15. Und wieder grüßt der Liebhaber

41 4 0
                                    

Müde schloss ich die Haustüre auf, zog meine Schuhe aus, rief ein 'Ich bin wieder da!' und ließ mich in meinem Zimmer auf mein Bett fallen.

Schmerzvoll stöhnte ich.

Ich hatte vergessen meinen Rucksack in die Ecke zu pfeffern, also entledigte ich mich ihm und meiner Jacke noch schnell und vergrub dann wieder mein Kopf in das flauschige Kissen.

Heute haben Dyan und ich einen echten Lernmarathon hingelegt. Nachdem ich ihm zwei Stunden lang Mathe erklärt hatte, fand ich heraus, dass er auch in Physik noch viel Unterstützung brauchte.

Also legten wir nochmal eine Extrastunde drauf und ich verpasste natürlich meinen Bus.

Dyan bot mir daraufhin an, mich auf seinem Motorrad nach Hause zu fahren, wollte aber noch unbedingt zu Subways fahren und sich einen Burger holen. Und wie ich es nicht anders erwartet hatte, aß er ganz langsam und genüsslich seinen extra großen Burger und seine noch größere Portion Pommes mit den zwei Milchshakes.

Ich würde ja gerne wissen, wie er da bei so einer Figur bleibt.

Mit geschlossenen Augen lag ich also da und versuchte meinen von der Fahrt schmerzenden Hintern zu ignorieren.

Das war das erste Mal, dass ich auf einem Motorrad saß und Dyan ist nun wirklich nicht der Typ Fahrer, der sich an alle Verkehrsregeln hält.

Tja, ich war ja selbst schuld. Ich hätte ja auch einfach den Weg nach Hause laufen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen können. Nur bin ich in dem Moment leider nicht auf die Idee gekommen.

Wieder stöhnte ich.

Und dann hielt ich inne.

Wieso war es hier so still?

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach 18 Uhr war. Also müssten Mam und Lou daheim sein.

Verwundert setzte ich mich auf.

Seit meine Mutter ihren Freund von früher wieder getroffen hatte, trippelte sie immer fröhlich singend durch das ganze Haus. Es war schon fast unmöglich sie nicht zu hören!

Doch es war totenstill.

Kein singen und kein trippeln.

Misstrauisch stand ich auf und machte mich auf die Suche nach meinen zwei Mitbewohnerinnen.

"Mam? Lou? Seid ihr daheim?"

An der Tür meiner Schwester blieb ich schließlich stehen und klopfte leise an, bevor ich meinen Kopf in das Zimmer steckte.

Lou saß an ihrem Schreibtisch und schrieb etwas auf.

"Kann ich reinkommen?"

Kurz sah sie auf, nickte einmal und kritzelte weiter.

"Wie war denn dein Tag heute?"

Ich ließ mich schlapp auf ihren Sessel plumpsen und unterdrückte ein leises Gähnen.

"Es ist zur Zeit etwas stressig, da ich viel Stoff verpasst habe und muss deshalb auch noch Hausaufgaben machen. Mein Nachhilfelehrer will, dass ich die Übungen bis morgen gemacht habe."

Verstehend nickte ich und reckte mich.

"Sag mal, weißt du eigentlich, wo Mam ist?"

Lou drehte ihren Stuhl zu mir um und sah auf ihre pinke Zimmeruhr. Ihre Haare waren etwas zerzaust und sie sah erschöpft aus.

"Sie ist am Nachmittag gleich nach der Arbeit mit John in ein Café essen gegangen und wollte zum Abendessen wieder zurück sein."

Ich seufzte.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 27, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Das Leuchten der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt