Kapitel 88

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»Ich weiß es nicht!«, antwortete ich zitternd, doch nach seinem Blick zu urteilen, kannte wahrscheinlich niemand die Antwort. »Ich bin hier!«, flüsterte er. »Dabei sollte ich im Tunnel sein. Doch ich bin hier. Wie hast du...?«, aber ich zuckte lediglich mit den Schultern und antwortete erneut: »Ich weiß es nicht!« Anbei legte ich meine Hände auf seine Schultern und zog mich zu ihm herauf. Aus diesem Grund klebte mein nackter Körper an seinem. Er trug keine Klamotten am Leib. Wie hatte ich das geschafft? War er tatsächlich bei mir? War ich so stark? Aber ich konnte darüber nicht nachdenken, da ein plötzlicher Nebel um mich herum auftauchte.

Er zwang mich regelrecht dazu seinen Nacken fester zu umschließen und als er meinen Namen stöhnte und sich seine Eckzähne stark verlängerten wusste ich, er hatte den Kampf mit sich selbst aufgegeben. Er würde sich nicht mehr zurückhalten können, dafür war mein Geruch zu stark und erst recht unsere Verbindung. Als er schließlich seinen Kopf senkte, schnappte er sich meine Lippen, die er fast mit seinen stöhnend verschlang und dann waren da seine Hände überall auf meinem Körper. Krallen, die sich in meine Haut bohrten, mich aber nicht verletzten. Daraufhin schnappte er sich fester meine Schenkel, schob sich dazwischen.

»Ich...« Seine Stimme brach. Mir war bewusst, dass sein Verstand sich dagegen sträubte, aber er nicht anders konnte. Diese Verbindung zwischen uns war schlagartig so präsent, dass man sie regelrecht um uns herum sehen konnte. »Du kannst nicht mehr zurück!«, hauchte ich mit lieblicher Stimme, die ich selbst nicht wiedererkannte. »Nimm mich!« Mein ganzer Körper glühte, die Feuchte zwischen meinen Beinen nahm zu. Das Kribbeln in meinem Unterleib ließ mich erzittern. Und Sebastian? Der sah aus, als hätte er schon den Verstand verloren.

Unverhofft legte er meine Schenkel um seine Hüften und dann füllte er mich aus. Ich schrie auf, spürte im Anschluss harte Steine im Rücken und wurde von seinem großen Körper eingekesselt. Der Nebel in mir breitete sich noch mehr aus und ich ließ meinen Hinterkopf gegen die nasse Wand fallen. Als ich die Lider leicht öffnete, sah ich wie Sebastian mich betrachtete. Immer wieder huschte sein Gesicht über meines und über meinen Oberkörper, den er nun mit seiner Rechten berührte. Seine Krallen waren deutlich zu sehen und als er damit über meine Brust fuhr, zischte ich laut auf. Sofort schaute er mir in die Augen. Sie veränderten sich immer wieder, schienen mich verschlucken zu wollen.

Er war in mir. Den Kampf sich von mir fernzuhalten hatte er schon längst aufgegeben. Das wusste ich spätestens dann, als er sich begann zu bewegen. Das warme Wasser ließ es nicht zu schneller zu werden, obwohl er es wollte. Deswegen wurden seine Stöße fester. Mit seiner Linken bohrten sich die Nägel eines Tiers in den Stein. Kleine Brocken fielen ins Wasser und er klammerte sich noch fester hinein, als könne er damit bezwecken sich nicht komplett hinzugeben. Vergeblich. Meine Haut schürfte über den Felsen, was mich nicht störte. Einzig und allein Sebastian war es, der mich wieder in den Strudel zog.

Es fühlte sich genauso an, als wir in seiner Hütte miteinander schliefen. Jedoch war etwas anders. Das spürte ich auf der Stelle, als er ungeduldig aus dem Wasser sprang, mich mit sich zog und sein heißer Atem auf meiner Wange landete, als er sich auf die Felle fallen ließ. Selbstverständlich riss er mich mit nach unten zu sich. Ich spürte nicht einmal meine Beine, die sich automatisch um seine Hüften wickelten. Es war etwas anderes was ich fühlte. Ihn in mir und dass nun noch intensiver. Mein Schrei hallte von den Wänden. Sebastians Stöhnen drang nun lauter in mein Ohr, als er seine Krallen in den Stoff sinken ließ. Ich hörte das schabende knackende Geräusch an meinen Ohren und packte seinen Hintern um ihn noch tiefer zu spüren.

Er machte mich wahnsinnig. Ich wollte mich noch mehr fallen lassen. Und die Angst, die ich irgendwo noch spürte verschwand vollkommen. Keuchend beugte ich mich ihm entgegen, wand mich unter seinen Bewegungen. Mit einem weiteren Blick in sein Gesicht konnte ich die Ungeduld lesen. Seine Zähne verlängerten sich noch mehr und Laute verließen seine Lippen, die nicht mehr einem Menschen glichen. »Tue es!«, stöhnte ich. »Du willst es! Mach schon!« Ich war kaum noch dazu im Stande etwas zu sagen, verdrehte die Augen vor Verlangen und wollte komplett Sein werden.

Schatten des WaldesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt