Chapter 4

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Der Tag war länger, als Maya erwartet hatte. Mal wieder war sie noch an die 9. Klasse gewohnt. Doch ihr letzter Kurs, Mathe, war auch endlich zuende.

Das Mädchen freute sich auf den Heimweg, da Will und sie ein paar Haltestellen zusammen fahren konnten.

Sie ließ ihre Sachen in dem Rucksack neben ihr verschwinden und zog ihn über eine Schulter. Auch Will nahm seine Tasche in die Hand und sah bereit aus, zu gehen.

Die beiden verließen mit ihren Mitschülern den Raum. Vor dem Schulgebäude stand schon ihr Bus. Sie liefen, sich unterhaltend, auf ihn zu und stiegen ein.

Sie entdeckten viele Gemeinsamkeiten, bis Will letztendlich umsteigen musste. Also blieb die 16-Jährige alleine im Bus sitzen, und setzte sich ihre Kopfhörer auf.

Sie nahm ihr Handy und entsperrte es. Einige Benachrichtigungen poppten auf dem Bildschirm auf. Die meisten waren unwichtig, Youtube Uploads, Twitch Live Notifications, und all das.

Sie öffnete eine Nachricht von einer alten Freundin. Die erzählte in einer Sprachnachricht, wie ihr Tag war und fragte nach Maya's. Diese antwortete kurz und knapp mit "ganz gut" und erzählte ihr von Will.

Sie entspannte sich zu ihrer Musik mit geschlossenen Augen und dem Kopf im Nacken. Mit einem Schreck schlug ihr Kopf an die Sitzlehne. Maya sah sich um und bemerkte, dass sie aussteigen musste.

Ausgestiegen, fuhr der Bus weiter und Maya überquerte die Straße, wo sie ein paar Meter weiter ihr Haus erreichte. Sie kramte im Laufen ihre Schlüssel aus dem Rucksack und schloss die Tür auf.

Beim eintreten rief sie laut "hallo" und bekam eins von ihrer Mutter zurück. Sie riss die Schuhe von ihren Füßen und ebenso schnell flitzte sie die Treppen hoch.

In ihrem Zimmer angekommen, war natürlich das erste, ihren Computer anzuschalten. Sobald Discord, Twitch und Minecraft gestartet waren, lief sie die Treppen wieder runter.

Das Mädchen schnappte sich eine Packung Kekse und machte sich einen Kaffee. Mit dem Proviant kehrte sie zurück in ihr Zimmer.

Und wie jeden tag nach der Schule ging sie direkt live. Es war Anfang des Jahres, sie hatte so oder so nichts besseres zu tun.

Schnell zeigte die Zahl ein paar hundert Viewer. Nach einigen Sekunden wurden es Tausend. Sie hatte heute einen langen Tag gehabt, also hatten die meisten Fans auch schon Schluss.

Maya begann ein Small Talk mit ihrem Livechat. Sie fragte, wie es ihnen ging und wie der erste Tag war. Dieselben Fragen bekam sie zurück.

Auf einmal war der ganze Chat voll mit dem Namen eines Youtube Videos, was sie sich anschauen sollte. Also öffnete sie Youtube und suchte nach dem Video. Es war eine neue Animation von Sad-Ist.

"Bevor wir es anschauen Leute. Geht alle jetzt zu Sad-Ist und schaut euch das Video an. Und abonniert. Ich will weder Views noch Credits klauen!", erklärte sie, bevor die Streamerin das Video anklickte.

Während der Animation konnte sie ihren Mund kaum noch schließen. Sie war wie erwartet unbeschreiblich gut. Alle im Chat spammten "POG" oder "Sad-Ist Power".

Immernoch staunend hinterließ die Streamerin einen Kommentar und spulte zurück zu ihrer Lieblingsstelle. Wiederholt sagte sie "POG" und reagierte auf den Rest der Animation.

Maya sah sich noch weitere Animationen an und wechselte dann zu Minecraft. Sie spielte auf ein paar Servern und die Zeit verging schnell.

Es war ein ruhiger Stream, obwohl überdurchschnittlich viele Zuschauer da waren. Die Streamerin bekam viele Donations und Subs, da so viele neue dazu kamen.

Lag wohl daran, dass sie gestern den Weltrekord gebrochen hatte. Bei dem Gedanken musste Maya wieder lächeln.

Auch wenn er bestimmt schnell wieder gebrochen werden würde war die 16-Jährige unglaublich stolz. Immerhin machte Dream keine Speedruns mehr, also war er schonmal aus dem Weg...

Nach 4 Stunden beendete Maya den Stream. Sie verabschiedete sich mit einem Winken von ihren Zuschauern.

Sie entschied sich, etwas zu essen und schlurfte in die Küche. Unten traf sie auf ihren Bruder, Marc. Er war 3 Jahre älter als sie und die zwei standen sich recht nahe.

Die beiden hatten schon viel zusammen durchgemacht. Er unterstützte sie bei allem und half ihr oft beim Videos schneiden.

Die zwei Geschwister unterhielten sich über ihren ersten Schultag beziehungsweise über seinen ersten Studientag und aßen zusammen. Danach verschwand Maya wieder im Zimmer und verbrachte ein wenig Zeit an ihrem Handy.

Am späteren Abend aß sie mit ihrer Familie zusammen. Auch, wenn sie manchmal genervt waren von dem Rumschreien, unterstützten ihre Eltern ihre Tochter auch.

Ausnahmsweise schlang sie ihr Essen mal nicht runter. Oft streamte sie noch nach dem Essen, doch da sie noch keine Hausaufgaben aufbekamen, hatte sie am Nachmittag Zeit.

Als Maya ihre Nudeln aufgegessen hatte, räumte sie das Geschirr zusammen und stellte es in die Spüle. Nach einem Gute Nacht Kuss von ihren Eltern, den sie nie unterlassen konnten, huschte sie nach oben.

Sie zog sich ihren Schlafanzug an und ging ihre Zähne putzen. Unter ihre Decke gekuschelt entdeckte das Mädchen stolz, dass sie sich den 1. Platz nachwievor gesichert hatte.

Sie entschied sich, früh schlafen zu gehen, da ihr Schlafrythmus im Laufe des Schuljahres sowieso wieder zurückbleiben würde. Das Klichee musste berücksichtigt werden.

Also legte sie ihr Handy auf den Nachttisch, nachdem sie noch einmal gecheckt hatte, ob ihr Wecker an war. Sie drehte sich auf die Seite und entspannte ihren Körper.

Und wie am vorigen Tag, der schrecklich anstrengende Ton des Weckers am nächsten Morgen. Maya gab ein Murren von sich und drückte ihn weg.

Anders als sonst fielen ihre Augen aber nicht direkt wieder zu. Halb wach, mit ein bisschen Müdigkeit in den Augen, starrte sie die Decke an.

Ihr Zimmer war dunkel, bis auf ein paar Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch die Jalousien gebahnt hatten. Erneut klingelte der Wecker. Maya schaltete ihn diesmal aus und setzte sich auf.

Sie schlurfte zu ihrem Schrank, kramte sich ihr leuchtend grünes Dream-Merch T-Shirt aus dem Chaos. Mit den Jeans von gestern angezogen, kämmte sie sich einmal schnell durchs Haar.

Mit ihrem Handy in der Hand und ihrem Rucksack auf dem Rücken trottete die Schülerin die Treppen hinunter zum Erdgeschoss.

Unten saß ihre Mutter am Tisch und schlürfte ihren Kaffee. Maya erhaschte bei einem kurzen Blick eine Tasse Kaffee auf ihrem Platz stehen.

"Oh yay!", Freute sie sich. Von hinten gab sie ihrer Mutter eine schnelle Umarmung. Diese drehte den Kopf und lächelte sie an.
"Dankeeeee", lächelte Maya.

Nachdem sie ihren Rucksack über den Stuhl an ihrem Platz gehangen hatte, holte sie sich aus dem Schrank Pop-Tarts, die bei keinem Frühstück von ihr fehlen durften.

Sie packte die getoasteten in eine Tupper und stopfte diese in ihren Rucksack. Dann füllte sie sich Kaffee in einen To-Go-Becher und verabschiedete sich von ihrer Mutter.

Im Flur, ihre Schuhe anziehend, traf sie auf ihren Bruder.
"Auch Mal aufgestanden", begrüßte die Teenagerin ihn. Der verschlafene 19-Jährige antwortete nur mit einem genervten, müden Blick.

Maya kicherte kurz. Sie schmiss sich ihren Hoodie sowie de Rucksack über die Schulter und verließ das Haus. Endlich mal wacher als sonst...

Safe In Your Arms [DreamXOC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt