Der Wandschrank

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Jetzt geht es weiter, ich hoffe es gefällt euch.

Am nächsten Morgen trafen sich die Geschwister und überlegten, was sie so alles machen konnten. Plötzlich hatte Lucy eine brillante Idee:"Wir könnten uns doch mal das ganze Haus genau ansehen, der Professor hat uns doch nur das wichtigste gezeigt."Sie fanden alle, dass das eine gute Idee sei, weil man nicht nach draußen gehen konnte. Es regnete schon den ganzen Morgen und es lag ein dichter Nebel, der war so stark, dass man nicht eimal hinter dem Fenster die Berge noch die Wälder sehen konnte. Sie hörten den Professor aus dem Esszimmer rufen:"Kommt,Kinder das Frühstück ist ferig."Als sie am Tisch saßen, konnten sie ihre Augen nicht trauen. Es gab verschiedensten Suppen, Huhn, Kuchen,Torten und noch vieles mehr. Als sie fertig gefrühstückt hatten, trafen sie sich oben in einem Abseits gelegenen Zimmer. Es war ein langer Raum mit zwei Fenstern nach der einen und zwei nach der anderen Seite. Edmund fing an sich über das Wetter aufzuregen. "Hör auf zu maulen, Ed", schalt Susan. "Ich wette mit dir, in einer Stunde oder so wird es bestimmt aufhellen. Bis dahin sind wir hier sehr gut aufgehoben.  Es gibt eine Menge Bücher und ein Radio." Darauf meinte Peter das wir, dass machen sollten, was Lucy vorgeschlagen hatte. Und alle stimmten ihm zu und so begann das Abenteuer.  Das Haus steckte voller Überraschungen und schien kein Ende zu finden. Die ersten Türen, die sie öffneten, führten in unbewohnten Schlafzimmer und als wohl erzogene Kinder schlossen sie die Türen ohne einzutreten.  Doch bald kamen sie in ein Gemäldesaal, dort entdeckten sie sogar einen Anzahl Rüstungen, dahinter einen grün behangenen Raum. In einer Ecke stand eine Harfe, dann führten drei Stufen aufwärts, nun kam ein Vorraum mit einer Tür auf einen Balkon und danach eine ganze Zimmerflucht. Ein Zimmer führte in das andere, die Wände waren voller Bücher, die meisten Bücher waren sehr alt und einige noch dicker als das Messbuch in der Kirche. Gleich darauf schauten sie in ein vollständig leeres Zimmer.  Es war bloß ein mächtig großer Wandschrank darin mit einem Spiegel an der Tür, und auf dem Fenstersims lagen ein paar tote Schmeißfliegen. "Da ist nichts", erklärte Peter. Sie trotteten wieder hinaus. Nur Lucy blieb zurück.  Was steckt wohl in dem Schrank, dachte sie, und obgleich sie sicher glaubte, dass der Schrank verschlossen sei, öffnete sich die Tür zu ihrer Überraschung, ging die Schranktür sehr leicht auf und zwei Mottenkugeln rollten heraus. Als sie hineinschaute , sah sie verschiedene Mäntel hängen, hauptsächlich lange Pelze. Nichts mochte Lucy lieber als Pelze, ihren Geruch und das weiche Fell zwischen den Fingern. Sie kroch flugs zwischen den Pelzen hindurch und rieb sich ihr Gesicht dagegen. (Natürlich schnappte sie die Tür nicht ins Schloss, denn sie wusste genau, wie töricht es ist,sich in einem Kleiderschrank einzuschließen.) Bald kroch sie tiefer hinein und entdeckte dabei hinter der ersten Mantelreihe eine zweite. Es war beinahe ganz dunkel im Schrank und um nicht mit der Nase an die Hinterwand zu stoßen, hielt sie die Arme vor sich ausgestreckt.  Vorsicht wagte sie erst einen, dann zwei, ja sogar drei Schritte, sie erwartete jeden Augenblick mit ihren Fingerspitzen an die Wand zu tasten, aber die kam nicht und kam nicht. Das muss ein geradezu riesiger Schrank sein, dachte Lucy. Sie ging noch tiefer und schob die weiche Mantelfalten zur Seite um Platz zu schaffen. Da knirschte etwas unter ihren Füßen. Wohl noch mehr Mottenkugeln?, dachte sie und beugte sich nieder um sie aufzuheben.  Aber sie fasste nicht das harte, glatte Holz des Bodens, sie griff etwas Weiches, Pulvriges und ganz kaltes. Das ist doch recht sonderbar, überlegte sie und ging noch einige Schritte weiter. Nun fühlte sie gar keinen weichen Pelz mehr an dem Gesicht und Händen, sondern etwas hartes, raues uns stacheliges. Was ist denn das? Sind das nicht Baumzweige? Da sah sie ein Licht vor sich. Die Rückwand des Schrankes sollte doch nur wenige Zentimeter von ihr entfernt sein und war weiß Gott wo! Etwas Kaltes und Weiches rieselte auf sie nieder und gleich darauf stand sie mitten in einem Wald in stockdunkler Nacht. Unter ihren Füßen lag Schnee und aus der Luft sanken Schneeflocken herab. Lucy erschrack und fürchtete sich, war aber zugleich auch ein wenig neugierig. Sie schaute zurück und konnte zwischen den dunklen Baumstämmen noch die offene Schranktür sehen, ja sogar ein Stück des unbewohnten Zimmers, aus dem sie gekommen war. Dort hinten schien es noch lichter Tag zu sein. Ich kann immer zurück, wenn etwas schief geht, dachte Lucy. Sie lief weiter-knirsch, knirsch-über den Schnee und durch den Wald auf das andere Licht zu. Es dauerte eine Zeit lang, dann erreichte sie das Licht. Es war eine Straßenlaterne! Sie blieb stehen und schaute sich um. Wieso brennt mitten im Wald eine Straßenlaterne?, fragte sie sich. Da hörte sie plötzlich trappelnde  Schritte und sah ein seltsames Wesen unter den Bäumen auf die Laterne zukommen. Es war nur ein wenig größer als Lucy und hielt über seinem Kopf einen weiß beschneiten Schirm.  Von der Mitte aufwärts hatte es die Gestalt eines Mannes, doch nach unten zu hatte es Ziegenbeine-das Fell daran war glänzend schwarz-und richtige Ziegenhufe statt der Füße. Es hatte auch einen Schwanz, den Lucy aber nicht gleich bemerkte, weil es ihn über den Arm, der den Regenschirm trug, geschlungen hatte, um ihn nicht durch den Schnee zu schleifen. Es hatte einen roten Wollschal um den Hals und seine Haut war auch rötlich.  Sie sah ein fremdartiges, doch nettes Gesicht mit einem kurzen Spitzbart und lockigem Haar. Aus dem Haar ragten zwei Hörner, auf jeder Seite eins. Die eine Hand hielt-wie ich schon berichtete-einen Regenschirm, die andere sorgfältig verschnürte Pakete. Mit diesem Paketen mitten in der Schneelandschafft sah es genauso aus, als hätte es Weihnachtseinkäufe gemacht. Es war ein Faun! Und als er Lucy erblickte, erschrack er derart, dass er alles eine Pakete zu Boden kollern ließ."Um Himmelswillen", rief der Faun.

956 Wörter
So, dass wars schon wieder, bald wird der dritte Teil kommen.

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