Songempfehlung
this is how you fall in love - Jeremy Zucker, Chelsea Cutler
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Eine atemberaubend klare Nacht erstreckte sich über die Weiten von Stowe. Die Straßen waren bis auf den dichten Schnee, der nicht einmal mehr die Gerade der Straße erahnen ließ, wie leergefegt. Das war Vermont wie ich es als Kind immer gefühlt und geliebt hatte.
Seit ich von zu Hause aufgebrochen war, war ich keiner Menschenseele begegnet. Wer verirrte sich aber auch an Heiligabend nach draußen? Und dann auch noch bei diesen Temperaturen. Prompt erfasste mich eine kräftige, eisige Böe, die mir bis unter die Haut ging. Ich fröstelte.
Nein, so wie es aussah hatte in dieser Kleinstadt schon seit Stunden niemand mehr die wohlige Wärme des Kamins hinter sich gelassen. Aus den Fenstern drang warmes Weiß zu mir in die Kälte, hauchte dem pfeifenden Schneetreiben einen ganz besonderen Charme ein.
Weit und breite sah ich weder Fuß- noch Reifenspuren. Ich war gänzlich alleine und außer dem plötzlich ungeheuer lauten Knirschen des Schnees unter meinen Boots war nichts zu vernehmen.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal auf diese intime Art und Weise mit meinen Gedanken alleine gewesen war. Seit ich das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich in meinem Heimatort augenscheinlich rein gar nichts verändert. Früher hatte mir diese Ruhe immer gefallen. Sie hatte mich beruhigt, doch je älter ich geworden war, desto weniger wusste ich eben diese zu schätzen. Oh, wie sehr ich es gehasst hatte, als Jugendliche so sehr eingeschränkt zu sein. Es war unerträglich gewesen. Und auch heute wirkte diese Magie auf mich viel eher erdrückend, als befreiend. Das hingegen hatte gänzlich andere Gründe. Ebenso wie die Tatsache, dass ich trotz der lediglich sechsstündigen Fahrt von New York hierher nie zurückgekommen war.
Mit abrupt aufkeimender Wut kickte ich gegen einen aufgehäuften Schneeberg, ehe ich mich besann, einen Moment die Augen schloss und tief durchatmete. Meinen Augen brannten, doch schüttelte ich entschieden den Kopf. Oh nein, ich würde mir nicht auch noch dieses Weihnachtsfest, das erste, welches ich seit langem zu Hause mit meiner Familie verbringen konnte, vermiesen lassen – auch wenn er eben das unlängst auch so schon geschafft hatte.
Wieso hatte meine Mum aber auch vergessen müssen, Dads Lieblingsbier zu kaufen? Und wieso war er nicht gegangen, um es sich noch bei der Tankstelle zu besorgen, was um diese Uhrzeit weit und breit der einzige Laden war, der überhaupt noch geöffnet hatte?
Gut, andererseits war es vielleicht nicht einmal das Schlechteste, dass ich mich durch das bunte Schneetreiben gen Ortsende durchkämpfen musste. Einen freien Kopf bekommen ... Möglicherweise schaffte ich das ja doch und sie hatte mir einen Gefallen getan.
Mein Vater redete nie über so etwas wie Gefühle und auch Justin war nie in einem unserer Gespräche Thema gewesen. Doch meine Mum hatte es bemerkt. Sie hatte mich schon immer wie ein Buch lesen können. Ihr konnte das Glänzen in meinen trüben Augen nicht entgangen sein. Das tat es nie.
Die auf dem Dach der Tankstelle angebrachten Neonschilder leuchteten schon von Weitem so hell, dass ich einen Moment lang blinzeln musste. In den Straßen gab es nur wenig Beleuchtung. In Stowe vertraute man einander. Nicht so wie in New York, wo Gewalt und Verbrechen an der Tagesordnung waren – selbst in den sichersten Gegenden.
Das laute Summen der Neonröhren wirkte beinahe ikonisch auf mich und stimmte mich nostalgisch. Ein Lächeln nagte trotz meiner düsteren Gedanken an Justin an meinen Mundwinkeln, als ich daran zurückdachte, wie ich mir mit meiner früheren besten Freundin in genau dieser Tankstelle immer Alkohol gekauft hatte – mit einem gefälschten Ausweis versteht sich. Auch heute noch hatte ich es allzu deutlich vor meinem inneren Auge, wie wir beide den ganzen Sommer Hausarrest gehabt hatten, als sie das mitbekommen hatten. Dennoch war das eine Erfahrung gewesen, die ich nicht hätte missen wollen, selbst wenn mir das damals sowas von unfair vorgekommen war.
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Gas Stop (Short Story) #NewAdultRomance [abgeschlossen]
RomanceFür Allie ist Weihnachten eigentlich die schönste Zeit im Jahr. Doch nachdem sie sich gerade erst von ihrem Freund getrennt hat, hat sie überhaupt keinen Sinn für all die Fröhlichkeit und besinnlichen Stunden, auf die sie sich bei ihrer Rückkehr in...