8: Waldhütte

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Während ich wartete schaute ich mir den Display im Anzug an. Es war total verrückt. So etwas hochentwickeltes hatte ich zuvor noch nie gesehen. Dann erschien ein fünf Sekunden Timer. Er lief ab und der Anzug schoss in die Luft. Ich konnte mir einen Schrei nicht unterdrücken. Mit dem Anzug zu fliegen war total befreiend. Es war ein Gefühl von Freiheit und ich genoss die Aussicht auf New York. Irgendwann erschien unter mir ein Waldgebiet und der Anzug flog schnell zwischen den Bäumen her. Für mein Empfinden war er etwas zu schnell und ich wartete darauf, dass ich gegen einen Baum knallte. Durch die Drehungen und ruckartigen Bewegungen, wurde mir etwas übel.
"Kannst du nicht etwas langsamer fliegen?", sagte ich. Plötzlich bremste der Anzug ab und wurde tatsächlich langsamer.
"So einfach war das jetzt?", sagte ich überrascht, "Wäre mir das früher mal eingefallen.". Mit langsameren und geschmeidigeren Bewegungen fädelte er sich durch den Wald und landete vor einer Hütte. "Naja, eine kleine Hütte ist das jetzt auch nicht.", sagte ich und schaute mich um. Die Anderen waren noch nicht da. Wenige Meter entfernt war ein See mit einem Steg über dem Wasser. Hinter mir hörte ich Motoren und drehte mich um. Zuerst kam stilecht Nat mit dem Audi vorgefahren und dahinter der Van. Sie stiegen aus und kamen zu mir.
"Hat alles geklappt?", fragte ich.
"Fast. Natürlich mussten wir ein paar abschütteln, aber hier her ist niemand mehr gefolgt.", sagte Nat. Tony kam zu mir und drückte eine Stelle am Anzug und er ging auf. Mit einem großen Schritt stieg ich aus dem Anzug.
"Wie war es im Anzug?", fragte Steve. "Ziemlich abgefahren.", sagte ich grinsend. "Wir machen uns schnell auf den Weg zurück. Wir sehen uns bald.", sagte Tony. Ich machte einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn. Bruce, Nat und Clint umarmte ich ebenfalls und sagte zu allen, "Bis bald. Ihr werdet mir fehlen.". Sie stiegen in die Autos und fuhren weg. Steve kam zu mir und nahm mich kurz in den Arm. Dann nahmen wir die Taschen und gingen in das Haus.
"Wow. Das ist aber schick. Hier zwei Wochen auszuhalten, wird nicht besonders schwer.", sagte ich. Steve ging die Treppe hoch und rief von oben, "Du kannst das Bett haben. Hier ist nur ein Schlafzimmer.". Er kam fröhlich die Treppe herunter und fügte zu, "Wer hätte gedacht, dass ein Milliardär eine Hütte kauft, die nur ein Schlafzimmer besitzt?". Ich musste lachen und sagte, "Dafür ist das Sofa riesig und könnte glatt als Bett durchgehen.".
"Das Internet hier ist aber unschlagbar.", sagte Steve.
"Dann wird uns zumindest nicht langweilig.", sagte ich und grinste ihn an.
"Ich habe eine Idee. Wir gehen jetzt eine Runde laufen. Danach essen wir was.", schlug er vor.
"Ich weiß nicht, ich finde es auf dem Sofa hier eigentlich ziemlich gemütlich.", sagte ich. Er kam zu mir zog mich an den Händen hoch und sagte, "Nein. Du ziehst dich um und kommst mit.".
"Mh. Okay. Gib mir fünf Minuten.", gab ich nach und ging ins Schlafzimmer. Ich schlüpfte in die Sportsachen, die sehr knapp und eng waren. Als ich die Treppe runter kam, schaute ich zu Steve, der gerade sein T-Shirt wechselte. Seine Muskeln waren noch viel definierter als damals. Als er sich das andere T-Shirt überzog, riss mich das aus meiner Starre.
"Können wir los?", fragte ich. Er drehte sich zu mir und seine Augen musterten mich.
"Ja, klar.", sagte er und ging zur Tür. Er hielt sie mir auf und nachdem ich draußen war ließ er sie ins Schloss fallen. Gemeinsam dehnten wir unsere Muskeln und machten ein paar Aufwärmübungen. Dann liefen wir einfach los. Unser Weg führte uns um den See und zu meinem Erstaunen, hielt ich mit. Steve drehte sich irgendwann zu mir um und sagte, "Wie kannst du mithalten?".
"Offensichtlich haben die Experimente mir nicht nur Schlechtes getan.", sagte ich.
"Ich bin beeindruckt.". Wir kamen wieder auf das Haus zu und ich wurde langsamer.
"Ich gehe als erstes duschen.", rief ich.
"Dann laufe ich noch einmal um den See.", rief Steve und lief weiter. Ich lief in das Badezimmer und stieg unter die Dusche. Als ich fertig war, zog ich mir warme Sachen an und ging wieder nach unten. Steve stocherte im Kamin, um die Flamme anzuheizen.
"Ich habe schonmal für Wärme gesorgt.", sagte er und lächelte.
"Sehr gut. Du kannst duschen. Ich bin oben fertig. Hast du Lust auf Nudeln mit Tomatensoße?".
"Ja. Klingt gut.".
"Dann geh du ruhig unter die Dusche. Ich mache das Essen.". Er ging die Treppe hoch und ich suchte mir die Töpfe aus dem Schrank. Ich setzte das Wasser auf und kümmerte mich in der Zeit um die Soße. Regelmäßig schmeckte ich die Soße ab um zu prüfen ob noch was fehlt. Steve kam die Treppe runter und stellte sich neben mich.
"Das riecht gut. Darf ich probieren?", fragte er. Ich nickte und er nahm sich einen Löffel. Er stand hinter mir und steckte den Löffel in den Topf. Vorsichtig schlüpfte ich zur Seite und nahm die Teller aus dem Schrank.
"Das schmeckt super.", sagte er und nahm den Topf mit den Nudeln vom Herd. Er schüttete sie ab und wir verteilten das Essen auf die Teller. Wir setzten uns an den Tisch und aßen gemütlich.
"Wie geht es dir?", fragte er.
"Großartig. Und dir?".
"Mir geht es gut.".
"Schon ziemlich verrückt, dass wir beide nach siebzig Jahren noch leben oder?".
"Ja. Ich bin aber ganz glücklich darüber.".
"Ich auch.". Wir räumten gemeinsam auf und setzten uns auf das Sofa.
"Das erinnert mich an damals, als du, Buck und ich ein Fort aus Decken und Kissen gebaut hatten. Damals hatten wir auch einen Kamin.", sagte ich, während ich die Flammen beobachtete.
"Du meinst als ich noch der kleine Hänfling war? ", grinste Steve.
"Ja. Aber das war einmal.".
"Definitiv. Sollen wir einen Film schauen?". "Such dir einen aus.". Er machte den Fernseher an und hielt mir die Decke entgegen.
"Du kennst mich zu gut.", sagte ich und nahm die Decke. Er musste lachen und wandte seinen Blick auf den Fernseher.

Love you all the time // Steve x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt