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Nachdem wir eine ganze Weile am Fenster gestanden hatten, haben wir uns noch einmal zusammen ins Bett gekuschelt und sind erst wieder aufgestanden, als wir Geräusche auf dem Flur gehört haben. Da wir beide ziemlich Hunger haben, steigen wir in bequeme Klamotten und schauen, ob wir Anne irgendwie helfen können.

"Guten Morgen Ihr beiden, habt Ihr gut geschlafen?" fragt sie strahlend, als wir die Küche betreten. "Sehr gut, danke!" erwidere ich und kuschle mich an Harrys Brust, der mich mit einem Arm an sich zieht. Er haucht mir einen Kuss auf die Schläfe und ich muss leise kichern, als er mir zeitgleich sanft in den Po kneift. 

Auch das ist eine der Sachen, die mit Harry zwar neu und anders, aber deshalb keineswegs negativ sind. Ich bin bei ihm gerne kleiner und vermeintlich 'schwächer'. Sonst hatte ich immer das bescheuerte Bedürfnis, klischeemäßig männlich und stark zu wirken - gerade wegen meiner durchschnittlich eher kleinen Körpergröße -, aber in seiner Anwesenheit genieße ich es richtig, mich beschützt und sicher zu fühlen. Einfach auch mal Schwäche zu zeigen, mich an seine Schulter zu lehnen und in seinen starken Armen einzuschlafen.  

 "Wow, Ihr könnt beide noch stehen, hätte ich nicht gedacht." Gemma betritt den Raum und grinst breit. "Wie bitte?" fragt Harry, versucht dabei ernst zu bleiben. "Wenn ich schon um 6 Uhr morgens von meinem bumsenden Bruder geweckt werde, dann darf ich ja wohl überrascht sein, dass keiner von beiden aussieht, als könnte er nicht mehr laufen." Robin, der neben seiner Frau steht, verkneift sich das Lachen, während seine Mutter ein empörtes "Gemma!" von sich gibt. "Was denn?" Sie sieht ihre Mutter an, als wäre es total normal, vor dem Frühstück darüber zu reden, wenn denn heute schon Sex hatte.

"Es ist wirklich lieb, dass du dich um unser leibliches Wohl sorgst, aber es geht uns beiden gut, danke der Nachfrage." sagt mein Freund dann höflich, währende Anne sich nur an die Brust ihres Mannes fallen lässt und "...nur ein normaler Morgen in diesem Haus, ist das zu viel verlangt?" murmelt. "Ja ist es, aber immerhin wird es so nie langweilig, mein Schatz." Robin gibt ihr einen Kuss auf den Kopf und drückt sie kurz an seine Brust, bevor er den Brötchenkorb ergreift und uns zum Esstisch bittet.

Bevor wir den anderen folgen hält Harry mich noch einmal an der Hand fest. "Bei dir ist doch auch alles gut...? Oder hast du starke Schmerzen?" flüstert er und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Ich lächle ihn an und sage "Es fühlt sich noch etwas... ungewohnt an, aber Schmerz würde ich das nicht nennen." Die Sorgenfalte auf seiner Stirn verschwindet und er gibt mir einen sanftes Kuss auf meine, bevor er mir die Hand auf den Rücken legt und "Dann ist gut." flüstert während er mich ins Esszimmer schiebt.

"Also, steht der Plan für heute noch? Schlittschuhlaufen? Oder hat jemand den Punsch nicht so gut vertragen und will heute nur liegen?" fragt Robin, als ich bereits pappsatt meinen vollen Bauch halte. Harry hingegen fällt gerade über die dritte Riesenportion Pfannkuchen mit Sirup her. Aber er hat ja heute auch schon eine Menge körperliche Arbeit verrichtet, da darf man so hungrig sein...

"Klar, wir sind dabei, oder Sunshine?" Er dreht sich zu mir und sieht mich begeistert an. Ich nicke sofort und stimme ihm zu. "Das Wetter spielt ja auch mit, es ist zwar arschkalt draußen, aber total angenehme, klare Luft durch die Sonne." sagt Robin begeistert und setzt seinen Kaffee an. "Wann wolltest du denn zu deinen Eltern fahren, Liebes?" fragt dann Harrys Mutter und sieht mich lächelnd an. "Bitte denk nicht, wir wollen dich loswerden! Du darfst auch gerne noch eine Nacht bleiben und morgen früh in Ruhe heim fahren, wenn du magst. Zieh die Tür einfach ran, sie verriegelt automatisch." Etwas überrumpelt blinzle ich sie an.

Wow, sie- 

Die Familie kennt mich nicht mal 24h und schon vertraut sie mir ihr komplettes Haus an? 

"Uhm... danke, das ist wirklich großzügig! Ich... bin ehrlich, ich weiß noch gar nicht wann ich rüber fahre, meine Mum meinte, ich kann kommen, wann ich mag. Ich würde das Harry überlassen... wann er mich freigeben mag." grinse ich, weshalb er sich zu mir dreht. "Am liebsten gar nicht." sagt er mit vollem Mund, zieht dann eine Fluppe und streichelt mir durchs Gesicht. Als er aufgekaut hat, beugt er sich zu mir rüber und flüstert "Ich fänd' es schon schön, noch eine Nacht in deinen Armen schlafen zu dürfen, aber wenn dir das morgen früh zu stressig ist, dann ist es auch okay, wenn du heute Abend schon fährst." Ich gebe ihm ein Küsschen und erwidere "Quatsch, natürlich bleibe ich noch eine Nacht. Wenn ich die Chance habe, nochmal mit dir einzuschlafen, lasse ich mir das sicher nicht entgehen. Auch wenn ich dafür in aller Herrgottsfrühe aufstehen muss."

Sahnehäubchen ✧*。|| L.S. [christmas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt