23~ it felt like heaven to flirt with hell

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Durch leise Stimmen in meiner Nähe werde ich langsam wach und öffne meine Augen. Hastig setze ich mich auf. Wo zur Hölle bin ich hier? "Noa?", fragt eine mir bekannte Stimme. Alex. Schnell hebe ich meine Kopf und sehe meine Bruder und seinen Mitbewohner gegenüber meines Bettes stehen. Irgendwie sieht das Ganze hier ziemlich nach Krankenhaus aus. Aber warum? Ich kann mich absolut nicht daran erinnern was passiert ist. "Weißt du wo du bist?", fragt mich Phil und mustert mich genauso besorgt wie Alex. In meinem Kopf befindet sich nur ein einziges Fragezeichen. "Ja anscheinend in 'nem Krankenhaus.", meine ich genervt und lasse meinen Blick weiter durch den Raum gleiten, "Warum bin ich hier?" Es macht mich äußerst nervös nichts von den letzten Stunden zu wissen. Es könnte sonst was passiert sein. Das letzte an was ich mich erinnere ist, dass Alex und ich bei der Polizei waren. Weil ich jemanden verletzt habe, wenn mich nicht alles täuscht. Aber sicher bin ich mir dabei auch nicht. "Kannst du dich nicht mehr erinnern?" Die beiden tauschen Blicke aus. Ich rolle nur mit den Augen. "Sonst würde ich nicht fragen" Mein fragender Blick durchbohrt beide. Jede Sekunde weiter in dieser Unwissenheit macht mich nahezu verrückt. "Du bist wegen einer Überdosis Schlaftabletten hier. Außerdem warst du noch ungefähr einen Tag lang im künstlichen Koma. Es ist ein verdammtes Glück, dass du überhaupt lebst", informiert Alex mich über den vermeintlichen Grund für meinen Aufenthalt hier. Wortlos schaue ich ihn an. Schlaftabletten? Kleine Erinnerungsfetzen kommen zurück in meine Erinnerungen. Ich habe welche aus eines Schrank genommen. Warum, wann oder wo weiß ich aber nicht.

"Noa?", Phil atmet tief durch, "Wolltest du dich umbringen?"
"Ich weiß es nicht mehr, ich hab keine Ahnung", antworte ich kleinlaut. "Noa, ich kann das verstehen, wirklich. Auf einmal verändert sich alles und dieser Tag war vielleicht nicht der Beste, aber das ist doch kein Grund gleich aufzugeben", übernimmt nun Alex das Wort. "Ich hab zwar absolut keine Ahnung, was ich in dieser Nacht passiert ist, aber ich wollte mich nicht umbringen. Ja, ich habe ein Problem mit meiner momentanen Lebenssituation und es ist auch ganz toll, dass du das einsieht, aber das hilft mir auch nicht weiter. Heißt aber auch nicht gleich, dass ich mich umbringen will. Mein Gott, seh ich so aus als würde ich wissen, wie viele man von irgendwelchen Schlaftabletten nehmen muss?", meine Stimme wird immer lauter. "Schlimm genug, dass du sie überhaupt genommen hast", murmelt Alex. "Ich wollte mich ganz sicher nicht damit um die Ecke bringen, kapier es doch!", schreie ich schon fast. "Noa, beruhig dich. Die letzten Tage waren auch nicht gerade unanstrengend für deinen Körper", mischt sich Phil nun ein. "Dann geht doch einfach", mit verschränkt Armen drehe ich von den beiden weg. "Noa, rede mit uns. Wir wollen dir helfen", Alex' Hand kommt meiner immer näher. Schnell ziehe ich sie weg. Er soll sich bloß nichts einbilden. "Geht einfach", zische ich. "Aber-"
"Raus! Wie oft noch?"

Sich geschlagen gebend verlässt zumindest Alex den Raum. "Du auch!", funkele ich Phil an. "Ich muss noch kurz was eintragen", redet er sich raus. "Und was?", will ich wissen. Es kann ja nicht so wichtig sein. "Dass du vielleicht mal mit einem Psychologen reden könntest."
"Nein", mehr sage ich nicht dazu. Es kommt nicht in Frage, dass hier irgendjemand reinspaziert kommt und mich fragt wie es mir geht. "Ich verzichte freiwillig", füge ich meiner Antwort noch hinzu. "Noa, das hast nicht du zu entscheiden", erwidert Phil. "Bringt euch aber nichts, wenn ich nicht will. Und jetzt würde ich dich höchst freundlich darum bitten dieses Zimmer zu verlassen, vielen Dank", meiner ironischer Unterton ist nicht zu überhören. Ich hatte es ja schon geahnt. Schlimmer geht immer.
Mit verschränkten Armen lasse ich mich zurück in das Kissen fallen und starre geradeaus. Seh ich wirklich so aus, als würde ich mich selbst umbringen wollen? Ganz bestimmt nicht. Und würde Alex mich kennen wüsste er das auch. Aber das tut er eben nicht und das will er ja auch nicht begreifen. Taucht plötzlich in meinem leben auf, denkt er muss hier den Retter spielen und mich aus meinem funktionierenden Leben befreien. Der hat sie doch nicht mehr alle. Wenn ich jetzt noch zu so nem blöden Psycho doc geschickt werde, dann drehe ich vollkommen durch.

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<3

even the devil was once an angel [ASDS] Where stories live. Discover now