Kapitel 3

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Lisa schreckte auf und wäre beinahe von der Couch gefallen. Himmel, sie war eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen der Couch berührt hatte. Wie lange sie schon geschlafen hatte, wusste sie nicht, aber das Handy klingelte erbarmungslos.

Sie wischte sich verschlafen durch das Gesicht und nahm es an sich.

"Ja?"

Verflixt, sie hörte sich immer noch müde und verschlafen an.

Am anderen Ende herrschte Stille.

"Hallo?", fragte sie noch einmal.

"Süße, du hörst dich nicht gut an. Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen."

Sie lächelte.

"Nicolas! Du hast mich nur geweckt. Keine Sorge. Mir geht es gut."

Sie versuchte aufzustehen, um sich etwas zu trinken zu holen, aber ihr Gehirn schien sich gerade den Augenblick ausgesucht zu haben, um eine Karussellfahrt zu unternehmen. Benommen blieb sie erst einmal sitzen. Da hatte sie wohl etwas zu lange geschlafen.

"Bist du sicher?"

Wieder lächelte sie.

"Natürlich, Nicolas. Mach dir um mich keine Sorgen. Du hast genug zu tun, als dir auch noch um mich Gedanken machen zu müssen."

Er seufzte.

"Das stimmt allerdings. Aber gerade im Moment herrscht Ruhe und da dachte ich, ich rufe dich an."

Sie schloss die Augen. Gerade in solchen Momenten vermisste sie ihn unheimlich. Trotz des ganzen Stresses dachte er noch an sie. Das machte alles andere wieder wett. Zumindest etwas.

"Wo bist du gerade?", fragte sie leise.

Er seufzte.

"Geh auf den Balkon, meine Süße. Aber ziehe dich warm an. Es ist kalt."

Sie nahm die Decke und wickelte sie um sich.

"Finde ich dich etwa auf den Balkon? Dann könntest du mich wärmen.", neckte sie ihn lachend.

"Nein, leider nicht. Aber schau mal zum Himmel!"

Es war wirklich empfindlich kalt und sie zog die Decke enger um sich. Sie hob den Blick und keuchte leise auf.

"Oh, Nicolas. Das ist wunderschön."

Der Himmel war klar und der Mond schien sehr nahe an der Erde zu sein. Sie Sterne schienen, als ob sie jemand poliert hätte. Nur eine kleine Wolke zog ihre Bahnen, aber sie störte das Bild nicht, sondern vervollständigte es eher. Es war im Moment so still und friedlich und einen Moment meinte sie, dass sie alles vergessen könnte, was ihr gerade Sorgen bereitete.

Tief holte sie Luft, aber es war so kalt, dass ihre Lunge schmerzte. Leise lachte sie.

"Was hast du gerade gemacht?", fragte er sie.

Lisa seufzte.

"Ich habe die kalte Luft tief eingeatmet.

Er lachte.

"Das habe ich vorhin auch getan. Ich bin mir aber sicher, dass es hier noch kälter ist. Und zwar so kalt, dass ich dich am liebsten zu mir holen würde, damit wir zusammen ins Bett gehen und uns gegenseitig wärmen."

Sie seufzte erneut.

"Das würde ich auch gerne. Noch noch ein paar Tage, Nicolas. Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich bei dir."

"Darauf freue ich mich. Und weißt du, auf was ich mich noch freue?"

Sie verneinte.

"Auf unsere gemeinsame Schlittenfahrt. Comet hat auch schon angedeutet, dass er sich darauf freut, wenn du wieder die Zügel in die Hand nimmst."

Santa liebt dich noch immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt