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Krieg der Rentier/21

⭐️Kurzgeschichte Daryl und Matt⭐️
(By Bella09090909)

Matt kam vor Daryls Villa an, er stoppte sein Motorrad und nahm den Helm ab. Irritiert wandte er den Kopf und begutachtete die auffällige und nervtötend blinkende Beleuchtung am Haus von Daryls Nachbarn. Dann zuckte er mit den Schultern und betrat die Villa.  

„Daryl?“, rief Matt und bekam sofort den Gegenruf aus dem Wohnzimmer. „Hier, Matt!“, antwortete Daryl und Matt hörte bereits an Daryls Stimmlage, dass dieser ziemlich genervt war.  

„Nicht so happy du Grinch!“, lachte Matt und ging zu seinem Bruder. Daryl warf ihm einen angefressenen Blick zu. „Ich habe grundsätzlich nichts gegen Weihnachten!“, fuhr er ihn an. Matt hob grinsend die Hände und ließ sich neben seinen Bruder fallen.  

Da bemerkte er, dass die ihm bereits draußen aufgefallene Weihnachtsdeko direkt ins Wohnzimmer hineinschien. „Wow, du kannst dir den Strom für deine Lampen sparen, hier ist es ja wie auf dem Timesquare.“, bemerkte er und Daryl kniff die Augen zusammen. 
„Ach, wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen du Schlauberger!“, gab Daryl zurück, Matt verdrehte die Augen.  

„Hast du deswegen so herausragend gute Laune?“, hackte er nach, während Daryl an seinem Whiskey nippte. „Dieser blöde Penner! Er ist angepisst, weil ich seine Nichte gevögelt habe und deswegen geht er mir mit dieser verkackten Deko auf den Sack! Das Geblinke ist noch nicht einmal das Schlimmste!“, fluchte Daryl. Er warf einen Blick auf die Uhr und nickte düster. „Noch dreißig Sekunden, dann weißt du was ich meine.“, fügte er hinzu und Matt legte fragend den Kopf schief.  

Dreißig Sekunden später verstand er. Matt fing an zu lachen und fiel deswegen beinahe von der Couch. „Das ist doch nicht dein Ernst!“, rief er und wischte sich Lachtränen aus den Augenwinkeln. „Doch und wie das mein Ernst ist! Jede verschissene Stunde spielt er einen anderen Song! Last Christmas, Jingle Bell oder Santa Claus is coming to town in Endlosschleife!”, schimpfte Daryl vor sich hin. Matt verkniff sich so gut es ging den nächsten Lachanfall, als eine blecherne Robotorstimme rief: Merry Christmas Sucker! 

Daryl kippte den Rest des Whiskeys in einem Zug hinunter und stand auf. „Ich glaube ich sollte mal wieder einige Schießübungen machen.“, grummelte Daryl. Matt stand ebenfalls auf, er hatte ein fettes Grinsen im Gesicht. „Warte mal, ich glaube ich habe eine bessere Idee.“, meinte Matt lachend.  

„Das ist definitiv besser.“, flüsterte Daryl und warf seinem Bruder ein kurzes Grinsen zu. Nebeneinander verließen die Zwillinge im Schutz der Dunkelheit das Grundstück von Daryls Nachbarn. „Wenn er das sieht werden ihm die Augen rausfallen!“, gab Matt zurück. „Nicht nur ihm.“, feixte Daryl und warf einen gehässigen Blick über die Schulter.  

Die Brüder kehrten in Daryls Villa zurück, sie nahmen sich jeder eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und gingen tiefenentspannt auf Daryls Terrasse.  

„Bist du bereit?“, fragte Matt und zog einen Sender aus der Hosentasche. „Für unsere Rache á la Ortega? Sowas von! Leg los!“, gab Daryl zurück. Die Blicke der Beiden richteten sich auf das schlafende Haus von Daryls Nachbarn. Matt betätigte den Sender und die Lichter der Dekorationen gingen sofort an.  

Das schallende Gelächter von Daryl und Matt hallte über das Grundstück, sie kriegten sich beinahe nicht mehr ein.  

Zuvor hatte Daryls verhasster Nachbar eine kitschige Komposition bestehend aus acht Rentieren, einer Kutsche, einem Weihnachtsmann und gefühlt dreitausend leuchtender Zuckerstangen auf dem Dach gehabt.  

Die Figuren waren zwar alle noch da… allerdings hatten Daryl und Matt die Anordnung dezent verändert.  

Die obszöne Darstellung eines mit Rentieren kopulierenden Weihnachtsmannes würde niemand in dieser doch sehr gehobenen Gegend so schnell vergessen. Und gar nicht erst davon zu reden, wie kreativ die rot-weißen Zuckerstangen durch die Brüder eingesetzt worden waren.  

„Gib her, ich will die nächste Runde starten!“, verlangte Daryl und Matt reichte ihm die Fernbedienung. Das hämische Grinsen auf Daryls Gesicht wurde noch breiter, als er den nächsten Knopf drückte.  

Die Lautsprecher, die zuvor nur in die Richtung von Daryls Villa gerichtet waren, hatten nicht nur ihren Platz gewechselt, die Zwillinge hatten sie auch etwas lauter gemacht. Außerdem schallten nicht mehr klassische Weihnachtslieder heraus, stattdessen ertönten die anstößigsten Rap-Songs aller Zeiten durch die gesamte Nachbarschaft.  

Hunde begannen zu heulen und in allen für die Brüder sichtbaren Häusern gingen augenblicklich die Lichter an.  

Auch Daryls streitsüchtiger Nachbar war offensichtlich aus dem Schlaf gerissen worden, wenn Daryl sich die aufflackernden Lampen so ansah. „Ups, anscheinend haben wir damit einige Menschen aufgeweckt!“, lachte Matt. „Wir? Wenn ich mich nicht täusche ist diese furchtbare, wirklich FURCHTBARE Darstellung anstößiger sexueller Handlungen auf dem Dach von Mister Harper. Und dazu auch noch diese grauenvolle Musik, also wirklich!“, gab Daryl feixend zurück. 
Wie auf Kommando rannte gegenüber von ihnen Mister Harper in seinen Garten und starrte fassungslos nach oben. Daryl und Matt konnten hören, wie er seiner Frau etwas entgegenschrie und einige Minuten später verstummte zumindest die Musik. 

Die anrüchige Weihnachtsdeko dagegen leuchtete munter weiter, um diese auszustellen wäre Mister Harper nicht nur gezwungen auf sein Dach klettern, er müsste dann auch zunächst den Code für die Sicherung knacken, die Daryl und Matt eingebaut hatten.  

„Ob er draufkommt, dass der Code Ortegas sind die Geilsten ist?“, grinste Daryl zufrieden. „Meinst du, er weiß schon das wir…“, gab Matt zurück, da schallte ein wütender Aufschrei zu ihnen hinüber. „Das werden Sie mir büßen, Ortega!“, brüllte Mister Harper wutentbrannt.  
Z

ufrieden nippte Daryl an dem Bier. „Ich glaube schon Matt.“, antwortete er seinem Bruder.