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Zwei Tage später sitze ich mit Harry im Auto Richtung Norden. Ich habe keine Worte dafür, wie unfassbar nervös ich bin, aber ich konnte ihm den Wunsch nicht abschlagen, ihn nach Hause zu begleiten. Ich wollte auch garnicht. Abgesehen davon, dass ich natürlich wahnsinnig geschmeichelt bin, dass er mich seiner Familie vorzustellen möchte, sind es auch die letzten gemeinsamen Stunden vor 10 langen Tagen, die wir getrennt sein werden. Am frühen Morgen des 23., also in 2 Tagen, bricht seine ganze Familie auf in den Skiurlaub und nimmt mir den süßen Lockenkopf weg, mit dem ich die letzten Wochen jede freie Minute verbracht habe... und sich dabei ganz klammheimlich in meine Herz geschlichen hat.

Ich hab noch immer keine Ahnung, wie ich das meiner Familie beibringen soll, wenn ich ehrlich bin. Nicht, dass ich denke, dass mich jemand dafür verurteilen würde, dass ich mit einem Mann zusammen bin, aber... ich hab trotzdem so Angst, es ihnen zu sagen.

Um mich etwas von meiner Aufregung abzulenken, hab ich mich freiwillig gemeldet, zu fahren. Außerdem kann ich so von Harry aus direkt weiter zu meiner Familie fahren, denn auch ich fahre über Weihnachten natürlich nach Hause. "Auch wenn das Navi was anderes sagt, fahr die nächste erst runter." Ich nicke gedankenverloren und versuche mir meine zittrigen Hände nicht anmerken zu lassen. "Hey, Sunshine... du musst nicht nervös sein, mein Familie wird dich lieben, hörst du?" Mir hätte klar sein müssen, dass er sich nichts vormachen lässt. Manchmal denke ich, Harry hat einen siebten Sinn für sowas.

"Ich hoffe es..." murmle ich, als ich den Blinker setze um die Autobahn zu verlassen. "Man kann dich nur lieben." flüstert er und legt mir die Hand aufs Knie. Nur wenige Kilometer später halte ich vor einem kleine, niedlichen Einfamilienhaus. Es ist liebevoll, aber nicht überladen geschmückt und wirkt wahnsinnig einladend.

"Okay, komm mal her." Harry hält kurz vor der Tür noch einmal an und zieht mich an seine Brust. "Du hast mir auf den 10 Metern vom Auto bis hier hin fast die Hand zerquetscht, Babe." schmunzelt er. "Du musst wirklich keine Angst haben, meine Familie ist vielleicht manchmal etwas bescheuert, aber wirklich lieb. Niemand wird dich auffressen und ich bin die ganze Zeit bei dir, okay?" Liebevoll streichelt er mir über den Kopf und drückt mich noch etwas fester an sich. "...ich kann auch gar nicht anders, ich kriege nämlich Entzugserscheinungen, wenn ich länger als 5 Minuten von dir getrennt bin." fügt er dann flüsternd hinzu und fährt meinen Hals mit seiner Zunge hinauf. "Ha-Hazza, lass das!" stammle ich. "Mach mich jetzt nicht heiß, ich soll in 5 Minuten deine Familie kennenlernen, Mensch!" Er kichert mir nur leise ins Ohr und sieht mich dann an. "Aber ich kann die Finger nicht von dir lassen..." schmollt er.

Da gebe ich ihm Recht. Ich merke in den letzten Tagen vermehrt, wie schwer es ihm mittlerweile fällt, sich zurückzuhalten. In der Regel schlafen wir nur in Unterhose und wenn er sich morgens nach dem Aufwachen an mich kuschelt... naja, man kann unter so wenig Stoff nun mal nicht viel verstecken. Er versucht es zwar trotzdem, aber sagen wir so: bei seiner offensichtlichen Größe ist es unmöglich, dass ich davon nichts mitbekomme.

"Tief durchatmen." sagt er bevor er den Schlüssel im Schloss umdreht und nimmt direkt wieder meine Hand, als er in den Flur tritt. "Da seid Ihr ja schon!" höre ich eine warme, weibliche Stimme aus dem Raum kommen, den ich für die Küche halte. Harry zieht mich in eben diese und wird mir dann von seiner Mutter kurz entrissen, die ihn in eine lange, feste Umarmung zieht. "Hallo, mein Spatz! Wie schön, ich hab dich so vermisst." sagt sie und streichelt ihm liebevoll über den Rücken.

Süß... er macht das auch immer, wenn er jemanden umarmt.

"Mama, darf ich dir Louis vorstellen?" Er dreht sich zu mir und zieht mit an der Hand ein Stück näher. "Wie schön, dich kennenzulernen, ich bin Anne." sagt sie und umarmt mich ebenfalls zur Begrüßung. "Freut mich auch, endlich die Frau kennen zu lernen, von der Harry immer schwärmt." Er legt seine Arme um mich und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. "Die einzige Frau, die jemals einen Platz in meinem Herzen bekommen hat." grinst er. Ein leises, trauriges "Ey..." lässt uns herumfahren. "Okay, eine andere gibt's vielleicht doch noch." schmunzelt er dann und schließt die eben hereingekommene, ihm verdammt ähnlich sehende Frau in seine Arme. "Hab dich vermisst, du Idiot." murmelt sie in seine Halsbeuge. "Ich dich auch, Gems."

Sahnehäubchen ✧*。|| L.S. [christmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt