Kapitel 24

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POV. Jungkook:

Ich bekam Angst. Panische Angst und wollte mich befreien, doch in der leichten Licht Dämmerung erkannte ich, wer da vor mir stand. „Sag mal spinnst du! Du hast mir so einen Schrecken eingejagt!" Schnauze ich ihn an, während er mich immer noch gegen die Wand presste.

Er hob seinen Kopf und blickte mich nun an. Er sagte nichts und leise betrachtete ich seine Wunden. Sie schienen immer noch nicht geheilt zu sein. Ich sammelte mir meinen Mut und legte langsam meine warme Hand an seine Wange. Und zum aller ersten Mal, seit dem ich ihn kenne, ließ er es zu. Er schien geschwächt zu sein, aber trotz des Alkohols war er noch bei verstand, das merkte ich.

Ich streichelte sanft seine Wange und sah ihn besorgt an. „Wieso... hast du das getan?" fragte ich ihn dann leise und fuhr seine Konturen nach. „Weil ich so bin. Mich hatte jemand aufgeregt also hab ich ihn geschlagen." sagte er ruhig. Ich sah ihm wieder in die Augen und was ich vor mir sah zerbrach mich. Ich wollte schreiend weinen.

Vor mir stand ein gebrochener Junge. Er ist nicht gemein und verletzend. Er verletzt andere weil er es selber ist. Er schiebt Hilfe von sich weg, weil er damit nicht klar kommt. Vielleicht bekam er auch nie Aufmerksamkeit? Ich weiß es nicht, aber was ich weiß ist, dass er hier der unschuldige ist in dieser Geschichte.

„Nein so bist du nicht. Du hast dich zu dem entwickelt ja, aber so bist du im wahren nicht. Ich weiß es.." nuschelte ich und der Abend kam mir vor wie eine kalte dunkle Nacht. Er kam meinem Gesicht mit seinem Gesicht näher und hielt kurz vor meinem an. „Wieso.." nuschelte er gegen meine Lippen und ich wurde nervös. Und überfordert.

Wieso ist er so nah an mir dran oh je! Mein Herz schlug mir heftig gegen die Brust und ich versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren doch es ging nicht und somit konnte ich kein Wort heraus bringen. Meine Wangen brannten schon regelrecht. Ich starrte ihn nur nervös an.

Er entfernte sich wieder von mir und das war der Moment in dem ich mich sammelte und leise nuschelte „I-ich will dir helfen, schon vergessen?" Für dieses stottern könnte ich mich grade echt die Brücke hinunter werfen.

„Aber wieso?" wiederholte er sich wieder ruhig und musterte jede Mimik von mir. Mein Blick fuhr an seinen Hals und ich musterte das tattoo während ich nervös und leise sagte „Du scheinst alleine zu sein in dieser Welt. Ich weiß wie es ist alleine zu sein.. deshalb.."

Nun entfernte er sich komplett von mir und ich sah ihn wieder an. „Du bist nicht alleine. Du hast eine Familie." sagte er dann gereizt und entfernte sich ein ganzes Stück von mir. „Du auch." sagte ich dann und traf wohl ins Schwarze. Er verstand was ich damit gemeint hatte. Das wir trotz dessen alleine sind. Trotz der Menschen um uns herum.

„Es ist viel mehr als das..." sagte er dann und schien erschöpft vom Gespräch zu sein. Erst jetzt bemerke ich das Blut an seiner Hüfte. Oh mein Gott.. Er schwankte und schien wieder auf den Spielplatz zu laufen. „Was soll das?" sagte ich dann etwas lauter. „Nach was sieht's aus, ich will schlafen." sagte er dann gereizt und legte sich auf eine Bank hin. Okey Er will nicht nach Hause, verstanden. Aber so mit der Wunde will ich ihn auch nicht liegen lassen.

Er ist eh nicht ganz bei Bewusstsein sonst hätte er nie so viel mit mir geredet, deshalb lief ich auf ihn zu und zog ihn wieder auf die Beine. „Komm... hier erfrierst du ja noch." sagte ich dann leise, doch er erwiderte nichts mehr und stützte sich nur noch bei mir ab. Zusammen lief ich mit ihm, zu mir nach Hause, in der Hoffnung das meine Oma schon schlief.

Seine Augen waren die ganze Zeit geschlossen, er schien echt erschöpft zu sein. Das ein oder andere mal wich mein Blick zu ihm und ich ertappte mich selbst beim starren. Er hatte mich heute noch gar nicht beleidigt oder angeschrien viel mir dann auf. Nicht mal geflucht hatte er in meiner Umgebung. Und dieser Fakt ließ mich wie verrückt lächeln. Das war der erste Tag bzw. Abend, an dem wir ruhig miteinander sprachen.

Und diese Seite an ihm gefiel mir deutlich mehr.

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„I saw something in you, a little thing, that gave me the strength to understand and help you. The strength to be a light in your darkness."

-Angeltaegguk

𝐁𝐮𝐭 𝐈 𝐬𝐭𝐢𝐥𝐥 𝐰𝐚𝐧𝐭 𝐲𝐨𝐮| ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt