! Du wirst für sie eine andere Zelle suchen! Oder willst du Pobe wieder am Hals haben?!"
Nach dieser Ansage nimmt Bellick einen Stift und verändert irgendwas auf seiner Liste. „Bring sie In diese Zelle" fordert er auf und dreht sich um zu den anderen Häftlingen. „Komm mit!" sagt Geary und führt mich an den Zellblöcken vorbei. Von allen Seiten höre ich Zurufe und das Pfeifen der anderen Häftlingen in den Zellen. Ich versuche es zu ignorieren und gucke starr nach vorne. Irgendwann bleibt Geary sehen und ruft in die Zelle rein. „Scofield! Du kannst dich von deinem Zellennachbarn wieder verabschieden! Du wirst verlegt" „jetzt schon?" fragt der angesprochene und tritt nach vorne. Es war tatsächlich der Häftling, den ich vor nichtmal 10 Minuten angerempelt hatte. „Gap wird mit dir die Zellen tauschen!" Ohne ihm zu widersprechen nimmt er seine Kiste in die Hand und tritt aus der Zelle aus. Ich hingegen werde reingeschickt und kriege einen letzten Satz von Geary gesagt, bevor sich die Zelle schließt. „Das wofür ich mich eben eingesetzt habe, solltest du schätzen, es war das erste und letzte mal" verwirrt nicke ich und drehe mich zu meinem Zellenkumpel um.
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I walk, you walk with me
Fanfiction„I'll protect you. All you gotta do is take this pocket right here" Als einzigste Frau in Fox River hat man es nicht leicht. Vor allem wenn einem ein Mord vorgeworfen wird, den man gar nicht begonnen hat. Es sprechen viele Fakten dafür seine Unschul...