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Erzähler :

Eine halbe Stunde verging, Granit und seine Mutter saßen Immernoch still schweigend in der Küche.

Beide wussten weder was sie zu sagen haben könnten, noch sich gegenseitig ins Gesicht zu schauen.

Wie Granit schon erwähnte, hatte ihn die Realität vor der er nicht hätte ewig lange weg rennen können eingeholt.

Sein Schamgefühl war zu groß, sein ganzer Körper fühlte sich davon eingeengt,er fühlte den kalten Schauer seinen Rücken hinunterfahren, Gäbsehaut bildete sich. Nie hatte er seiner Mutter etwas verschwiegen außer einen Teil der letzten sechs Jahre seines Lebens. Beziehungsweise sein Leben. Denn es war von diesen Dingen abhängig.

Schon war es 06:00 Uhr morgens. Nach normalen Zeitplan müsste Granit in einer halben Stunde aufwachen und sich fertig für die Schule machen.

Beide blickten kurz zur Uhr und senkten erneut ihren Blick.

Granit wollte erst garnicht erfahren was seine Mutter dazu sagen würde, doch dies war ihm lieber als sie nur schweigen zu sehen, er wollte wissen wie er mit seiner Mutter in Zukunft noch reden könne.
Denn ignorieren und anschweigen war die schlimmste Lösung.

Ob er überhaupt mit ihr reden würde?

Ob ein Gespräch zwischen beiden noch stattfinden würde?

Ob sie versuchen würde mit ihm zusammen eine Lösung zu finden?

Oder wollte sie ihn genauso wie Albion abstempeln?

Würde sie es seinem Vater erzählen?

Sollte sie es seinem Vater erzählen?

Stünde die Gesundheit von seinem Vater im Zweifelsfall auf dem Spiel?

Würde alles noch schlimmer enden als es sowieso schon gekommen war und das alles nur, obwohl Granit seiner Familie ein viel besseres Leben bieten wollte ?

Ob Albion von diesem Gespräch erfahren würde?

Wie würden Ghassan und Ali reagieren, oder würden sie überhaupt etwas erfahren, sie waren seine Brüder sie müssten es wissen.Oder?

Viele solcher Fragen schwirrten durch Granits Kopf.
Alle unbeantwortet.

Er hasste es keine Lösung zu haben obwohl er immer für eine strebte.

Granit wollte eine Antwort, doch fürchtete sich vor einer. All die unbeantwortet Fragen machten ihn verrückt.

Er dachte daran die Regel „Ein Dealer zieht niemals sein Zeug" zu brechen.
In diesem Moment musste er alles vergessen.
Ein Rausch würde gut. Ganz sicher sogar. Aber ihm waren die Folgen bekannt. Spielte das gerade aber eine Rolle?

Er wollte alles vergessen, seiner Meinung nach sollte er sogar alles vergessen.

Seine Gedanken,die ihn fertig machten wurden für einen kleinen Moment unterbrochen, seine Mutter hatte sich endlich aufgegriffen und wollte ihn auch etwas fragen:

Frau Musa:
»W-was jetzt ?, I-ich meine, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, G-Granit wie-«
*Seufzer*

Granit:
»S-stop,nein jetzt bin ich dran, Nonë ich weiß es nicht, wirst du mich auch so ignorieren wie Albion es getan hat, bin ich wirklich ein schrecklicher und egoistischer Mensch?

(Er brach komplett in Tränen aus und schluchzte, sein Atem beschleunigte sich und er versuchte noch in menschlichen Umständen zu reden)

Ich wollte euch nur helfen, ich wollte niemanden umbringen.NEIN.
Die Lautstärke seiner Stimme wusste nicht ein Ende zu finden und wurde unkontrolliert immer höher.
Ich könnte nicht einmal einer Fliege etwas antun,ich wollte nicht und könnte nicht,Mama ich will nur ein schönes Leben für euch und für mich .

Seinen Tränen war kein Ende mehr zusetzen

Ich gehe jeden Tag in die Schule, nicht weil ich Spaß dran habe, sondern weil ich euch ein gutes Leben bieten möchte, verdammt ihr seid damals geflohen um uns etwas gutes zu geben jetzt bin ich dran.«

Aufmerksam hörte sie ihrem Sohn zu,
sie war wie auch vor wenigen Stunden sprachlos.
Sie konnte einfach nichts sagen.

Eigentlich hielt sie den Drogenkonsum und die Drogendealer für schlechte Faktoren und Menschen.

Sie hasste beides abgrundtief, sie verabscheulichte es, vielleicht war es sogar die Sache im Leben, die sie am meisten hasste.

Aber ihren Sohn liebte sie, sehr sogar
Sie könnte es nie ihn Worte fassen so unfassbar sehr.

Und jetzt war die Person, die sie mehr liebte als alles andere in Kombination mit der Sache in Bindung gesetzt worden, die sie mehr als alles andere hasste.

Zwei verschiedene Welten.
Miteinander, aber auch getrennt.

Trauer, Wut, Hass, Ekel, Katastrophe und Armut  Angesicht zu Angesicht mit Liebe, Freude, Lebenssinn, Zuneigung,Vorlieben und Leben in guten Umständen wie Reichtum .

War es die Qual der Wahl,oder eine wahllose Qual?

Es wäre so einfach eine Entscheidung zu treffen.
Doch die Entscheidung war bereits gefallen.
All diese grausamen Dinge waren zusammen mit all diesen perfekten Dingen.

Sie musste ihrem Sohn klarstellen worum es ging obwohl er es am besten von alles wusste, doch gleichzeitig wollte sie ihn nicht verletzten.

Verloren in einer Welt voller Gedanken und wie immer ohne eine Schlussfolgerung.
Zumindest bisher.

696 Wörter und ich glaube auch das beste Kapitel bisher.
Eigentlich gefällt mir die Story so langsam ,
aber ich weiß nicht ob es zu schnell ging,sprich,dass die Mutter es erfahren hat.
Wahrscheinlich werden noch 2-3 Kapitel über dieses Gespräch kommen weil schließlich wurde sie ja bisher nur aufgeklärt und ihr habt ein Blick in die Gedankenwelt der beiden bekommen,doch es fehlen die Antworten:von der Mutter ,von Granit darauf und der Familie
(BTW danke an Moonliiiight  ,die mir bei der Entscheidung geholfen hat,ob ich dieses Kapitel wirklich in der Perspektive vom Erzähler schreiben soll❤️)
Oder wird die Familie überhaupt etwas erfahren?

Kriminell |abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt